IU Fallstudie – Qualitative Forschungsmethoden
[Bewertetes Beispiel – Note 3,0]

Bewerteten IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden aus dem IU Studiengang Soziale Arbeit
In diesem Blog-Beitrag stellen wir dir eine bewertete IU-Fallstudie aus dem Modul – Qualitative Forschungsmethoden (DLBPGQLFM01) vor. Diese Fallstudie wurde von einer Kommilitonin aus dem IU Studiengang Soziale Arbeit erstellt.

Die Bewertung der folgenden Arbeit fiel mit 69 von 100 Punkten, bzw. der Note 3,0 befriedigend aus.

Analysiere die vorgestellte Fallstudie gerne für dein Studium an der IU. Aber – kopiere nichts und denke an den folgenden Plagiatscheck! Dieser ist ein moderner Lügendetektor und verzeiht nichts.

Sei fair und halte dich an die Regeln.

Let’s rock your Fallstudie 😉

Inhaltsverzeichnis:

Beispiel Fallstudie aus dem IU Modul – Qualitative Forschungsmethoden

IU-Modul: Qualitative Forschungsmethoden – DLBPGQLFM01

Aufgabenstellung 1: Studie 1 zum Fallbeispiel „Schulische Inklusion in Beispielhausen“

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Zur Info: Die Formatierung der vorgestellten Arbeit entspricht nicht dem Original.
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I. Inhaltsverzeichnis

I.    Inhaltsverzeichnis
II.    Tabellenverzeichnis
1.     Aufgabenstellung
2.     Einführung in die Fallstudie mit Fallvorstellung
3.     Fragestellung entsprechender methodologischer Positionierung
4.     Bestimmung des Forschungsfeldes
5.     Wahl der Erhebungs- und Auswertungsverfahren
6.     Entscheidungen über das Sampling
7.     Aufbau der Fallstudie
8.     Grundlagentheoretische Einbettung der Forschung
9.     Erstellung des Erhebungsinstruments
10.   Fazit
III.    Literaturverzeichnis

II. Tabellenverzeichnis

Auswertungsbogen / Checkliste 1
Auswertungsbogen / Checkliste 2 Schema der Interaktionsprozessanalyse nach Bales

1. Aufgabenstellung

Dieses Design der Fallstudie ist im Rahmen des Moduls „Qualitative Forschungsmethoden“ an der IU Internationale Hochschule GmbH entstanden. Ziel ist es, in diesem Rahmen ein Forschungsdesign zu entwickeln und die persönliche Auswahl, weshalb sich die qualitative Sozialforschung zur Bearbeitung der Frage eignet, nachvollziehbar zu begründen, um dadurch zu zeigen, dass sich der Studierende mit dem theoretischen Kontext befasst hat. Der Studierende hat zu Beginn die Auswahlmöglichkeit zwischen drei Themen/Fällen, wovon er sich für eins entscheiden muss. Ich habe mich für den ersten Fall „Schulische Inklusion in Beispielhausen“ entschieden.

Thematisch ist die Fallarbeit demnach mit den resultierenden Folgen für die Schulen durch das Eintreten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) einzuordnen.

In dieser Fallarbeit muss zuerst die Fragestellung präzise formuliert werden, danach wird diese entsprechend der methodologischen Positionierung (durch die Begründung, weshalb sich die qualitative Sozialforschung zur Bearbeitung der ausgesuchten Fragestellung eignet) erörtert.

Infolgedessen wird das Forschungsfeld bestimmt sowie die Wahl der Erhebungs- und  Auswertungsverfahren reflektiert als auch über das Sampling diskutiert. Die grundlagentheoretische Einbettung der Forschung übernimmt die beispielhafte Version eines Beurteilungsbogens, welcher als Erhebungsinstrument ebenfalls exemplarisch dargestellt wird.

Im Fazit werden Fragestellungen für andere qualitative Forschungsvorhaben genannt, die an das von mir vorgestellte Forschungskonzept anknüpfen.

2. Einführung in die Fallstudie mit Fallvorstellung

Die im Jahr 2022 ausgestrahlte deutschsprachige Sportkomödie „Weil wir Champions sind“ (Berben, 2022) von Christoph Schnee mit Ben Münchow, Wotan Wilke Möhring (nachfolgend W. W. Möhring) und Katharina Schüttler, beschäftigt sich mit Inklusion. Aufgrund von Sozialstunden muss Andras (W. W. Möhring) geistig beeinträchtigte Menschen im Basketball spielen trainieren. Für Andreas scheint es zuerst ein Albtraum zu sein, doch schon bald möchte er seine Spieler und das gemeinsame Training nicht mehr missen (SR, n.d.). Mit der Aussage: „Wir wollen das alles perfekt ist und was es nicht ist, wird vor der Geburt bereits aussortiert“ (Möhring, 2022) von W. W. Möhring setzt er ein starkes Statement. Für ihn steht fest, dass die Gesellschaft auf einem völlig falschen Weg sei. Eine Komödie, die sehr zum Nachdenken anregt und Gedanken hervorruft, die ein mancher lieber wieder wegschiebt. Doch wie ist es in der Realität?

Spätestens seitdem die UN-Konvention 2009 über Rechte von Menschen mit Behinderungen in Deutschland in Kraft getreten ist, muss es sich verändert haben. Im Artikel 24 (1) des Internationalen Abkommens verpflichteten sich Vertragsstaaten, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Auffällig ist, dass nur die Fassungen der sechs UN-Sprachen (Französisch, Russisch, Spanisch, Englisch, Chinesisch und Arabisch) rechtlich verbindlich sind. Stark kritisiert wird die deutsche Fassung sowohl von der UN-BRK als auch von den Fach- und Behindertenverbänden, da wichtige Begriffe wie z. B. „Inclusive“ als „Integrativ“ falsch übersetzt wurden. Die  Schattenübersetzung soll der Originalfassung eher entsprechen (UN-Behindertenrechtskonvention, 2015).

Auch in Beispielhausen hat das Inkrafttreten ein Umdenken ausgelöst. Die Stadt Beispielhausen hat eine Bevölkerung ca. 500.000 Menschen. Aufgrund der im Jahr 2009 in Kraft getretenen UNBehindertenrechtskonvention hat sie sich mit dem Thema schulische Inklusion befasst. In den 75 Grundschulen wurde die Anzahl von Schulkindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf nach und nach deutlich erhöht und dadurch die Anzahl an Schulkindern, die in Förderschulen unterrichtet wurden, gesenkt.

Manche Lehrkräfte berichteten, dass auf der einen Seite eine deutliche und erstaunliche Leistungsentwicklung bei den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu verzeichnen war, auf der anderen Seite berichteten wiederum andere Lehrkräfte über eine höhere Belastung im Berufsalltag, auch weil sie nicht im Rahmen der Ausbildung darauf vorbereitet wurden.

3. Fragestellung entsprechender methodologischer Positionierung

Auch die Erziehungsberechtigten sind zwiegespalten. Die Erziehungsberechtigten der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sind einerseits froh, dass ihre Kinder mit Kindern ohne Beeinträchtigung aufwachsen. Andererseits besteht die Sorge / Erfahrung der Ausgrenzung, weswegen sie ihre Kinder an Förderschulen angemeldet haben. Dies wirft folgende Frage auf:

„Wie kann der Unterricht so gestaltet werden, dass Kinder mit und ohne sonderpädagogischer Förderung zusammen lernen können?“

Zur Beantwortung dieser Frage benötigt der Forschende ein qualitatives Forschungsdesign, da der Forschende durch die teilnehmende Beobachtung Ergebnisse erzielt, die direkt aus der Situation gezogen werden. Durch Fragebogen können die Beobachtenden ihre ersten Eindrücke stichwortmäßig festhalten, die dann nach einem festgelegten Zeitfenster näher erläutert werden. Wichtig ist, dass hier keine Ankreuzantworten zur Auswahl stehen, sondern zeiteffektiv die  wichtigsten Fragen gestellt werden, um die Frage „wie“ schlussendlich beantworten zu können. Ankreuzantworten gehören zur quantitativen Forschung, da hier der nummerische Ansatz und in der qualitativen Forschung der verbale Ansatz gilt (Prof. Dr. Bortz & Dr. Döring, 2002, S. S. 297).

4. Bestimmung des Forschungsfeldes

Schon am Anfang des Beispiels wird klar, bei dem Forschungsfeld gibt es drei Rubriken. Die Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf, die Erziehungsberechtigten und die Lehrenden mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Bezugnehmend auf das Beispiel ist aus den Berichten eine höhere Belastung der Lehrenden in den inklusiven Schulen und eine Abnahme der teilnehmenden Schulkinder in Förderschulen zu verzeichnen. Es bestünde also die Möglichkeit, das Defizit aus dem einen mit dem Personalüberschuss aus dem anderen zu verbinden.

Im Rahmen eines Anerkennungspraktikums in der Grundschule in Beispielhausen beauftragte der Schulleiter den Studierenden, die Forschung durchzuführen. Daher sind die Lehrenden und die Erziehungsberechtigten in dieser Fallarbeit die Beobachtenden und der Studierende der Forschende.

Um ein effektives Zusammenarbeiten der unterschiedlichen Gruppen zu gewährleisten, soll eine qualitative Forschung im Bereich freie Gruppenarbeit mit einer Klasse in Abstimmung mit den Erziehungsberechtigten durch die teilnehmende Beobachtung durchgeführt werden, in der sowohl Kinder mit als auch ohne sonderpädagogischen Förderbedarf Teil des Klassenverbandes sind (Schaffer & Schaffer, 2020, S. 44). Bevor die Forschung beginnt, werden alle Erziehungsberechtigten aufgeklärt. Nur mit ihrem schriftlichen Einverständnis kann dieses Projekt stattfinden, daher ist die transparente und detaillierte Aufklärung entscheidend.

Durch die freie Gruppenarbeit und die teilnehmende und natürliche Beobachtung innerhalb der Gruppenarbeit (Mikro-Beobachtung, nachfolgend unter teilnehmende Beobachtung) (Hallitzky, Kieres, Kinoshita, & Yoshida, 2022) und (Kromrey, Roose, & Strübing, 2016, S. 328) kann der Beobachter die Kinder „aus der Vogelperspektive betrachten“, da die Kinder sich mit den Aufgaben beschäftigen (Aglaja & Wohlrab-Sahr, 2021). Eine Checkliste mit vorläufigen Fragen zur Anregung wird den Lehrenden zur Verfügung gestellt, da sie die Unterrichtsstunde bewerten sollen. Diese Checkliste wird zu einem späteren Zeitpunkt näher erläutert. Auch wird an „Elternsprechtagen“ etc. mit den Erziehungsberechtigten und den jeweiligen Kindern der Fragebogen in Bezug auf Veränderungen, Wünsche und Anregungen besprochen.

Durch die unterschiedlichen Informationen kann eine qualitative Auswertung erstellt werden, die für die Erziehungsberechtigten transparent dargestellt werden kann, weil Forscher und Gegenstand in Interaktion stehen. Gegenstand der Forschung sind primär die Kinder und das Lehrpersonal, denn das Verhalten der Lehrenden prägt die Kinder und die Kinder die Lehrenden. Der sekundäre Forschungsgegenstand sind die Erziehungsberechtigten. Daher ist zu beachten, dass die Introspektion nicht außer Acht gelassen wird (Mayring, 2016).

5. Wahl der Erhebungs- und Auswertungsverfahren

Das Erhebungsverfahren, das für diese Fallstudie verwendet wird, ist die teilnehmende natürliche Beobachtung, da die Lehrenden sowohl den Unterricht aktiv gestalten als auch sich aktiv um die Belange der Kinder kümmern. Die teilnehmende Beobachtung ist eine Standardmethode der Feldforschung (Kromrey, Roose, & Strübing, 2016, S. 328). Durch die Gruppenarbeit in der Klasse ist der Lehrende nicht passiv-reagierend außerhalb des Gegenstandbereichs – hier der Klassenverband –, sondern nimmt aktiv und natürlich an der sozialen Situation teil. Als Lehrende sind die Beobachtenden in direkter persönlicher Beziehung zu den Schulkindern und können somit Daten sammeln, die dem natürlichen Verhalten im Klassenverband nahekommen, welche den Beobachtenden von außen verwehrt wäre. Während der Beobachtung wird mit einem Beobachtungsbogen/ Checkliste gearbeitet, auf dem sich die Beobachtenden während des Unterrichts die wichtigsten Stichpunkte vermerken können. Nach dem Unterricht muss der Beobachtungsbogen ausführlich, soweit es geht, ausgefüllt  werden, wodurch neue Erkenntnisse gewonnen werden können. Im Nachgespräch mit den Lehrenden und den Erziehungsberechtigten werden die gesammelten Erkenntnisse durch die Beobachtungen dem Forschenden mitgeteilt. Allerdings wird während der Beobachtung der Situationen die Wahrnehmung der Lehrkräfte beeinflusst. Nachgewiesen wurde von der Wahrnehmungspsychologie, dass der Mensch tendenziell das erkennt, was sich der Mensch erhofft zu erkennen. Das gilt vor allem für das beschriebene Modell, da die Lehrkräfte sich in einer vertrauten Umgebung befinden – daher gilt das Leitprinzip der strikten Neutralität (Kromrey, Roose, & Strübing, 2016, S. 74).

6. Entscheidungen über das Sampling

Beim Sampling geht es um die Definition der Erhebungseinheiten. Damit kann definiert werden, wer oder was genau beobachtet wird. Es sollte stichprobenartig repräsentativ sein. Das heißt, die Anweisungen des Auswahlplans müssen genau definierte und im Auswahlverfahren greifbare Einheiten berücksichtigen – hier wären es die Schulkinder, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigen und der Forschende als Person im Praktikum. Da in diesem Fall die einzelnen Schulkinder einer ganzen Schulklasse als Untersuchungseinheit gesehen werden, spricht man hier vom cluster sampling (Kromrey, Roose, & Strübing, 2016, S. 259+289).

Eine grobe Richtung, welche Erkenntnisse bei der Forschung erwartet werden, ist bekannt. Allerdings kann erst im Verlauf der empirischen Analyse (Datenauswertung und Interpretation) das Forschungsteam (Beobachtende und Forschende) entscheiden, welche Aspekte genau betrachtet werden sollen. Durch die Theorieentwicklung kann der Prozess kontrolliert werden, sodass die Theoriebildung und die weitere Auswahl der Kriterien zueinander passen (Hand in Hand gehen) (Schaffer & Schaffer, 2020, S. 240). Da während dieser Forschung mit den Kindern in der Gruppenarbeit keine Videos oder Fotos gemacht werden sollten, da dies die Kinder in ihrem Verhalten verunsichern würden, müssen die Lehrenden ihre Erkenntnisse aufschreiben, um die Beobachtungen dem Forschenden nach einem vorher abgesprochenen Zeitfenster mitzuteilen, sodass bei der Auswertung ein möglichst kontrastreiches Bild entsteht (Kontrastierungstechnik) (Schaffer & Schaffer, 2020, S. 91).

7. Aufbau der Fallstudie

Die Schulleitung der Grundschule in Beispielhausen hat sich dazu entschieden, nach den Sommerferien zwei erste Klassen zu öffnen, eine mit integrativem und eine ohne integrativem Schwerpunkt. Der Schulleiter hat im Zuge eines Anerkennungspraktikums den Studierenden mit der Forschung beauftragt. Der Beobachtungszeitraum beläuft sich auf die Gruppenarbeit innerhalb eines Schuljahres, wobei in wöchentlichen Abständen kurze und innerhalb eines Monats umfassende Austauschgespräche mit den Lehrenden und den Erziehungsberechtigten zu führen sind. Nach dem ersten Halbjahr wird die erste Auswertung der Forschung von dem Forschenden den Lehrenden und den Erziehungsberechtigten bekanntgegeben.

Da dieses Thema immer Diskussionsbedarf aufwirft, hat sich der Schulleiter in Abstimmung mit den Lehrenden dazu entschieden, öffentlich bekanntzugeben, dass die Erziehungsberechtigten beim Anmelden ihrer Kinder in der Schule explizit angeben sollen, ob die Kinder in die Inklusionsklasse oder in die Klasse ohne integrativem Hintergrund eingeschult werden sollen. Des Weiteren hat er öffentlich bekanntgegeben, dass in der Klasse mit integrativem Hintergrund eine Erhebung von Daten stattfinden wird, anhand dessen man unter Abstimmung mit den Lehrenden und den Erziehungsberechtigten die Frage „Wie kann der Unterricht so gestaltet werden, dass Kinder mit und ohne sonderpädagogischer Förderung zusammen lernen können?“ beantworten kann. Der Untersuchungsplan gibt der teilnehmenden Beobachtung einen Rahmen. Die teilnehmende Beobachtung fällt unter die Feldforschung. Die Erhebung der Daten soll nur während der Gruppenarbeiten der Kinder stattfinden und auch nur so, dass die Kinder durch die Beobachtung der Lehrenden in ihrer Entwicklung und ihrem Verhalten nicht gestört werden. Wichtig ist zu klären, dass die Daten anonym ausgewertet werden, trotzdem kann eine Verbindung zu den Schulkindern nicht ganz ausgeschlossen werden, da bestimmte Eigenheiten einer Person zugeordnet werden können. Daher gilt die Prämisse, dass kein „social shaming“ stattfindet. Die Lehrenden haben alle eine Fort- bzw. Weiterbildung, um Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht unterrichten zu können, da die Schulleitung Lehrende aus den Förderschulen übernommenen hat. Aufgrund des besonderen Förderbedarfs der Kinder mit sonderpädagogischem Hintergrund steht in der Klasse ein/e Inklusionshelfer*in der Lehrkraft zur Seite. Die gesammelten Daten werden nach dem Unterricht stichpunktartig niedergeschrieben und am Ende der Woche in einer kleinen „Lehrerkonferenz“ dem Forschenden mitgeteilt, der die Daten aufnimmt und auswertet. Die Erziehungsberechtigen sollen ihre Erkenntnisse den Lehrkräften oder direkt dem Forschenden oder in „Elternabenden“ bzw. in „Elterngesprächen“ mitteilen, sodass auch die Beobachtungen aus der Sicht der Erziehungsberechtigten berücksichtigt werden.

Jedem Lehrenden und – wenn gewollt – auch jedem Erziehungsberechtigten werden außerdem Broschüren mit Tipps und Tricks zur inklusiven Schule ausgehändigt (Kärnbach, n.d.).

8. Grundlagentheoretische Einbettung der Forschung

Die grundlagentheoretische Einbettung der Forschung ist bei dieser Forschungsfrage in der qualitativen Forschung zu sehen. Da das beschriebene Vorgehen zuerst an der einen Grundschule in Beispielhausen durchgeführt und bei positivem Forschungsergebnis auch an anderen Schulen angewandt wird, ist diese erste Forschung nur als Einzelfall zu sehen. Erst durch die Ausweitung der Forschung auf weitere Klassen bzw. Schulen kann ein Einzelfall ausgeschlossen und die Forschungsergebnisse als Bestandteil wissenschaftlichen Diskurs gesehen werden. In der qualitativen Forschung ist erst eine Beendigung der Forschung möglich, wenn diese sautiert. Da aber in diesem Forschungsbereich der Forschende immer mit Individuen (mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Kinder bzw. Auffassungen der Lehrenden / Erziehungsberechtigten) zu tun hat, ist es fast unmöglich, solch eine Forschung zu beenden, da immer wieder neue Erkenntnisse erhoben werden können.

Ein weiteres Problem könnte die Unsicherheit der Erziehungsberechtigten sein, da diese evtl. ihre Kinder ohne sonderpädagogischem Förderungsbedarf nicht in eine „i-Klasse“ geben möchten, da sie befürchten, dass ihre Kinder davon Nachteile erlangen könnten, wie z. B. Nichteinhaltung des Lehrplans. Im Gegenzug besteht die Möglichkeit, dass Erziehungsberechtigte von Kindern mit sonderpädagogischem Förderungsbedarf befürchten, dass ihre Kinder ausgeschlossen und/oder gemoppt werden oder ganz einfach nicht dem Unterricht folgen können.

Der Aufwand für die Lehrkräfte steigt mit der Forschung. Es besteht die Möglichkeit, dass die Lehrkräfte diesen Mehraufwand nicht leisten können. Ausschlaggebend ist die persönliche Auffassung oder „Sensibilität“ des Einzelnen für diese Forschung.

9. Erstellung des Erhebungsinstruments

Da sowohl die Lehrkräfte als auch der/die Inklusionshelfer*in sich nicht alle Daten merken können, wird ein entsprechender Auswertungsbogen/Checkliste ausgegeben, auf dem sich Vermerke / Gedankenstützen gemacht werden können.

Auswertungsbogen / Checkliste 1

Tabelle 1 zur bewerteten IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden aus dem IU Studiengang Soziale Arbeit

Quelle: Eigene Darstellung

Um es den Lehrenden einfacher in der Beobachtungsphase zu machen, wird ihnen das Schaubild an die Hand geben:

Auswertungsbogen / Checkliste 2 Schema der Interaktionsprozessanalyse nach Bales

Tabelle 2 zur bewerteten IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden aus dem IU Studiengang Soziale Arbeit

Quelle: Eigene Darstellung (verändert) in Anlehnung an (Kromrey, Roose, & Strübing, 2016, S. 334)

10. Fazit

Eine qualitative Forschung in dem Bereich einer teilnehmenden Beobachtung kann verschiedene Probleme aufrufen. Zum einen kann das Vorhaben von Anfang an scheitern, da zu wenig Erziehungsberechtigte ihre Kinder in der inklusiven Klasse anmelden möchten und somit keine Klasse zustande kommt. Zum anderen muss man bei der Datenauswertung immer beachten, dass die erhobenen Daten aus Beobachtungen stammen und diese Daten, auch wenn die Beobachtenden es nicht bewusst machen, verfälscht sein können.

Der nächste Punkt, der zu bedenken ist, ist die Frage: Was „passiert“ mit den Kindern, wenn die Forschung scheitert und abgebrochen werden muss, weil die Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf nicht miteinander harmonieren? Wie geht man dann vor?

Zusammenfassend muss festgestellt werden, dass aufgrund der hohen ethischen Anforderungen an dieses Forschungsprojekt es schwierig sein wird, diese Forschung so durchzuführen, da es „dem Forschen am lebenden Modell“ gleichkommt und die Konsequenzen bei einem Misserfolg für die Kinder fatal sein könnten.

Ein Vorschlag für einen anderen Forschungsaufbau, der sich bei einem Misserfolg weniger negativ auf die Kinder auswirken würde, wäre eine Kooperation mit einer sonderpädagogischen Förderschule und einer Grundschule ohne den Inklusions-Status.

Es könnten Projektwochen veranstaltet werden, in denen die Schulkinder der Klasse mit sonderpädagogischem Förderbedarf und die Schulkinder ohne diesen Förderbedarf zusammen Themenfelder bearbeiten. Innerhalb dieser Woche können die Lehrenden und die Forschenden ihre Beobachtungen zu den Verhalten und den Möglichkeiten eines Zusammenlernens ergründen und zusammentragen bzw. auswerten. Insgesamt wäre als Zeitrahmen ein Schuljahr, aufgeteilt in wöchentliche Projektwochen, denkbar. Nach der ersten Hälfte des ersten Schulhalbjahres sollte eine erste Auswertung stattfinden.

III. Literaturverzeichnis:
Literaturverzeichnis zur bewerteten IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden aus dem IU Studiengang Soziale Arbeit

Bewertung / Kommentare zur IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden

Die vorgestellte IU Fallstudie Qualitative Forschungsmethoden wurde mit 69 von 100 Prozent bzw. der Note 3,0 bewertet.

Kommentare zur Beispiel-Fallstudie:

Leider vermerkte der Korrektor bei der Bewertung keine Kommentare.

Fazit

Wieder einmal lieben Dank an unsere IU-Kommilitonin. Dieser hilfreiche Blog-Beitrag konnte nur entstehen, da sie uns ihre bewertete Fallstudie zur Verfügung stellt.

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Dein Michael – ehemaliger IU Fernstudent

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Michael Schmid von ich-mach-weiter.de - lachend

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