Techniker auf DQR 6 Niveau!
[Lässt sich 2024 der Staatlich geprüfte Techniker zum Bachelor umschreiben?]

Kann ich 2024 den staatlich geprüften Techniker zum Bachelor umschreiben lassen?
Mit Hilfe des Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden schulische und berufliche Qualifikationen in 8 Stufen eingeteilt. Die Einordnung in die einzelnen Stufen erfolgt mittels des Niveauindikators, welcher das Bildungsniveau der jeweiligen Stufe beschreibt. Der Staatlich geprüfte Techniker wie auch, wie der Bachelor der Niveaustufe 6 zugeordnet.

Da beide nun auf dem gleichen Niveau liegen, stellt sich natürlich für viele die Frage, „Lässt sich der Staatlich geprüfte Techniker zum Bachelor umschreiben?“ Die Antwort ist ganz klar, Nein!

Warum du nicht den Techniker zum Bachelor umschreiben kannst, welche Stufen der DQR aufweist und was es mit dem Bachelor Professional auf sich hat, erfährst du in diesem Beitrag.

Wissenswertes über den Deutschen Qualifikationsrahmen – DQR

Ehe wir uns der Frage widmen, ob man den Techniker zum Bachelor umschreiben kann, ist eine kurze Erläuterung zum DQR nötig. Im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden schulische und berufliche Qualifikationen in acht Niveaustufen eingeteilt. Somit lassen sich alle in Deutschland möglichen Qualifikationen einfach und übersichtlich miteinander vergleichen.

Die Stufen-Zuordnung im DQR hängt von den vier Kompetenzbereichen Wissen, Fertigkeiten, Sozialkompetenz und Selbstständigkeit ab. Mittels der Niveauindikatoren wurde eine Beschreibung für alle acht Stufen erstellt. Einen kurzen Auszug findest du hier:

NiveauNiveauindikator
1. StufeKompetenzen zur Erfüllung einfacher Anforderungen unter Anleitung.
2. StufeKompetenzen zur fachgerechten Erfüllung grundlegender Anforderungen, weitgehend unter Anleitung.
3. StufeKompetenzen zur selbstständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in überschaubaren und teilweise offen strukturierten Lernbereichen.
4. StufeKompetenzen zur selbstständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in umfassenden, sich verändernden Lernbereichen.
5. StufeKompetenzen zur selbstständigen Planung und Bearbeitung umfassender, fachlicher Aufgaben- und Problemstellungen in komplexen, spezialisierten und sich verändernden Lernbereichen.
6. StufeKompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung fachlicher Aufgaben- und Problemstellungen. Eigenverantwortliche Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines Faches in komplexen und sich häufig verändernde Anforderungsstrukturen.
7. StufeKompetenzen zur Bearbeitung neuer, komplexer Problemstellungen. Eigenverantwortliche Steuerung von Prozessen eines wissenschaftlichen Faches. Anforderungsstruktur ist gekennzeichnet durch häufige und unvorhersehbare Veränderungen.
8. StufeKompetenzen zur Gewinnung von Forschungserkenntnissen in einem wissenschaftlichen Fach. Anforderungsstruktur ist gekennzeichnet durch neuartige und unklare Problemlagen.

Zuordnung der Qualifikationen im Deutschen Qualifikationsrahmen – DQR:

Niveau Stufen nach dem Deutscher Qualifikationsrahmen DQR, Techniker zum Bachelor umschreiben lassen?

Hier lässt sich eine genaue Auflistung aller Niveaustufen aufklappen (nach DQR)

1. Niveaustufe

  •  Berufsausbildungsvorbereitung
    • Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
    • Berufsvorbereitungsjahr

2. Niveaustufe

  • Hauptschulabschluss
  • Berufsfachschule (Berufliche Grundbildung)
  • Berufsausbildungsvorbereitung
    • Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen
    • Berufsvorbereitungsjahr
    • Einstiegsqualifizierung

3. Niveaustufe

  • Mittlerer Schulabschluss
  • Berufsfachschule (Mittlerer Schulabschluss)
  • Duale Berufsausbildung (2-jährige Ausbildungen)

4. Niveaustufe

  • Allgemeine Hochschulreife
  • Fachgebundene Hochschulreife
  • Fachhochschulreife
  • Duale Berufsausbildung (3- und 3 ½-jährige Ausbildungen)
  • Berufsfachschule (Landesrechtlich geregelte Berufsausbildungen)
  • Berufsfachschule (vollqualifizierende Berufsausbildung)
  • Berufliche Umschulungen (Niveau 4)

5. Niveaustufe

  • IT-Spezialist (Zertifizierter)
  • Servicetechniker (Geprüfter)
  • Sonstige berufliche Fortbildungsqualifikationen (Niveau 5)

6. Niveaustufe

  • Bachelor und gleichgestellte Abschlüsse
  • Fachschule z. B. Staatlich geprüfter Techniker (Landesrechtlich geregelte Weiterbildungen)
  • Meister
  • Fachkaufmann (Geprüfter)
  • Fachwirt (Geprüfter)
  • Aus- und Weiterbildungspädagoge (Geprüfter)
  • Operativer Professional (IT) (Geprüfter)
  • Sonstige berufliche Fortbildungsqualifikationen (Niveau 6)
  • Berufliche Fortbildungsqualifikationen (Niveau 6)

7. Niveaustufe

  • Master und gleichgestellte Abschlüsse
  • Betriebswirt nach dem Berufsbildungsgesetz (Geprüfter)
  • Betriebswirt nach der Handwerksordnung (Geprüfter)
  • Technischer Betriebswirt (Geprüfter)
  • Strategischer Professional (IT) (Geprüfter)
  • Berufspädagoge (Geprüfter)

8. Niveaustufe

  • Doktorat und äquivalente künstlerische Abschlüsse

Auf der Seite des DQR kannst Du eine detaillierte Aufstellung aller bereits zugeordneten Qualifikationen herunterladen.

Staatlich geprüfter Techniker DQR Niveaustufe 6 zugeordnet

Wie du der Tabelle entnehmen kannst, ist der Staatlich geprüfte Techniker der Niveaustufe 6 (von 8) zugeordnet. Dies ist das gleiche Level wie Meister, Fachwirt und auch Bachelor.

Somit sind laut DQR die Abschlüsse staatlich geprüfter Techniker und Bachelor gleichgestellt!

Jedoch sollte dabei folgendes beachtet werden.

Staatlich geprüfte Techniker und Bachelor haben laut DQR das gleiche Bildungsniveau hinsichtlich folgender Kompetenzbereiche

  • „Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung fachlicher Aufgaben- und Problemstellungen“
  • „Eigenverantwortliche Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines Faches in komplexen und sich häufig verändernde Anforderungsstrukturen“

Trotzdem gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen staatlich geprüftem Techniker und Bachelor

  • Die Weiterbildungsmaßnahme „Staatlich geprüfter Techniker“ ist aus Sicht des Bildungswesens eine fachbezogen Laufbahn
  • Der Studiengang „Bachelor“ ist hingegen ein akademischer Bildungsweg

Alle Abschlüsse auf einer Niveaustufe sind gleichwertig, aber nicht gleichartig!

In der beruflichen Praxis wird der Staatlich geprüfte Techniker oft auch als „Bindeglied zwischen Facharbeiter und Ingenieur“ bezeichnet. Dies entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung.

Seit einigen Jahren sind viele Unternehmen mehr und mehr am Titel bzw. dem akademischen Grad interessiert. Zu jeder Stelle gibt es eine exakte Stellenbeschreibung und Ausnahmen dazu sind fast nicht möglich.

Somit bist du mit dem Titel staatlich geprüfter Techniker oft nach ein paar Jahren am Ende der Karriereleiter angekommen.

Noch vor ein paar Jahren war es gängige Praxis, dass auch Meister und Techniker mit langjähriger Berufserfahrung als Abteilungsleiter und Manager eingesetzt wurden. Heute sind (vorrangig in größeren Unternehmen) leitende Positionen, über den Bereichen der Meister, ausschließlich für Akademiker (ab Bachelor) vorbehalten.

Einen Punkt möchte ich noch anmerken:

Du kannst das ganze Netz danach durchsuchen, ob sich der Techniker zum Bachelor umschreiben lässt bzw. ob der Staatlich geprüfte Techniker gleichgestellt mit dem Bachelor ist. Es wird dabei immer nur davon gesprochen, dass Techniker und Meister auf dem gleichen Qualifikationsniveau wie der Bachelor liegen. Dass der Bachelor auf einer DQR Stufe mit dem Staatlich geprüften Techniker eingeordnet ist, wirst du jedoch kaum finden.

Wie ist deine Meinung zur Gleichstellung von Techniker und Bachelor? Schreib deine Gedanken gerne in einem Kommentar.

Ist staatlich geprüfter Techniker ein akademischer Titel?

Diese Frage lässt sich kurz und knapp beantworten:

Der Staatlich geprüfte Techniker ist kein akademischer Titel oder akademischer Abschluss.

Ein akademischer Grad bzw. Titel darf in der Regel nur an erfolgreiche Absolventen einer Hochschule vergeben werden. Zu den akademischen Titeln zählen u.a. Bachelor, Master, Diplom und Doktor.

Lässt sich 2024 der Techniker zum Bachelor umschreiben?

Nach all den Informationen zum DQR und den akademischen Titeln, hast du es bestimmt schon vermutet.

Auch 2024 ist es nicht möglich, den Staatlich geprüften Techniker zum Bachelor umschreiben zu lassen

Was wäre nun, wenn man wirklich den Techniker zum Bachelor umschreiben lassen könnte? Würde dies das gesamte deutsche Bildungssystem auf den Kopf stellen?

Zuerst würden sich natürlich viele den Staatlich geprüften Techniker zum Bachelor umschreiben lassen. Doch wer geht dann überhaupt noch an einer Hochschule studieren, um den Bachelor zu machen?

Was ist deine Meinung dazu? Schreib uns doch bitte einen kurzen Kommentar.

Somit ergibt sich, wie oben beschrieben, ein kurzer und exakter Vergleich zwischen Techniker vs. Bachelor.

Die Abschlüsse Staatlich geprüfter Techniker und Bachelor sind GLEICHWERTIG, aber nicht GLEICHARTIG!

Hast du Interesse bekommen, dich zum Bachelor weiterzubilden?

Folgend habe ich dir wichtige Infos zusammengestellt, wie du als Techniker schneller und günstiger zum Bachelor kommst. Und ja, auch der Master ist möglich.

Staatlich geprüfter Techniker bekommt die Fachhochschulreife

Jetzt eine gute Nachricht für dich. Als Trost, dass du nicht den Techniker zum Bachelor umschreiben kannst.

Als Staatlich geprüfter Techniker bekommst du, bei den meisten Technikerschulen, auf dem Technikerzeugnis die Fachhochschulreife bescheinigt. Ich habe dir dies beispielhaft auf meiner Techniker Urkunde markiert.

Dieses „Geschenk“ wird von den meisten Absolventen zuerst gar nicht beachtet. Erst nach ein paar Jahren im Beruf und Stagnation in der Karriere kommt dann die Freude über die Fachhochschulreife auf.

Als Staatlich geprüfter Techniker mit Fachhochschulreife ist es möglich, direkt ein Bachelor Studium zu starten

Auch ich nutze die Fachhochschulreife und bilde ich mich berufsbegleitend per Fernstudium zum Bachelor weiter.

Solltest du jetzt Interesse an einem Studium bekommen haben, lies unbedingt weiter. Gleich gebe ich dir Tipps, wie du direkt nach der Techniker-Ausbildung ein verkürztes Bachelor-Studium absolvieren kannst. Dadurch sparst du nicht nur Zeit, sondern auch einiges an Studiengebühren.

Als Techniker schneller zum Bachelor? Ja, mit diesem Hack kein Problem

Du bist bereits staatlich geprüfter Techniker, hast die Fachhochschulreife erworben und möchtest dich jetzt zum Bachelor weiterbilden?

Super, das ist wirklich eine tolle Entscheidung für deine berufliche Zukunft. Mit diesem kleinen Hack kannst du nun „fast“ die Weiterbildung vom Techniker zum Bachelor umschreiben. Na ja, umschreiben nicht, aber dafür mächtig abkürzen.

Bei den meisten Hochschulen ist es möglich, sich auf das Bachelor-Studium eine ganze Menge an Vorleistungen anrechnen zu lassen.

Vorleistungen sind bereits erbrachte Leistungen, die sich mit dem gewünschten Studium überschneiden. Dies ist natürlich abhängig von Deiner Fachrichtung und dem ausgewählten Bachelorstudiengang.

Die Hamburger Fern-Hochschule bietet z. B. eine spezielle Anrechnung von ca. 3 Semestern für abgeschlossene Techniker des DAA-Technikums an.

Auch an den beiden Hochschulen AKAD und DIPLOMA kann ein Bachelor Studium um zwei bis drei Semester verkürzt werden (je nach erbrachten Vorleistungen).

Meine persönliche Erfahrung zum Thema Anerkennung von Vorleistungen:

Zurzeit bilde ich mich an der IU per Fernstudium vom Techniker zum Bachelor Digital Business weiter. Da ich staatlich geprüfter Elektrotechniker bin, gab es zu meinem Studiengang nur wenig Schnittpunkte. Eine Anerkennung von Vorleistungen war daher nicht möglich.

Habe ich dein Interesse an einem Bachelor Studium geweckt?

Dann empfehle ich dir das unverbindliche Infomaterial der IU-Hochschule (hier verlinkt). Dort findest du detaillierte Infos zum Bachelor-Studium neben dem Beruf.

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Vom Staatlich geprüften Techniker direkt zum Master, ist das möglich?

Geht nicht, gibts nicht! Stimmt, denn im deutschen Bildungssystem ist ziemlich viel möglich. Auch wenn man nicht den Techniker zum Bachelor umschreiben kann, ist es machbar, sich direkt vom Techniker zum Master weiterzubilden. Der Bachelor wird in diesem Fall übersprungen.

Wenn du Genaueres erfahren möchtest, schaue dir den Beitrag „Der direkte Weg vom Techniker zum Master“ an. Ansonsten gibt es hier schon mal zwei mögliche Hochschulen.

Master ohne Bachelor an der Hochschule Fresenius:

Sehr flexibel und zu einem fairen Preis bietet die Hochschule Fresenius den Master ohne Bachelor an. Die Zulassungsvoraussetzungen sind dort:

  • Hochschulzugangsberechtigung
  • Abgeschlossene fachspezifische Berufsausbildung
  • Min. 4 Jahre fachspezifische Arbeitserfahrung
  • Motivationsschreiben + Eignungsprüfung

Die HS-Fresenius bietet für Techniker u. a. diese zukunftsweisenden Master Studiengänge an:

🎓 General Management, MBA (Fernstudium) (gute Alternative zum Betriebswirt)

🎓 Change Management and Decision Making, M.A. (Fernstudium)

🎓 Digital Engineering Management, MBA (Fernstudium)

Die Kosten belaufen sich auf rund 12.500 € – Details zu den Studiengängen und dem Ablauf findest du im Infomaterial.

Hochschule Darmstadt – das Pilotprojekt „vom Techniker zum Master“:

Die Zulassung zum Master-Studium ist jedoch nicht ganz einfach zu bekommen. Folgendes wird vorausgesetzt:

  • Eignungsfeststellung inkl. Kompetenztest
  • Kostenpflichtiger Vorkurs über 1 Semester
  • Zulassungsprüfung mit 4 Prüfungsleistungen

Die Studiengebühren für das Projekt „vom Techniker zum Master“ (1 Semester Vorkurs, 6 Semester Master) betragen stolze 16.570 € (Stand 10/2021).

Bin ich als Staatlich geprüfter Techniker Bachelor Professional?

Seit Anfang 2020 gibt es eine wesentliche Änderung bei den Berufsbezeichnungen Meister, Fachwirt und geprüfter Betriebswirt. Deinen Techniker zum Bachelor umschreiben ist zwar immer noch nicht möglich, jedoch darfst du dich als Staatlich geprüfter Techniker teilweise schon Bachelor Professional nennen.

Warum wurden die Berufsbezeichnungen der einzelnen Fortbildungsstufen angepasst?

  • Attraktivität und „Erklärbarkeit“ der Abschlüsse wird gesteigert
  • bessere internationale Vergleichbarkeit
  • Stärkung und Weiterentwicklung der „höher qualifizierenden“ Berufsbildung
  • Verbesserung der Durchlässigkeit auch innerhalb der beruflichen Bildung

Welche Änderungen gibt es für die einzelnen Berufsbilder?

Mit der Änderung des Berufsbildungsgesetz (BBiG) zum 01.01.2020, wurden neue Fortbildungsbezeichnungen eingeführt. Zum Teil dürfen sich Facharbeiter nun auch geprüfter Berufsspezialist nennen. Meister und Fachwirte können hingegen ergänzend die Bezeichnung Bachelor Professional tragen. Ein „Geprüfter“ Betriebswirt verfügt zusätzlich über den Titel Master Professional.

Staatlich geprüfter Techniker Bachelor Professional, Staatlich geprüfter Techniker zum Bachelor umschreiben

Warum dürfen sich noch nicht alle Staatlich geprüften Techniker Bachelor Professional nennen?

Da sich das staatliche Berufsbildungsgesetz (BBiG) nicht auf alle beruflichen Weiterbildungen bezieht, müssen sich staatlich geprüfte Techniker mitunter noch ein wenig gedulden.

Der Staatlich geprüfte Techniker ist nämlich ein landesrechtlicher Abschluss und wird von den Kultusministerien der einzelnen Bundesländer betreut. Diese müssen die Änderungen jetzt noch (nach und nach) auf deren Fachschulordnungen übernehmen.

In einzelnen Bundesländern, wie z. B. Bayern (seit 01.11.2020) oder Niedersachsen (seit 11.12.2020), wurden die Änderungen bereits in der FSO (FSO Bayern, Anlage 1 – Fachrichtungen und zuzuerkennende Berufsbezeichnungen) übernommen.

So können sich Staatlich geprüfte Techniker, die z.B. in Bayern nach dem 01.11.2020 abgeschlossen haben, zukünftig auch „Bachelor Professional in Technik“ nennen.

Staatlich geprüfte Techniker die den Abschluss in Bundesländern erlangt haben, welche die FSO noch nicht angepasst haben, brauchen noch etwas Geduld, bis Sie den Titel Bachelor Professional benutzen können.

Auch staatlich geprüfte Techniker, welche den Abschluss bereits vor dem Inkrafttreten der Änderung erlangt haben, sind nicht berechtigt, die ergänzende Berufsbezeichnung zu tragen.

Achtung, die neuen Bezeichnungen können bzw. dürfen zusätzlich zu den jetzigen geführt werden.

In welchem Gesetz wird die zusätzliche Berufsbezeichnung Bachelor Professional geregelt?

Dies wird im Berufsbildungsgesetz (BBiG) unter folgenden Paragrafen geregelt:

  • § 53a Fortbildungsstufen
  • § 53b Geprüfter Berufsspezialist und geprüfte Berufsspezialistin
  • § 53c Bachelor Professional
  • § 53d Master Professional

Was ist deine Meinung zu den Themen „Techniker zum Bachelor umschreiben lassen“, „Techniker DQR 6 Niveau“ und „Bachelor Professional“? Schreibe doch bitte in einen kurzen Kommentar mit deinen Gedanken.


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Dieser Beitrag hat 148 Kommentare

  1. Daniel

    Guten Morgen.
    Ich habe eine verkürzte handwerkliche Ausbildung zur Elektriker durchgeführt und nach der erforderlichen Arbeitszeit den staatl. gepr. Techniker Elektrotechnik in 2 Jahren Vollzeit erlangt.

    Nach einigen Jahren im internationalen Serviceaußendienst habe ich dann den Bachelor of Engineering Elektrotechnik studiert.

    Auch wenn es vielen hier nicht passen wird (so wie ich das lese) aber der Bachelor ist eine ganz andere Stufe als der Techniker! Was beim Techniker in Mathematik und E-Technik gefordert ist, nimmt man beim Bachelor (zumindest bei mir) im ersten Semester im Schnelldurchgang durch.

    Ich habe danach noch auf Master studiert und abgeschlossen. Das ist dann noch eine andere Hausnummer.

    Aus meiner Sicht gehört der staatl. gepr. Techniker nicht in der selben Qualifikationsstufe wie der Bachelor. Wer beide gemacht hat weiß warum! Es sind einfach 2 völlig unterschiedliche Ansätze, und damit kann man sie nicht in dasselbe Stufensystem einordnen. Völlig sinnfrei!
    Das eine ist Ausbildung + Arbeit + Technikerweiterbildung -> kann man auf der Baustelle gebrauchen.
    Das andere ist Studium -> kann man im Büro gebrauchen

    1. Michael Schmid

      Hallo Daniel,

      herzlichen Dank für den Kommentar mit deinen persönlichen Erfahrungen. Meinen größten Respekt, da du vom Azubi zum Master alles Stationen durchlaufen hast.

      Weiterhin viel Erfolg und alles Gute
      LG Michael

  2. Christine

    Zuerst würden sich natürlich viele den Staatlich geprüften Techniker zum Bachelor umschreiben lassen. Doch wer geht dann überhaupt noch an einer Hochschule studieren, um den Bachelor zu machen? Diesen Satz erachte ich als irreführend! Um einen Staatlich geprüften Techniker machen zu können, musste man zu meiner Zeit einen Gesellenbrief und mindestens drei Jahre Berufserfahrung nachweisen, um in das Auswahlverfahren zu kommen. Dann drückt man 2 Jahre (4 Semester) die Schulbank, um letztendlich in Sachen Gehaltsfragen nun schlechter gestellt zu sein, als der Bachelor. Das macht m.E. keinen Sinn und muss dringend geändert werden. In meinen Augen ist diese Art der Ausbildung mindestens der Bachelor. Beste Grüße Christine

    1. Michael Schmid

      Hallo Christine,

      herzlichen Dank für deine Meinung und Erfahrungen zum Thema. Zur Info – der etwas „irreführende“ Satz ist absichtlich so formuliert. Es soll zum Nachdenken anregen.

      Liebe Grüße
      Michael

  3. Daniel

    Also ich finde es sollte die Möglichkeit geben, dass ich mit meinem Techniker und nachgewiesenen Führungsaufgaben mit Jahren X oder auch diverser Lehrgänge den Bachleor bekommen kann.
    Ich selbst habe 2005 meine Lehre (verkürzt) beendet durch mein Abitur. Habe dann 2012 meinen Meister gemacht und 2018 meinen staatl. Geprü. Techniker. Nun bin ich seit 3 Jahren Abteilungsleiter der Herstellung wie auch der Instandhaltung. Ich finde, dass ich vllt nach 6 Jahren Abteilungsleiter schon die möglich dazu haben sollte. Da ich sicher deutlich mehr an Wissen habe als so ein frischer Bachleor. Denn was er nur theoretisch mal eben schnell gelernt und dann in einer Prüfung ausgekotzt hat, hat nichts mit der realen Welt zu tun. Das sehe ich immer wieder an unseren Studentischen Hilfskräften in der Firma.

    1. Michael Schmid

      Hallo Daniel,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar mit deinen persönlichen Erfahrungen zum Thema.

      Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg im Beruf und vor allem Durchsetzungsvermögen gegenüber den jungen Hochschulabsolventen.

      Liebe Grüße
      Michael

  4. Waiter

    Zuerst mal zu meiner Person:
    Ich habe Abitur mit allgemeiner Hochschulreife.
    Danach habe ich bis zum Vordiplom Elektrotechnik an der Uni studiert.
    „Musste“ dann leider aufhören.
    Anschliessend habe ich die Ausbildung zum Informationselektroniker und gleich danach den Elektrotechniker, Fachrichtung Datenverarbeitungstechnik, gemacht.
    Ich kenne also beide Anspruchsniveaus.
    Ein gewalttätiger Unterschied! (z.B. maximal Lösung gemischt quadratische Gleichung vs. Bestimmung Hüllflächenintegral).
    Die Frage ist, wird das im Normalfall alles gebraucht (ausser man geht vielleicht in die Forschung)? M. M. hängt die Leistungsfähigkeit und Erfolg in einem Beruf viel von der persönlichen Auffassungsgabe (wie gehe ichs an), Durchsetzungskraft und Engagement ab. Entweder man hat das oder muss gerade diese Kompetenzen bei einem Studium erwerben.
    Ich selbst bin mit meinem nicht akademischen Abschluss Projektleiter Entwicklung beim grössten unabhängigen Automobilzulieferer.
    Ich bin bisher nur selten, ja man kann sagen sogar seltener als meine studierten bach. Kollegen, an Grenzen gestossen. Ich kenne die Anforderungen eines Bachelor Studiums nicht, jedoch bin ich der Meinung, dass diese nicht sooo gross sein können. Sicher noch weit unter dem ehem. Dipl. Ing. FH.
    Was ich damit sagen will?
    Einfach Meister oder Techniker in den Stand gleichartig umzuschreiben – nein.
    Wer jedoch mindestens diesen Titel führt, sehr guten Abschluss und lange Zeit im Beruf bewiesen hat, dass er „akademisch“ denken und arbeiten kann, dem sollte man den (akad.) Bachelor Titel nicht verwehren.
    Von mir aus auch „Senior Bach.“
    Wie das bewertet und umgesetzt werden könnte, da würde es sicher einen einfachen Weg geben.
    Warum braucht’s das? Gerade weil der Trend bei Einstellungen, Aufstiegschancen und Gehältern immer noch mehr zu „was hab ich“, anstatt „was kann ich“, geht …

    1. Michael Schmid

      Hallo Waiter,

      vielen Dank für deinen interessanten Kommentar mit deinen persönlichen Erfahrungen und Gedanken.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael

  5. Ronald

    Hallo,

    ich wollte noch anmerken, dass man seit 2009 mit einem Technikerabschluss die allgemeine Hochschulreife bekommt und nicht nur die Fachhochschulreife. Gilt auch für Meister und alle anderen Berufe auf dem Level.

    1. Michael Schmid

      Hallo Ronald,

      vielen Dank für deinen Hinweis. Das ist richtig, ich werde diesen Beitrag demnächst mal überarbeiten (gibt mehrere Punkte, die angepasst werden sollten).

      Liebe Grüße
      Michael

  6. Chris Christoffers

    Ich habe 2011 meinen staatlich geprüften Techniker gemacht und will den jetzt abändern lassen in Bechelor professionell weil ich dadurch vom mittleren Polizeidienst in den gehobenen Polizeidienst wechseln könnte. Die Voraussetzung hierfür ist ein Bechelor oder ähnliches. Wie in dem obigen Artikel zu entnehmen ist geht das aber nicht weil ich den Abschluss vor der Erneuerung der Abschlussbezeichnung in Bechelor professionell erlangt habe. Es hat sich seitdem nichts am Ausbildungsrahmenplan der Fachschule geändert. Warum kann man den techniker nicht einfach umschreiben? Meine nächsten Schritte wären der Weg zum Verwaltungsfachanwalt und gegen Gleichstellung klagen .

    1. Michael Schmid

      Hallo Chris,

      besten Dank für deinen Kommentar. Richtig, wenn du den Techniker vor der Umstellung abgeschossen hast, bist du aktuell nicht berechtigt, den Titel „Bachelor Professional“ zu tragen.

      Bist du sicher, dass der „Bachelor Professional“ für den gehobenen Polizeidienst anerkannt wird?

      Liebe Grüße
      Michael

      1. Chris Christoffers

        Ja denn muss ich den Titel halt einklagen. Die Voraussetzung für den gehobenen Dienst ist Bechelor oder ähnliches. Bei mir ist es noch anders da ich bei der Bundespolizei See bin und vorher 16 Jahre zur See als 2 Techniker in der Maschine gefahren bin. Habe ein technisches Patent womit ich international alle Schiffstypen als Techniker fahren kann. Bin dann zur Bundespolizei See und mache jetzt nichts anderes als vorher und natürlich Polizeiarbeit. Die Voraussetzung hier in den gehobenen Dienst zukommen war Bechelor oder ähnliches

        1. Michael Schmid

          Hallo Chris,

          vielen Dank für deine Rückmeldung. Das sieht bei dir nach einem sehr speziellen Fall aus. Lass uns gerne wissen, wie du weitermachst und ob du Erfolg damit hast.

          Ich wünsche dir gutes Gelingen und bis dann
          Michael

        2. Jos S.

          Das Problem kenne ich gut. Ich selbst bin Nautiker hab ein großes Kapitänspatent und stelle jetzt fest das alle Ausschreibungen im öffentlichen Dienst den FH Abschluss verlangen.
          Die Bundespolizei hat z.Z. auch wieder ausgeschrieben und für die exestieren Fachschulpatente schlicht weg nicht. Als Nautiker nur mit FH Abschluss oder im mittleren Dienst auf Grundlage der Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker…. WSV das selbe in grün… Ohne FH Abschluss maximal Einstellung als nautischer Assistent mit Entgeltgruppe 8… FH Abschluss Nautiker vom Dienst mit Entgeltgruppe 11 und Aussicht auf Verbeamtung.
          Als Zivilangestellter bei der Bundeswehr… mit Fachschulabschluss winkt da als Schiffsführer lediglich die Entgeltgruppe 7!
          Ich hab für mich jetzt beschlossen in der Kauffahrteischifffahrt zu bleiben, wo einzig und allein das Patent zählt und nicht das Abschlusszeugnis und die Lebensplanung dann auf Seemannsrente auszurichten.

          Guter Freund beim Wasserzoll, erzählte mir letztens das die HZA’s das Thema auch gekonnt ignorieren…

  7. Daniel

    Hallo und guten Abend allerseits,

    ich habe im Jahr 2018 erfolgreich meine Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker mit dem Schwerpunkt Maschinentechnik(Vollzeit) an einer Fachschule in Hessen abgeschlossen. Anschließend erweiterte ich mein Fachwissen durch den Abschluss als technischer Betriebswirt(Vollzeit), den ich ebenfalls an einer Fachschule in Hessen absolvierte. Nun stellt sich mir die Frage, ob mein Abschluss auf dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) der Stufe 7 entspricht. Ich habe den technischen Betriebswirt nicht an der IHK, sondern ebenfalls an einer staatlichen Fachschule erworben. Könnte mir jemand diesbezüglich Auskunft geben und erklären?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.

    1. Michael Schmid

      Hallo Daniel,

      auch der technische Betriebswirt, den du an der Fachschule erworben hast sollte auf DQR7-Niveau liegen.

      Wenn du es sicher wissen willst, frag direkt bei deiner ehemaligen Fachschule nach.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael

      1. Stefan Dick

        Hallo zusammen,
        ich habe 2004 den staatl. gepr. Techniker Maschinentechnik absolviert und
        2011 den staatl. gepr. Wirtschaftstechniker, an der gleichen Schule und nicht an der IHK
        Ich finde aber zum zuletzt genannten keine Vergleich, zu welcher DQR Gruppe das gehört….

        https://bk-tm.de/homepage/fachschule-aufbaubildungsgang/

        Heute heißt es auch „Betriebswirtschaft für Staatlich geprüfte Techniker*innen“.
        Auf meinem Zeugnis steht noch „staalt. gepr. Wirschafttechniker“.

        Kennt das jemand?

        1. Michael Schmid

          Hallo Stefan,

          besten Dank für deine interessante Frage, leider ist mir dies kein Begriff. Ich empfehle dir, direkt bei deiner damaligen Fachschule nachzufragen, dort bekommst du am sicherlich eine kompetente Aussage.

          Liebe Grüße
          Michael

  8. Wolpert

    Ich denke das der Techniker das gleiche Niveau eines Bachelor hat. Das Technikerstudium ist vielleicht kürzer aber dafür intensiver und stressiger. Ich verstehe das der Industre Meister nicht das gleiche Niveau hat, weil dieser auch nur ein Jahr in Vollzeit dauert. Abe für denTechniker in Maschinenbau benötigt man 2 Jahre vollzeit .

    1. Michael Schmid

      Hallo Wolpert,

      vielen Dank für deine Meinung zum Thema Anerkennung des Technikers.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael

  9. Angelo Goellner

    Es wird Zeit für eine Anpassung des staatlich geprüften Techniker auf Bachelor, denn Techniker stecken Bachelor aufgrund praktischer Erfahrung in die Tasche. Ich habe vor 10 Jahren meinen Bautechniker an einer renommierten Akademie in Bayern absolviert, unser Fachwissen beinhaltet 70% des Fachwissen eines Diplom-Ingenieur Bau mit dem Vorteil das wir das hochgestochene Geschwafel weg gelassen haben.

    1. Michael Schmid

      Hallo Angelo,

      besten Dank für deinen interessanten Kommentar. Richtig, vor allem Techniker mit langjähriger Praxiserfahrung haben einem Bachelor gegenüber meist einen klaren Vorteil.

      Wäre auch an der Zeit, dass unsere Industrie diese Vorteile des Technikers wieder erkennt und honoriert.

      Liebe Grüße
      Michael

  10. Jürgen

    Sorry und mit allem Verlaub, aber Zitat:

    „In der beruflichen Praxis wird der Staatlich geprüfte Techniker oft auch als „Bindeglied zwischen Facharbeiter und Ingenieur“ bezeichnet. Dies entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung.“

    Ich habe meinen Bautechniker in 1995 bei der Bundeswehr absolviert und wenn ich sehe, was da heutzutage von den FHs und Unis (also Bachelor und/oder Master) auf die Arbeitswelt in D losgelassen wird, dann graut es mir, aber das scheint wohl auch (politisch) durch das Bologna-System so gewollt zu sein. Ok, mit inzwischen fast 30 Jahren Berufserfahrung als Techniker in der Privatwirtschaft in einem großen Ing.-Büro, der hauptsächlich mit Statik und insbesondere Bausphysik zu tun hat, stecke ich natürlich jeden „Jungspund“ in die Tasche, aber das sollte eigentlich nicht so sein. Was wird da an den FHs und Unis inzwischen eigentlich gelehrt? Da muss ich als „popeliger nur-Techniker“ einem jungen „Ingenieur“ erklären, wie der Hase in der Praxis läuft, welche Rechen- und Berechnungwege wirklich funktionieren, muss in dieser Hinsicht mathematische „Basics“/Formeln erklären, wie man z. B. ein Integral durch ein Differential dividiert usw. Sorry, aber ein absolutes No-Go sowas. Das sollen Ingenieure sein, was da heutzutage von den Hochschulen abgeliefert wird? Kein Wunder, dass uns die Asiaten so langsam den Rang ablaufen. Na ja, „nur“ noch max. 10 Jahre, dann werde ich in Rente gehen. Armes D.

    1. Michael Schmid

      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht zur aktuellen Entwicklung im Bereich Techniker vs. Studienabgänger.

      In deiner Ausführung kann ich dich unterstützen. Fakt ist, Bachelor Absolventen sind nicht auf dem Bildungsniveau von Diplom-Ingenieuren. Aber gerade unsere Diplom-Ingenieure bilden aus meiner Sicht die perfekte Synergie mit den Technikern.

      Liebe Grüße
      Michael

  11. Ralf

    Hallo zusammen,
    es ist schön zu lesen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. In meiner Firma ist ein staatlich geprüfter Techniker noch immer am schlechtesten angesehen (Internationales Unternehmen /Automobilbranche). Es gibt keinerlei Unterschiede in der Bezahlung von verschiedenen Ingenieursabschlüssen. Egal ob Uni oder FH. Auch ein Meister hat die Möglichkeit auf höhere Eingruppierung bei der Ausführung von Stellen mit Personalverantwortung. Nur beim kleinen Techniker ist bei einer Lohngruppe über der von Ungelernten (ohne Weiterbildung) Schluss… Das wäre alles kein Problem, wenn man nicht täglich die gleichen Aufgabengebiete übernehmen und teilweise als Stellvertreter für sämtliche nächsthöhere Hierarchieebenen agieren soll. Dafür ist der kleine Techniker dann wieder gut genug. Und jetzt zu lesen, dass die Benennung für ältere Abschlüsse nicht anerkannt wird, macht die Freude umso größer.

    1. Hallo Ralf,

      vielen Dank für deine ehrlichen Erfahrungen zum Stellenwert des Technikers.

      Das liest sich leider spiegelbildlich, wie es in meinem ehemaligen Unternehmen (gleiche Branche) war.

      Gibt aus meiner Erfahrung nur drei Möglichkeiten dies zu ändern.

      – Die Situation als Techniker hinnehmen, aufhören zu vergleichen und versuchen glücklich zu sein.
      – Weiterbilden um andere Positionen zu bekommen.
      – Das Unternehmen oder gar die Branche wechseln bzw. berufliche Neuorientierung.

      Was wirst du machen?

      Liebe Grüße
      Michael

    2. Hans-Joachim Liss

      Ich finde es persönlich sehr schade das der Staalich geprüfte Techniker FS nicht mit einem Bachelor abschluss gleich gestellt wird. Ich sehe diesen Titel eher als Bachelorabschluß als den des Meisters. Ich habe beide Titel darf meinen Meistertitel umschreiben er ist gleichgestellt, aber der Techniker FS nicht. Da schläft die IHK!

      1. Michael Schmid

        Hallo Hans-Joachim,

        vielen Dank für deine persönliche Einschätzung. Zuf Info, die IHK ist nicht für den Abschluss „Staatlich geprüfter Techniker“ zuständig, dieser unterliegt den Fachschulordnungen der Bundesländer.

        LG
        Michael

  12. Peter Männer

    Hallo Zusammen,

    mein Kollege und ich haben beide den staatlichen geprüften Bautechniker/Energiesparendes Bauen absolviert. Wür führen derzeit die Tätigkeiten eines Bauingenieurs aus. Deshalb teilte uns man mit , dass wir Fortbildungen machen sollen, sodass man ungefähr mit der Qualifikation eines Bauingenieur gleichgestellt bzw. nahe kommen würde.

    Gibt es hier irgendwelche Anlaufstellen wo man sich melden kann? Oder weiß jemand, was dass für Fortbildungen sein könnten?

    Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüße
    Männer, Peter

    1. Michael Schmid

      Hallo Peter,

      wenn du staatlich geprüfter Bautechniker bist, dann stehst du laut dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) bereits auf der gleichen Stufe wie der Bachelor.

      Wer hat dir das denn mitgeteilt? Bzw. was ist deine Absicht dahinter?

      Du kannst nach dem Techniker den Betriebswirt machen, aber dann bist du noch immer kein Ingenieur. Um Ingenieur zu werden, führt kein Weg an einem Studium vorbei.

      Liebe Grüße
      Michael

  13. Dirk

    Hallo,

    Ihre Frage: Was wäre nun, wenn man wirklich den Techniker zum Bachelor umschreiben lassen könnte? Würde dies das gesamte deutsche Bildungssystem auf den Kopf stellen?

    Zuerst würden sich natürlich viele den Staatlich geprüften Techniker zum Bachelor umschreiben lassen. Doch wer geht dann überhaupt noch an einer Hochschule studieren, um den Bachelor zu machen?

    Antwort. Es würden weiterhin sehr viele direkt studieren aus folgenden Gründen:

    Sie sind viel eher fertig, bei etwas Ehrgeiz ist man mit 22 Bachelor. Der Weg über den Facharbeiter, die Berufserfahrung, die Selbstfindung und die Technikerausbildung dauern i.d.R. deutlich länger, da ist man erst mit ca. 30 Jahren oder noch später am Ziel (ähnlich Meister).

    Ich glaube es ist auch deutlich einfacher direkt zu studieren sofern man die Hochschulreife erlangt hat. Zum einen ist man am lernen noch direkt dran, in der Regel noch nicht familiär oder örtlich gebunden und zum anderen ist, wiegesagt mit Abitur, Bachelor sicher nicht die höchste Hürde.
    Der Techniker hat es da oft schwerer sich Schulwissen anzueignen, er ist oft inzwischen „in Familie“ und hat ein paar Jahre „Lernpause“ hinter sich was es anspruchsvoll macht sich dann nochmal auf die Schulbank zu setzen. Gilt für Meister gleichermaßen, sicher die in der BRD anspruchvollste Ausbildung, Meister sind für mich die Doktoren der Praxis.

    Wenn Unternehmen dumm genug sind das besondere Potential von Technikern/Meistern nicht zu erkennen werden sie daraus ausschließlich Nachteile erfahren. Ich habe als Techniker genug Bachelor und Master eingearbeitet um zu wissen worüber ich rede. Fakt ist, die kommen ins Unternehmen, vollgestopft mit Schulwissen auf dem Stand der Schule/der Dozenten, beides nicht immer aktuell, und haben erstmal null Ahnung vom richtigen Leben. Das gibt dann auch die eine oder andere harte Landung. Andererseits sind Akademiker strategisch/konzeptionell oft überlegen, hier bremst das Wissen darum was alles schiefgehen kann den Techniker eher aus.

    Unterm Strich halte ich die Wege zwar nicht für gleichwertig aber vergleichbar. Mit 40 und ein paar Jahren im Beruf werden sie sich nicht viel nehmen, der Akademiker weis etwas besser wie man es machen könnte, der Techniker/Meister etwas besser wie man es macht.

    Gut beraten ist wie immer wer als Unternehmer auf eine ausgewogene Balance achtet. Das fordert und treibt an. Sicher ist es oft bequemer, als Akademiker wie als Praktiker, unter Gleichen zu bleiben, klug ist es nicht unbedingt.

    VG, Dirk (seit 25 Jahren zufriedener Techniker)

    1. Michael Schmid

      Hallo Dirk,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht zur Stellung des Staatlich geprüften Technikers.

      Sehr gut gefällt mir dein letzter Absatz. Eine gute Mischung bringt dem Unternehmen den besten Erfolg. Anzumerken wäre, dass hier auf eine ausgewogene Bezahlung geachtet wird, sonst birgt dies Konfliktpotenzial zwischen den Praktikern und den Akademikern.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael (Techniker seit 2007)

  14. Klaus

    Hallo Michael,
    Deine Ausführungen zum Bildungsabschluss „Fachhochschulreife“ sind längst überholt. Der Abschluss Staatliche geprüfte Techniker verfügt bereits seit 2009 per Gesetz über eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung und kann studieren was er will, der Techniker ist folglich der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) gleichgestellt. (Zudem geht der Umfang seiner Fortbildung geht weit über die hiefür angelegte Mindestanforderungen an eine Fortbildung von 400 Stunden hinaus.)
    Auch wenn manche Fachschulen noch immer eine Fachhochschulreife zuerkennen, sollte man vielleicht sollte man die entsprechende Stelle mit einem Hinweis ergänzen. Zum Studieren braucht ein Techniker diese Fachhochschulreife jedenfalls nicht.

    1. Michael Schmid

      Hallo Klaus,

      besten Dank für deinen hilfreichen Kommentar, du hast absolut recht (Stichwort Bologna). Ich werde das im Beitrag entsprechend anpassen.

      Liebe Grüße
      Michael

  15. Carlie

    Ich habe eine Ausbildung als Elektronikerin gemacht und studiere jetzt Elektrotechnik. Eine Freundin aus der Berufsschule macht jetzt zeitgleich den Techniker. Und ich muss sagen, dass ich es als wirklich unfair empfinde, dass sie nach 2 Jahren den „Bachelor“ haben soll, ich erst nach 3,5 Jahren. Und noch dazu werden die Themen in der Technikerschule einfach nicht so tief behandelt, wie bei uns an der Fachhochschule. Ich habe jeden Tag Vorlesungen und mindestens zweimal pro Woche Labore, schreibe jede Woche an die 30 Seiten Laborberichte, arbeite nebenbei im Ingenieursbüro und komme mit der ganzen Belastung locker auf eine 60h Woche. An der Technikerschule dagegen fallen ständig Stunden aus und das Niveau ist einfach nicht so abgedreht, wie bei uns. Wenn man direkt aus der Schule in die Uni/FH geht, wird einem der Einstieg in die Arbeitswelt logischerweise schwerer fallen, als wenn man vorher eine Ausbildung gemacht hat. Und ich finde, man sollte verpflichtend Vorpraktika von wenigstens einem halben Jahr nachweisen können, in denen man in der Produktion/Montage/etc gearbeitet hat. Aber einen zweijährigen Schulbesuch gleichzusetzen mit mindestens 3 Jahren (bei uns sind es sovar 7 Semester Regelstudienzeit) intensiven Studiums ist meiner Meinung nach eben nicht fair.

    1. Michael Schmid

      Hey Carlie,

      herzlichen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht.

      Wie im Blogbeitrag geschrieben – Techniker und Ingenieur sind gleichwertig, aber nicht gleichartig.

      Ein Techniker darf sich in diesem Sinne „Bachelor Professionell“ nennen, hat deswegen aber noch kein Hochschulstudium absolviert. Das wissen auch die Entscheider in den Personalbüros.

      Liebe Grüße
      Michael

  16. Leon Rudolph

    Wenn man sich mal unsere Nachbarländer anschaut wie Österreich etc.
    Ist dort schon lange möglich eine Berufsausbildung mit einem Ingenieurs Titel zu krönen.
    Für mich unverständlich warum man ein Ausbildung ~> Techniker ~> Bachelor ~> Master machen muss. Obwohl man sich in der Theorie und Praxis so oft überschneidet das ein Master auf einen Techniker und somit Ingenieurs Titel problemlos möglich sein sollte…

    1. Michael Schmid

      Hallo Leon,

      vielen Dank für deinen interessanten Kommentar.

      Wie es meist so ist… andere Länder, andere Sitten… 😉

      Liebe Grüße
      Michael

  17. Volker

    Und was passiert mit den Technikern, die vor dem Stichtag die Prüfung gemacht haben? Die Fallen hinten über? Was ein Käse…

    1. Michael Schmid

      Hallo Volker,

      du hast es richtig gedeutet, wir „alten“ Techniker fallen durch die Löcher im Käse!

      Nur um es zu verdeutlichen, beim Meister gibt es diesen Stichtag nicht.

      Ich hatte diesbezüglich sogar am 03.12.2021 eine E-Mail an den zuständigen Abgeordneten (Markus Bayerbach) im bayerischen Landtag geschrieben. Darin hatte ich die Problematik erläutert und ihn als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultus um eine Stellungnahme gebeten.

      Leider habe ich bis heute keine Rückmeldung erhalten.

      Liebe Grüße
      Michael Schmid

  18. Fred Harmann

    Hm, also ich denke, dass sich beide Ausbildungen, der staatlich geprüfte Techniker, und der Diplom-Ingenieur, ergänzen. So war es zumindest früher gedacht. Der Techniker bringt eine praktische Ausbildung mit, der Ingenieur die theoretische. Zusammen bilden sie ein Team, das eine breitgefächerte Problemlösungs-Kompetenz anbietet. Nicht umsonst gab es den Elektro-Techniker und den Elektro-Ingenieur, den Maschinenbau-Techniker und -Ingenieur, etc. Der Techniker ist die rechte Hand des Ingenieurs.
    Dann kam Bologna.
    Dabei wurden die Ingenieurs-Studiengänge in Bachelor und Master aufgeteilt. Leider hat man hierbei die nationalen Ausbildungen, wie bei uns eben den Techniker, vergessen. Was es jetzt im Nachhinein recht schwierig macht, den Techniker sauber einzusortieren. Weil es eben so eine gegliederte Berufsausbildung wie bei uns, in den anderen Ländern nicht gibt.
    Trotzdem denke ich, dass ein Bachelor, was das Fachwissen angeht, dem Techniker überlegen ist. Was ich immer wieder in meinem Berufsfeld, Elektronik-Entwicklung, schmerzhaft feststellen muss: Dass mir einfach theoretisches Wissen fehlt. Punkt.
    Im Gegenzug kommt mir zugute, dass ich durch meine Berufsausbildung weiß, wo bei einem Lötkolben das gefährliche Ende ist…
    Also, ich würde den Techniker und Bachelor nicht auf dieselbe Stufe stellen. „Bachelor Professional“ wäre aber auch in meinen Augen eine im Ausland verständliche Ausbildungsbezeichnung. Im Englischen wird der staatlich geprüfte Techniker mit „IEng (HND) übersetzt: Incorporated Engineer, Higher National Diploma“. Auch nicht schlecht.

    1. Michael Schmid

      Hallo Fred Harmann,

      besten Dank für deinen ausführlichen Kommentar mit deinen Erfahrungen zum Techniker vs. Bachelor.

      Das ist so formuliert auf den Punkt gebracht, dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen!

      Leider war es aufgrund von „Bologna“ schwer, solch typisch deutsche Weiterbildungen wie Meister, Techniker, Fach- und Betriebswirte auf europäischer Ebene richtig einzugliedern.

      Zudem wurde der frühere Diplom-Ingenieur in Bachelor und Master aufgeteilt. Sprich, früher war die Hierarchie klar, der Techniker arbeitete dem Dipl.-Ing. (mind. 4–5 Jahre Studium) zu. Jetzt fühlen sich viele Techniker allerdings benachteiligt, denn sie werden oft einem „nur“ drei Jahre studierten Bachelor untergestellt.

      Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg im Job.

      Liebe Grüße
      Michael

  19. Dauerbrenner

    Ich habe drei Abschlüsse! Meister, staatl. gepr. Techniker und einen Bachelor Abschluss.
    Ganz ehrlich! Der Techniker mit 2600 Unterrichtsstunden war ansprechender als das Studium.
    Meiner Meinung nach ein klares JA zum Bachelor Titel.

    Viel mehr ist es verwirrend das ein Meister auf gleiche Ebene gestellt wird.
    Dafür brauchst du null Unterricht…einfach zur Prüfung im erlernten Bereich anmelden. Keine Vorgabe zu erfüllen bis auf die abgeschlossenen Ausbildung. Einfach nur ein Witz zur Zulassung.

    Nicht falsch verstehen! der Meister ist wichtig und richtig. Aber die schulische bzw. Theoretische Ausbildung ist einfach nicht zu vergleichen mit einem Techniker oder Bachelor.

    1. Michael Schmid

      Hallo und vielen Dank für deinen objektiven Kommentar.

      Es ist wirklich schwer, alle Abschlüsse richtig miteinander zu vergleichen. Es geht ja auch um die europäische Vergleichbarkeit. Dies ist vor allem bei Titeln wie dem Techniker und dem Meister fast unmöglich, da berufliche Abschlüsse wie diese in vielen Ländern gar nicht existieren.

      Wichtig ist doch, dass jeder für sich die passende Weiterbildung findet, um damit glücklich im Beruf zu sein. Oder auch, nach dem Meister / Techniker noch ein Studium dran hängt, wenn man feststellt, dass man das Ende der Karriereleiter erreicht hat.

      Warum hast du denn alle drei Abschlüsse gemacht?

      Liebe Grüße
      Michael

      1. Fritz

        Durch den Dienst bei der Bundeswehr hatte ich das riesen Glück das alles finanziert wurde. Meister während der Dienstzeit und Techniker danach mit vollem Gehalt 2 Jahre lang. Nur die 4 Semester zum Bachelor habe ich selbst finanziert.
        Leider hat nicht jeder diesen Luxus ABER! Viele nutzen auch nicht die Angebote zur Weiterbildung. Für meine aktuelle Selbstständigkeit war der Techniker die beste Wahl (Berechtigung zum Eintrag in der Handwerksrolle)

        Viele Grüße

        1. Michael Schmid

          Hallo und vielen Dank für die Rückmeldung.

          Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg in deiner Selbstständigkeit.

          Liebe Grüße
          Michael

  20. Luis

    Meiner Meinung nach ist der Techniker Mehr wert als ein Bachelor
    Ich arbeite mit einem Techniker Abschluss in der Konstruktion im Bereich Automatisation und Anlagenbau.
    Ich arbeite auch mit einigen Bachelorn und Mastern zusammen, und musste gerade bei den Leuten welche aus dem Studium kamen feststellen, dass Sie sich am Anfang um einiges Schwere hatten als ich.
    Sie waren gefühlt sehr fachfremd und es bedurfte viel mehr zeit und Aufwendung die Bacheloranten einzuarbeiten.
    Was das Fachliche betrifft hatte ich auch nicht das Gefühl dass ich mit dem Techniker dem Bachelor nach stand. Zumindest stellte sich in den Gesprächen mit den Bacheloranten heraus, dass wir die selben Themen bearbeitet hatten beim Techniker wie sie in ihrem Studium.

    1. Michael Schmid

      Hey Luis,

      vielen Dank für deine persönliche Einschätzung zum Stellenwert des Technikers.

      Mein Empfinden ist durchaus ähnlich. Leider unterscheiden sich dann oft das Gehalt, obwohl der Techniker hinsichtlich Fachwissen und Erfahrung den Studis um nichts nach steht.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael

  21. Thomas N.

    Hallo zusammen,

    ich bin per Zufall hier angekommen.

    Ich bin seid 1991 Techniker, alles was ich hier lese kommt mir sehr bekannt vor.

    Aktuell kann ich feststellen, wir sind im Jahre 2023 angekommen, das Niveau sinkt, akademischer Grad hin oder her.

    Leider bekommt jede Bachelor bei uns direkt ein Top Gehalt, ich frage mich, wo soll das noch Enden.
    Ich habe mich über die Jahre entsprechende Erfahrung angeeignet, ich habe soviele Bachelor, Master, Ingenieure und Doktor kennengelernt.
    Vor den meisten braucht sich der Techniker mit entsprechender Erfahrung nicht zu verstecken.

    Eigentlich ist man besser qualifiziert.

    Leider ist unser Bildungssystem wieder mal zu genau was den Unterschied macht.

    1. Michael Schmid

      Hallo Thomas,

      schön, dass du zufällig hier warst und vielen Dank für deine hilfreichen Erfahrungen zum Techniker.

      Leider hat sich der von dir geschilderte Trend schon seit Jahren so eingeschlichen und ein Ende ist trotz angeblichem Fachkräftemangel nicht in Sicht…

      Liebe Grüße
      Michael

  22. Lars

    Ich bin vollkommen bei dieser Erklärung und habe diese Erklärung auch zu 100% verstanden. Der Sachverhalt ist nun mal so wie er ist und es gibt unzählige Aufbaustudiengänge, welche man besuchen kann.

    Leider ist es individuellen Fällen und speziell in großen Firmen so, dass auch Jahre später, nachdem ein Sachbearbeiter mit Technikerabschluss aus dem Firmeneinsatz im Ausland zurückkommt, nicht genügend Kriterien erfüllt, obwohl er bereits sechs Jahre auf einer Stelle gearbeitet hat, für welche ein offizieller Studienabschluss erforderlich ist.

    Das stand klar in der Stellenausschreibung und Vorgesetzte waren auch nach Ablauf der zweijährigen Zeit auf, welche diese Stelle befristet war, nicht dazu im Stande eine weiterführende Stelle zu beschreiben. Wäre da ein Studium als ‚Muss‘ vermerkt gewesen, hätte ich natürlich direkt ein Studium nachgelegt. Wer geht aber schon davon aus, dass er noch irgendwann etwas nachholen muss, was gemäß dem Arbeitsvertrag schon lange in der Tasche ist. bzw. wo man bereits viel Erfahrung auf der Stelle hinzugewonnen hat, welche man auf einmal vergessen soll. Gesundheitsschädlich ist es aber am Ende wovor ich alle mit zu hoher Erwartungshaltung warnen mag denn man fühlt sich nicht nur ausgenutzt, sondern es entstehen ganz andere Symptome welche einem zusetzen.

    Somit habe ich der Firma sechs Jahre Berufserfahrung geschenkt wofür jeder Bachelor etc. eine steile Karriere hingelegt hätte. Ich denke der Frust ist allgemein verständlich.

    Bei der offiziellen Nachfrage, wie die Firma nun die fehlenden Punkte unterstützen kann, gibt es keine Antwort. Ebenso gibt es keine Antwort bezüglich der sechs Jahre, wo man gut genug war, ein internationales Großprojekt (verbunden mit Elektromobilität) für die Firma auf die Straße zu bringen was ein Mensch ohne Firmen und Auslandserfahrung mit dem Maß an Effizienz und Erfahrung überhaupt nicht hinbekommen hätte.

    ERGO:

    Entweder zurück ins Ausland, wo die Regularien nicht zu sehr auf MINT oder Stufe 6 etc. abzielen, oder Studieren ODER – Was ganz anderes machen. Denn, wenn man mit 39 noch mal 4 Jahre und mehr studieren geht, stellt man am Ende vielleicht doch fest, dass man etwas ganz anderes machen will.

    Aus meiner Sicht steht sich hier schön viel selbst im Weg. Vor allem wo doch gerade so viel Fachkräfte fehlen, wie man im Radio hört. Aber am Ende kann jeder Gott sei Dank noch selbst entscheiden was er gerne tun mag. Vor allem wenn das ganze an die Gesundheitsgrenze geht.

    So Long und danke fürs zuschauen!!!

    1. Michael Schmid

      Lieber Lars,

      ein herzliches Dankeschöne für deinen überaus hilfreichen Erfahrungsbericht zum aktuellen Ansehen des Technikers in der Industrie!

      Meine Laufbahn war sehr ähnliche wie deine. Ich hatte mich nach vielen Jahren im Ausland dann tatsächlich mit 39 Jahren für ein Fernstudium entschieden.

      Abgeschlossen habe ich noch nicht, aber wenigstens habe ich den Absprung von meinem alten Arbeitgeber geschafft (nach über 20 Jahren).

      Was mir das Studium in Zukunft bringt, kann ich noch nicht sagen. Die Kündigung war jedoch der richtige und überaus befreiende Schritt. Wie du so schön sagst, „am Ende kann jeder Gott sei Dank noch selbst entscheiden was er gerne tun mag“.

      Ich wünsche dir eine erfüllte berufliche Zukunft und bedanke mich nochmals für deinen tollen Bericht.

      Liebe Grüße
      Michael

  23. Heinz-Peter Böddeker

    Hallo, hier meine Meinung zu dem Thema.
    „Auch staatlich geprüfte Techniker, welche den Abschluss bereits vor dem Inkrafttreten der Änderung erlangt haben, sind nicht berechtigt, die ergänzende Berufsbezeichnung zu tragen.“ Warum eigentlich nicht. Hier sollte doch kein Unterschied gemacht werden, denn als das neue Ingenieurgesetz umgesetzt wurde konnte man den Titel Ingenieur auf Beantragung (bis zu einem bestimmten Zeitpunkt) weiter führen, wenn man ihn vorher geführt hatte. Zum Schluss noch eine Frage in eigener Sache: Ich habe den Abschluss als staatl. geprüfter Techniker mit Fachhochschulreife und eine Weiterbildung beim REFA-Verband zum REFA-Industrial-Engineer. Ist es damit möglich die Umschreibung zum Bachelor (Wohn- und Ausbildungsort = NRW) zu beantragen.

    Mit freundlichen Grüßen
    H.-P. Böddeker

    1. Michael Schmid

      Hallo Heinz-Peter,

      herzlichen Dank für deine offene und ehrliche Meinung.

      Zur Frage – Der Techniker lässt sich nicht zum Bachelor umschreiben, egal unter welchen Umständen.

      Es ist nur möglich, sich einen Teil der im Techniker erworbenen Fähigkeiten für dein Bachelorstudium anrechnen zu lassen. Somit würde sich die Studienzeit entsprechend verkürzen.

      Weiterhin alles Gute und liebe Grüße
      Michael

  24. Torsten Stagars

    Moin aus Kiel,
    Ich bin seit 1984 ein staatlich geprüfter Techniker und habe von da an bis heute (2022) als Entwicklungsingenieur in einer Elektronik Entwicklungsabteilung gearbeitet. Nebenbei habe ich die Ausbildungsleitung für Elektroberufe geleitet. In dieser Zeit wurde ich auch von der IHK zu Kiel zum Prüfer für Komunikationselektroniker berufen.
    Weiterhin habe ich in dieser Zeit zusätzlich zahlreiche Studierende der Elektrotechnik und des Maschinenbau durch ihre Diplom- Bachelor- oder Masterarbeit thematisch unterstützt und zum Erfolg begleitet.
    Während meiner Tätigkeit als Entwickler habe ich zahlreiche Patente erworben oder bin an solchen beteiligt.

    Und heute wird jeder frisch gebackene Bachelor höher gehandelt während meine Jahrzehnte lange erworbene Qualifikation den Status von 1984 hat.

    Mal ganz abgesehen davon, dass meine Autoversicherung einem frisch erworbenen Bachelor Ing. Grad auch noch einen günstigeren Tarif anbietet als mir! 😉
    (Kopfschütteln)

    Grüße vom
    Staatlich geprüften Techniker

    1. Michael Schmid

      Moin Torsten,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht zum Stellenwert des Technikers.

      Leider sind deine Ausführungen keine Ausnahme mehr, sondern gerade in größeren Unternehmen die gängige Praxis.

      Wobei dein Beispiel mit der Autoversicherung echt den Vogel abschießt!!!

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael (Staatlich geprüfter Techniker und angehender Bachelor)

  25. Wolfgang Friedrich

    Welche Ungerechtigkeit, dass die Umschreibung nicht für Techniker gilt, die ihren Abschluss vor längerer Zeit gemacht haben. Die Verantwortlichen des Deutschen Bildungssystem sollten dies unverzüglich ändern!

    1. Michael Schmid

      Hallo Wolfgang,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Mit deiner Meinung bist du nicht allein, schaue dir hierzu auch die weiteren Kommentare an.

      Liebe Grüße
      Michael

  26. Marcel

    Jeder der ernsthaft glaubt das der Bachelor gleichwertig zum Techniker ist scheint keinerlei Ahnung von den Leistungen zu haben welche man erbringen muss um ein Ingenieursstudium zu meistern.
    Das Niveau ist ein komplett anderes und dieses wird so auf keiner Berufsschule geboten, wie auch, in der Uni wirst du aus erste Hand ausgebildet von den Leuten welche die Forschung voran bringen. Ganz zu schweigen von Klausuren wo 90-95% durchfallen und ausgesiebt werden, an welcher deutschen Schule wird ausgesiebt? Ausserdem gibt es schon einen Grund warum sich ein Bachelorabsolvent eben Ingenieur nennen darf und ein Techniker nicht.

    Ich selber hab eine Berufsausbildung und einen Bachelor als Wirtschaftsingenieur von eine TU9 und kann daher aus Erfahrung sprechen.

    Nahezu das gesamte theoretische Wissen welches mir in meiner Ausbildung vermittelt wurde, wurde in der Uni in nur einem Semester, in nur einem Fach abgearbeitet und das auf einem deutlich höheren Niveau.

    Auch das es „Hochschulen“ und die dazugehörigen Bundesländer gibt die es ermöglichen das man sofort in den Master einsteigt ist kein Fortschritt sondern ein deutlicher Rückschritt! Das Bildungssystem ist darauf ausgelegt das im Bachelor die ganzen Grundlagen vermittelt werden und im Master nur vertieft wird, wenn man das überspringt wird derjenige keinerlei Grundwissen auf akademischen Niveau haben. Klar kann man machen, aber will man wirklich Ingenieure haben die nie in echter Mathematik oder technischer Mechanik geprüft wurde? In meinen Augen wird Berufserfahrung überbewertet und lässt dabei ausser acht, das die meisten in ihren Berufen über Jahre immer nur das gleiche machen. Jedenfalls hab ich in meiner Jahrelang Berufserfahrung diese Erfahrung gemacht und höre auch von Freunden und bekannten nichts anderes!

    1. Michael Schmid

      Hallo Marcel,

      schönen Dank für deinen kontroversen Kommentar.

      Ich selbst habe eine Berufsausbildung, bin staatlich geprüfter Techniker und absolviere aktuell ein Bachelorstudium. Zudem kann ich 20 Jahre Arbeitserfahrung (im In- und Ausland) in einem international aufgestellten Unternehmen mit über 5000 Mitarbeitern vorweisen.

      Aus meiner Sicht hat sich seit dem Bologna-Prozess auch der „Ingenieur“ verändert. Von dem, was sich ein Diplomingenieur früher in mindestens fünf Jahren hart erarbeitet hat, sind unseren dreijährigen Bachelor leider sehr weit entfernt. Persönlich sehe ich dies als Rückschritt im deutschen Bildungssystem. Warum nur werden in großen Unternehmen vermehrt Aufgaben von Bachelor-Absolventen erledigt, die früher von Facharbeitern ausgeführt wurden (sei es im Einkauf, Verkauf, Logistik,…).

      Zu meiner Technikerausbildung: Von einer ursprünglichen Klassengröße von ca. 25 Personen haben nach 3,5 Jahren rund die Hälfte an der Abschlussprüfung teilgenommen. Abbruchquote ist somit rund 50 %. Soviel zum Thema aussieben…

      Und nicht desto trotz mache ich aktuell ein Studium zum Bachelor, bin ich eigentlich doof??? Nein, mir ist lebenslanges Lernen wichtiger als irgendwelche Niveaustufen, von denen unsere Personaler wahrscheinlich zum großen Teil noch nie etwas gehört haben.

      Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und liebe Grüße

      Michael

  27. Gerrit

    -Warum der Techniker in der Grafik durchgestrichen ist, Meister oder Fachwirt aber nicht kann ich nicht nachvollziehen.
    Was in EU Recht schon seit Januar 2012 (vor 10 Jahren!) festgeschrieben ist (Techniker gleichwertig, nicht gleichartig zu Bachelor) findet nichtmal jetzt richtigen Einzug in Deutschland (bzw., nur in Bayern/Niedersachsen…). Erschreckend wie lang es dauert EU Recht in DE Recht umzusetzen, und dann ohne Rückwirkung.
    -Eigentlich schafft man damit nur 1. weitere Fachkräfte-Abwanderung in andere Länder (wenn wer weg will…gut, na klar) 2. eine Aufgradierung von vorher nicht höheren Bildungsarten, die nun angehoben werden.
    -Was mich dabei richtig stört, warum es erst ab DE Gesetz-Erlass geändert wird.
    Alle die sich seit her zum Techniker abgemüht haben dürfen sich nun doch nicht so nennen, obwohl es schon jetzt Stufe 6 Bachelor gleichwertig entspricht. Am Bildungsinhalt dürfte es kaum noch höherwerzige Themen/Inhalte geben!(??). Es liegt nur am Zeitpunkt des Gesetzes. Ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich vorher da durchgebissen hatten. Ein Geschenk für die, die sich dann Bachelor Profession in Technik nennen dürfen obwohl sie dem garnicht gerecht werden. Also eine Ungleichbehandlung, obwohl die neuen Abschlüsse nichts besseres beinhalten.
    -Auch das Bezeichnungswirrwar englisch/deutsch ist ein Chaos. Man denke nur an den deutschen Meister, der eigentlich gar nichts mit dem Uni Master zu tun hat. Zwei vormals für sich eigenständige Dinge die beim Übersetzen vollkommen kollidieren….

    1. Michael Schmid

      Hallo Gerrit,

      besten Dank für deinen interessanten und ausführlichen Kommentar.

      Was mich persönlich an dem ganzen Gewirr stört, ist die Tatsache, dass die Bezeichnung „Bachelor Professional“ nicht durchgängig für alle staatlich geprüften Techniker zur Anwendung kommt. Dies ist weder sinnig noch sinnvoll.

      Liebe Grüße

      Michael

  28. Miroslav Topol

    Techniker
    Mittlere Reife (Mittelschule für hochqualifizierte technische Berufe reicht leider nicht mehr)
    3,5 Jahre Berufsausbildung Maschinenbauer / Mechatroniker
    2 Jahre Techniker Schule
    Bachelor
    Abitur und 6 Semester Uni

    Fachlich plädire ich für das Erste.

  29. Patrik

    Hallo an alle,
    ich habe eure ganzen Kommentare gelesen und hab dazu mal eine Frage.

    Wir überlegen derzeit nach Dänemark auszuwandern. Da gibt es den Bautechniker lediglich als 2 jähriges Studium mit Praktikum. Falls ich das richtig verstanden habe auch ohne Spezifizierung wie Hochbau, usw.

    Als Punktwertung werden 140 ECTS angegeben.
    Nun finde ich keinerlei Vergleich vom ECTS Punktesystem und dem DQR/EQR Niveau, dass die Techniker Ausbildung mit sich bringt.
    Hat da jemand vielleicht Ahnung von?
    Ich möchte jetzt nicht den Techniker machen, ihn dann aber nicht anerkannt bekommen.

    Vielen Dank für eure Antworten und viel Grüße

    Patrik

    1. Michael Schmid

      Hallo Patrik,

      vielen Dank für deinen interessanten Kommentar. Da der Techniker in Deutschland kein Hochschulstudium darstellt, werden bei uns keine ECTS Punkte vergeben. Folgend eine Definition:

      „Das Europäische System zur Übertragung und Akkumulierung von Studienleistungen (ECTS) ist ein Instrument des Europäischen Hochschulraums, mit dem Studiengänge transparenter werden sollen. Es soll Studierende bei einem Umzug von einem Land in ein anderes behilflich sein und sie dabei unterstützen, ihre akademischen Qualifikationen und Studienzeiten im Ausland anerkennen zu lassen.“ (Quelle: https://education.ec.europa.eu/de/europaeisches-system-zur-uebertragung-und-akkumulierung-von-studienleistungen-ects)

      Wie du es in Dänemark beschreibst, ist der Techniker in Dänemark ein richtiges Hochschulstudium. Bekommst du als Abschluss den Bachelor oder den Techniker?

      Du kannst im Vorfeld mit einer deutschen Hochschule abklären, ob dir diese 140 ECTS auf ein 180 ECTS Bachelor Studium anerkannt würden, dann könntest du bei deiner Rückkehr die fehlenden 40 ECTS in Deutschland studieren und hättest direkt den Bachelor.

      Alternativ könntest du dich an einer deutschen Fernhochschule einschreiben und von Dänemark aus den Bachelor in Bautechniker (180 ECTS) machen. Weitere Infos findest du hier: https://ich-mach-weiter.de/fernstudium-im-ausland/

      Liebe Grüße und viel Erfolg
      Michael

  30. Thomas Steinmetz

    Weshalb sollte ich mein staatliches Technikerzeugnis zu einem „Bachelor“-Zeugnis ‚degradieren‘?

    Ich habe ein Diplom bzw. staatlich geprüftes Technikerzeugnis. Weshalb sollte der „Master“ höher sein als der „Meister“, obwohl es dieselben Begriffe sind? Nur wegen der Schöpfung neuer Begrifflichkeiten und weil die Unis damit einen höheren Schulanforderung stellen? Wenn dem so ist, sollte wegen der unterschiedlichen sprachlichen Herkunft keine „Erniedrigung“ der jeweiligen selben Begriffen anderer sprachlicher Herkunft pulsiert, sondern gefälligst einen neuen Begriff erwägt werden, weil das schlicht eine Diskriminierung des Begriffes „Meisters“ als solches darstellt!

    Dann könnte ich auch gleich die Frage stellen: Warum sollte ich mich als (zweifacher) Meister (mit Meister- und Technikerbrief) zum „Junggesellen“ ( Bedeutung = „Bachelor“) degradieren???

    Ich bin stolz auf vielen Jahren Berufserfahrungen zurückzublicken, hierbei viele junge Bauingenieuren bei mir Rat gesucht haben und ich ihnen weiterhelfen konnte, egal, in der Statik, Konstruktionen, Bauplanungen etc.; vor allem praktischen Wissen vermitteln, das, was ihnen bei ihren Schul- und Uni-Abschlüssen oft fehlt!

    Thomas Steinmetz

    1. Michael Schmid

      Hallo Thomas,

      besten Dank für deine persönliche Einschätzung. Sehr gut finde ich deine Einstellung, dass du Stolz darauf bist, die jungen Ingenieure mit Rat und Tat unterstützt zu haben.

      Unabhängig von der neuen Bezeichnung fühlen sich viele Techniker wegen der geringeren Bezahlung benachteiligt. Vor allem deswegen, weil junge Ingenieure immer um Rat fragen müssen und trotzdem mehr verdienen. 😉

      Alles Gute und viele Grüße

      Michael

  31. Wolfgang Friedrich

    Um der hohen Qualifikation des Studiums zum Staatlich geprüften Techniker gerecht zu werden und somit einer internationalen Fairness im Wettbewerb zu ermöglichen, sollte unverzüglich für alle bisher absolvieren Abschlüsse genannter Bezeichnung die Umbenennung in Bachelor professionell erfolgen! Dies muss voranging vom Deutschen Bildungssystem stattfinden!

    1. Michael Schmid

      Hallo Wolfgang,

      besten Dank für deine persönliche Einschätzung zum „Bachelor Professional“. Ich kann mich dir nur anschließen.

      Das Deutsche Bildungssystem hat sich hier leider selbst ein Bein gestellt!

      Der Staat hat im Berufsbildungsgesetz den rechtlichen Rahmen gelegt, dass die Bezeigung Bachelor Professional deutschlandweit übernommen werden kann (auch für bereits absolvierte Abschlüsse).

      Bedauerlicherweise wurde dies auf Länderebene (mit Bayern als Vorreiter) für die Abschlüsse der Fachschulen nicht übernommen.

      Ich habe dazu am 03.12.2021 eine Anfrage per Mail an den Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung und Kultur in Bayern gesendet. Leider kam bisher keine Antwort.

      Sobald es Neuigkeiten gibt, informiere ich hier auf dem Blog.

      Herzliche Grüße und einen guten Rutsch
      Michael

  32. Friedrich

    Für mich entspricht die Bezeichnung staatlich geprüfter Techniker dem ehemals graduierten Ingenieur?

  33. Joachim Schroeder

    Info aus der Seefahrt:
    Die Schulabschlüsse Fachschule (SgNautiker/Schiffstechniker) und Hochschule (Bachelor) sind patentbezogen lt. int. Übereinkommen STCW gleichwertig.

    Leider ist der DQR rechtlich nicht belastbar und damit formell wertlos.

    1. Michael Schmid

      Hallo Joachim,

      wie immer, herzlichen Dank für deine hilfreichen Informationen.

      Dankeschön und beste Grüße

      Michael

  34. Stephan

    Hallo Michael,

    ich kann nicht erkennen, woran es laut §53c Berufsbildungsgesetz für frühere Absolventen scheitern soll, die „Bachelor Professional“-Bezeichnung zu benutzen:

    a) Verspüre ich große Lust, die vorliegenden Landes-Regelungen juristisch prüfen zu lassen (zumindest die bayrische).
    b) Finde ich die Idee der Online-Petition gut. Allerdings steht es (zumindest in BW) jedem Bürger frei, den Petitionsausschuss auch ohne „Umfrage/Stimmensammeln“ anzurufen und so dafür zu sorgen, dass sich die Landesregierung mit dem Thema befassen MUSS!

    Beste Grüße
    Stephan

    1. Michael Schmid

      Hallo Stephan,

      vielen Dank, dass du so fleißig kommentierst und deine persönlichen Gedanken einbringst.

      Da muss ich dir recht geben, im §53c Berufsbildungsgesetz ist darüber nichts geschrieben.

      Das BBiG dient an dieser Stelle nur als Grundlage für die Ausarbeitungen der jeweiligen Kultusministerien.

      Somit ist davon auszugehen, dass Bayern (als erster Umsetzer) die Sache „vermasselt“ hat. Und die anderen Länder auf diesen Zug aufspringen.

      Eine Petition ist machbar, aber schwer umzusetzen. Es muss dazu theoretisch in jedem Bundesland eine eigene Petition gestartet, und die nötigen Unterschriften erreicht werden.

      Es wäre jedoch einen Versuch wert, beim Auslöser (Bayern) damit zu beginnen.

      Lass mich gerne deine Meinung wissen.

      Liebe Grüße
      Michael

  35. Bodo Gosch

    Ich finde dies nicht gut bzw. korrekt da hier auch die praktische Erfahrung mitbetrachtet werden.

    Viele erfolgreiche Studienabgänger nach dem Studium mehrere Jahre praktische Erfahrung dies hat ein staatlich geprüfter Techniker.

    Warum keine Gleichberechtigung?

    1. Michael Schmid

      Hallo Bodo,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Das Thema Gleichberechtigung von Technikern und Bachelorn ist wie im Beitrag beschrieben sehr komplex.

      Schlussendlich hängt es doch davon ab, wie es im jeweiligen Unternehmen gehandhabt wird und nicht was auf dem Papier steht.

      So ist das Ansehen von Technikern in kleineren und mittleren Betrieben weiterhin auf sehr hohem Niveau.

      LG
      Michael

  36. Thomas

    https://hibb.hamburg.de/wp-content/uploads/sites/33/2021/05/2021-04-16_Verwaltungsvorschrift_Bachelor-Professional_HI-unterzeichnet.pdf

    Hallo zusammen,
    hier die Verwaltungsvorschrift für das Bundesland Hamburg.
    Für mich ist diese Datumsangabe, „nach 01.01.2020“ nicht logisch begreifbar.
    In den Fachschulen wird heute keine zusätzliche Bildung vermittelt
    gegenüber meinem Abschlussjahr 2018. Bei den Meistern wird der Bachelor Zusatz rückwirkend auf alle Jahrgänge gewährt.
    Für mich ist dieser Verordnung diskriminierend und die Chancengleichheit bei gleicher Ausbildung, nur unterschiedlicher Jahrgänge, nicht gegeben.

    1. Michael Schmid

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für deinen Kommentar und das Teilen des Links.

      Langsam werden die Änderungen in den Fachschulordnungen aller Bundesländer übernommen.

      Wie du schon sagst, ist es nicht greifbar, warum die Änderung beim staatlich geprüften Techniker nicht rückwirkend greift.

      Ich überlege gerade im Zuge des Blogs eine Online-Petition zu starten. Damit könnte Druck auf die Kultusministerien ausgeübt werden, um die Änderung auch Rückwirkend durchzusetzen.

      Da dies mit ziemlich Aufwand verbunden ist, brauche ich ein paar freiwillige Helfer. Sollte sich ein kleines Team zusammenfinden, gehen wir die Sache gemeinsam an. Wer sich angesprochen fühlt, darf sich gerne per E-Mail bei mir melden.

      Viele Grüße
      Michael

  37. T Brauburger

    Unglaublich alles; vor allem da der BA eine Ausbildung ohne Berufspraxis ist .
    Die Bacheler Reform war ein herber Rückschlag für die Industrie…Gleichmacherei für internationale Anerkennung der Fächer die bis heute nicht funktioniert.
    Ich bin staatlich geprüfter Techniker der einen Lehrabschluss haben musste, um die Techniker Schule besuchen zu dürfen…und bin heute sehr enttäuscht über die „Sackgasse“ Staatl. gepr. Techniker. Ob Gehaltlich oder ringend nach Anerkennung hinke ich dem BA immer hinterher und bekomme sogar BA Vorgesetzte , denen einfach die Praxis fehlt….
    Unser Bildungssystem ist eine „Weichspülorganisation“ geworden voller Theoretiker denen wir einmal zeigen sollten wo der „Hammer hängt“..;(
    MfG T. Brauburger

    1. Michael Schmid

      Hallo,

      vielen Dank für deinen Kommentar und die ehrlichen Worte zum Thema „Stellenwert des Staatlich geprüften Technikers“.

      Genau aus diesen Gründen bilde ich mich derzeit vom Techniker zum Bachelor weiter. Mir bleibt leider nichts anderes überig!

      Entweder das Ende der Karrier oder noch den Bachelor machen.

      Und neben mir, gehen noch ettliche langjährige Meister und Techniker den gleichen Weg.

      Alles Gute und schöne Grüße

      Michael

  38. Björn

    Ich habe mich für ca. 5500€ weitergebildet/spezialisiert um bei einem Bekannten in der Abteilung einzusteigen. Das Amt hat bestätigt, das nach Abschluss der Fortbildung bei den eine Einstellung möglich wäre. Nach der Fortbildung habe ich mit denen wieder Kontakt aufgenommen und man entgegnete mir mit Freude und Erleichterung das ich nun alle Qualifikationen habe. Mein Bekannter freute sich ebenso den er liebt seinen Job aber kann es nicht mehr alleine bewältigen. Dann kam das offizielle Schreiben:

    Sie erfüllen nicht die Voraussetzung „Bachelor oder vergleichbare Ausbildung“! Ich hatte dann die schn….. voll von dieser Bürokratie die keiner mehr durchblickt.

    Also Zulassungsprüfung gemacht, bestanden und meinen MBA absolviert.
    Beworben bei einem anderen Amt, Ausschreibung:
    „mind. Bachelor im technischen oder wirtschaftlichen Bereich“
    Ich :
    Staatl. geprüfter Techniker Elektrotechnik
    Master of Business Administration

    Nach Bewerbung folgende Antwort:

    „Da die Position ausgeschrieben ist, um im technischen (im Detail Elektrotechnischen Bereich), Leistungsumfänge zu bewerten und zu prüfen, wird die Ausbildung zum staatl. geprüften Techniker herangezogen. Die Bewertung des MBA wird nicht berücksichtigt. Daher reichen die Voraussetzungen nicht, denn ein Bachelor ist nicht vorhanden.“

    Ich lies meine Bewerbungsunterlagen professionell prüfen, den ich dachte es muss ja daran liegen.
    Unterlagen sind im aktuellen Design, sowie aufschlussreich und strukturiert. Keine Lücken, keine Unstimmigkeiten alles lückenlos belegt.
    Die Stelle wurde durch einen Bachelor Agrarwirtschaft 9 Monate Berufserfahrung besetzt.

    Deutschland ist ein absolutes Chaos. Ein Mangelhaft meinerseits für Regierung und Politik.
    Bin nun als Produktmanager in einer schwedischen Firma, mit Niederlassung in Dänemark, eingestiegen. Und ab 01.01.2022 gehe ich nach Schweden ins Haupthaus als CTO und wandere dann mit meiner Familie dahin aus.

    1. Michael Schmid

      Hallo Björn,

      vielen Dank für deinen sehr umfänglichen Kommentar mit deinen Erfahrungen zum Stellenwert des Staatlich geprüften Technikers.

      Der Techniker ist laut DQR mit dem Bachelor gleichgestellt, jedoch wird dies im öffenlichen Dienst nicht anerkannt! Deine Ausführung dazu spiegelt genau diese Tatsache wieder.

      Freut mich für dich, dass du nun in Dänemark bzw. Schweden eine für deine Qualifikation ansprechende Position gefunden hast. Auslandserfahrung zu sammeln kann ich aus eigener Erfahrung nur jedem empfehlen.

      Seit einiger Zeit ist zu sehen, dass der Staatlich geprüfte Techniker auch in der freien Wirtschaft immer mehr vom Bachelor verdrängt wird (liegt wohl u.a. an der stark steigenden Zahl von Bachelor Absolventen in den letzen 10 Jahre). Dies ist vor allem in Bereichen wie Einkauf, Verkauf, Logistik, Projektmanagement,… der Fall.

      Mich (und sicherlich auch die anderen Leser) würde interessieren, an welcher Hochschule du den MBA gemacht hast und wie deine Erfahrungen dazu sind (Dauer, Schwierigkeit, Kosten). Wäre super hilfreich, wenn du dies kurz beschreiben könntest.

      Dir alles Gute und viel Erfolg im neuen Job.

      LG
      Michael

    2. Sohaib

      Echt gut, Du hast mir seeeehr geholfen, ich suche nach Monaten nach Danke Danke Danke..

      1. Michael Schmid

        Hi Sohaib,

        vielen Dank für dein Feedback und super dass du deine Antwort gefunden hast.

        Liebe Grüße und alles Gute

        Michael

  39. Stephan

    Hallo,
    ja hier wiehert wieder der Amtsschimmel.
    Glaubt denn irgend jemand, dass das Bildungsniveau bei einem zukünftigen Absolventen höher ist, als bei denen von vor 20 Jahren? Auch der Ausbildungsinhalt – von der „Technikerarbeit“ abgesehen – wird sich, wie in vielen anderen Bildungseinrichtungen auch, nicht wesentlich verändert haben.
    Davon abgesehen führe ich als Maschinenbautechniker schon seit Jahren die nicht geschützte Bezeichnung „mechanical engineer“ in meinen Kontaktdaten. Meiner Meinung nach führt die Bezeichung „Bachelor“ in die Irre. Da ich sowohl eine FH wie die DAA besucht habe, will ich mich so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass das Niveau dieser Ausbildungsgänge bei weitem nicht zu vergleichen ist.
    Ansonsten schließe ich mich dem Kommentar von Ludger Picker an: Die Vertheoriesierung unserer Ausbildungswelt und der run auf höhere Abschlüsse wird in nicht allzu ferner Zukunft zu japanischen Verhältnissen führen. Ein Trend ist ja die unendliche Aneinanderreihung von „Trainee“-Semestern für akademische Berufseinsteiger. Ja, warum wohl? Der Markt gibt eben nicht so viele Stellen für Steuermänner her – irgendjemand muss rudern…

    1. Michael Schmid

      Hallo Stephan,

      besten Dank für deine ehrliche Meinung. Vor allem in Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigen, hat sich durch den statistisch belegten Anstieg an Bachelor Absolventen, in den letzten ca. 15 Jahren einiges Verändert. Dort werden vermehrt auch Stellen mit Akademikern besetzt, die vor 15 Jahren noch „normale“ Facharbeiter innehatten. Die wird vor allem in Abteilungen wie Einkauf, Verkauf, HR, Controlling, Logistik ersichtlich. Dort werden diverse Stellen mit Facharbeiter, Meister, Techniker und/oder Bachelor besetzt. Im Grunde verkaufen sich Hochschulabsolventen dadurch unter Wert, was natürlich dem Unternehmen zu Gute kommt.

      Alles Gute und beste Grüße
      Michael

  40. Manh

    Hallo,

    ich verstehe nicht warum ein staatlich anerkannter Maschinenbautechniker der vor dem 1.11.2020 sich nicht als Bachelor Professionals bezeichnen kann. Ich habe meinen Abschluss 2016 gemacht als staatlich anerkannter Maschinenbautechniker in München gemacht und darf mich nicht als Bachelor Professionals bezeichnen, wohingegen ein Absolvent ab den 1.11.2020 sich als Bachelor Professionals bezeichnet?

    Finde ich irgendwie unfair.

    Das gilt auch für die Absolventen in 2019. Ziemlich ungerecht.

    1. Michael

      Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar!

      Ja, Gesetzte und Regelungen sind oft schwer zu verstehen…
      Leider wurde hier beim Meister anders entschieden als beim Techniker, daher fühlen sich bereits abgeschlossene Techniker jetzt oft benachteiligt.

      Ich versuchen zu diesem Thema noch mehr Meinungen und Informationen einzuholen.

      Beste Grüße und alles Gute
      Michael

    1. Michael

      Hi Marco,

      besten Dank für die weiterführenden Infos. Ja, man sieht hier eindeutig, dass hinter dem Handwerksmeister mit der Handwerkskammer eine praxisorientierte Organisation steht!

      Bei Techniker fehlt dies und alles wird nur duch die Fachschulen bzw. Kultusministerien geregelt.

      Naja, ehe du dich geprüfter Berufsspezialist nennst, bleib lieber beim staatlich geprüften Techniker ?

      LG
      Michael

      1. Marco W

        Hallo Michael,

        leider kann ich oben nicht mehr Antworten, daher tue ich es hier.

        Hier die Rückantwort auf meine Rückfrage 😉 zum Thema: Nachfrage, wie denn das aktuelle bzw. zukünftig geplante Landesrecht in NRW die Umsetzung des § 53 c BBiG vorsieht

        Sehr geehrter Herr Marco W,

        in NRW gibt es noch keine gesetzliche Regelung. Diese ist in Vorbereitung und wird vermutlich im Landtag im nächsten Schuljahr verabschiedet. Es gibt bisher nur die Vorgriffsregelung für die Absolventinnen und Absolventen, die in diesem Schuljahr den Abschluss bekommen. Es gab in der KMK die Verabredung, dass die Vergabe der zusätzlichen Berufsbezeichnung ab dem Stichtag der Vereinbarung zur (einheitlichen) Umsetzung in Landesrecht im November 2020 gelten soll. D. h. in NRW wird vermutlich die gesetzliche Regelung mit der Verkündung in Kraft treten und damit eine Rückwirkung für die Absolventinnen und Absolventen des Schuljahres 2020/21 nicht notwendig sein. Diese sind über die Vorabregelung bedient und müssen nicht nachträglich noch einmal eine Bescheinigung erhalten.

        1. Michael

          Hallo Marco,

          das ging ja schnell, vielen Dank. Es ist somit nur noch eine Frage der Zeit, bis auch NRW die Regelungen übernimmt. Das rückwirkende Führen der neuen Berufsbezeichnungen (für Absolventen vor 2020/21) wird es jedoch auch hier nicht geben…

          Nochmals besten Dank für deinen super Input!

          LG
          Michael

  41. Marco W

    Super ich danke dir.

    Ich habe mal NRW Kultusministerium angeschrieben und meine alte Schule.

    Mal schauen was die so sagen ?

    1. Michael

      Hey Marco,

      sehr gerne. Würde mich freuen, wenn du dich nach der Rückmeldung vom Ministerium nochmal meldest.

      LG
      Michael

      1. Marco W

        Hallo Michael,

        hier die Antwort aus NRW wobei ich jetzt immer noch nicht schlauer bin ^^

        Sehr geehrter Herr Marco W,

        vielen Dank für Ihre Nachfrage.

        Ich habe Ihre Nachfrage nach einer rückwirkenden Umsetzung des § 53 c BBiG beim Bundesministerium für Bildung und Forschung erfragt und hier die Auskunft erhalten, dass eine rückwirkende Umsetzung der bundesgesetzlichen Regelung nicht beabsichtigt sei und Stichtagsregelungen generell üblich seien.

        Bezüglich der Vergabe der Zusatzbezeichnung für Abschlüsse nach Landesrecht ist daher die Gesetzliche Regelung des jeweiligen Landes maßgebend.

        Die Wirkung der Aussage des ZDH bitte ich beim Autoren nachzufragen.

        Mit freundlichen Grüßen

        Im Auftrag
        XXX XXX

        Referat 311
        Grundsatzangelegenheiten der
        Beruflichen Bildung, Fachschulen
        Ministerium für Schule und
        Bildung Nordrhein-Westfalen

        1. Michael

          Hallo Marco,

          besten Dank für deine Rückmeldung. Dies ist ja wirklich eine sehr interessante Antwort des Nordrhein-Westfälischen Kultusministeriums. Die sollten eigentlich nicht beim Bund nachfragen, sonder dir als landesrechlich zuständige Behörde eine klare und verbindliche Auskunft geben können (wie es bei mir in Niedersachsen und Bayern der Fall war). Im Schreiben steht ja sogar, dass „für Abschlüsse nach Landesrecht die Gesetzliche Regelung des jeweiligen Landes maßgebend ist“.

          Ich würde dir vorschlagen, in einer netten Antwort-Mail nochmals nachzufragen, wie denn das aktuelle bzw. zukünftig geplante Landesrecht in NRW die Umsetzung des § 53 c BBiG vorsieht. Verweise dazu am besten auf die bereits getägigten Änderungen in Bayern und Niedersachsen.

          Viele Grüße
          Michael

  42. Marco W

    Update:

    Laut HWKs:

    „Aber was ist mit Handwerkern, die ihren Meister schon länger haben. Dürfen die sich auch Bachelor Professional nennen?“

    „Die Antwort des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Den Titel können alle Personen führen, die eine Meisterprüfung im Handwerk bestanden haben.“ Weitere Voraussetzungen seien nicht zu erfüllen. Auch ein neues Zeugnis ist nicht notwendig.“

    „Wer jedoch den Zusatz möchte, kann eine Zweitschrift seiner Unterlagen anfordern.“

    siehe zB.: https://www.hwk-ulm.de/meister-bachelor-professional/

    1. Michael

      Hallo Marco,

      ja, du hast recht, beim Meister ist das etwas anders (aber deutschlandweit einheitlich) geregelt.

      Beim staatlich geprüften Techniker hingegen ist das rückwirkende Führen der neuen Berufsbezeichnung „Bachelor Professional“ (aktuell in Bayern und Niedersachsen) definitiv nicht vorgesehen.

      Wer weis, was die Zukunft bringt und wie die anderen Bundesländer sich entscheiden…

      LG
      Michael

      1. Marco W

        Hallo Michael,

        mit welcher Begründung haben Sie dies abgelehnt? Leider kann ich dazu nichts finden was dagegen spricht.

        lg

        1. Michael

          Hallo Marco,

          da dies in der Fachschulordnung verankert ist, benötigt es keine Begründung.

          Schaue dir dazu bitte den Erlass zur Änderung der niedersächsischen Fachschulordnung an. Dort steht: „Wer eine Fachschule gemäß Anlage 8 zu § 33 BbS-VO ab Schuljahr 2020/2021 erfolgreich besucht hat, erwirbt die Berechtigung, eine Berufsbezeichnung entsprechend der Fachrichtung zu führen…“

          LG
          Michael

  43. Marco W

    Hallo,

    wo kann man das in NRW einsehen, dass dies in der FSO umgesetzt wurde ? (§53)

    Wo kann man entnehmen, dass die Bezeichnung nur nach Datum X gilt?

    Ich konnte im BBiG dazu nichts finden.

    lg

    1. Michael

      Hallo Marco,

      vielen Dank für deinen Kommentar, ich bin nicht sicher, ob dies für NRW schon übernommen wurde.

      Ich hatte mich bisher nur zur Situation in Bayern und Niedersachsen informiert (direkt per E-Mail beim jeweiligen Kultusministerium). Wie und wann die Änderung in NRW übernommen wird, kann ich dir leider nicht sagen.

      Hab dazu am 05.03.2021 folgende Info vom Niedersächsischen Kultusministerium erhalten: „Derzeit läuft unter den Bundesländer eine Abfrage, wie die einzelnen Länder die Regelung umsetzen. Ich kann Ihnen daher noch nicht sagen, ob alle Länder da so wie Niedersachsen und Bayern handhaben. Das Verfahren wie in Niedersachsen und Bayern ist aber bisher so auf Bundesebene in der Kultusministerkonferenz abgestimmt, d.h. ich rechne damit, dass alle Länder ähnlich vorgehen“.

      Wenn du den aktuellen Stand für NRW wissen möchtest, frag am besten direkt beim NRW-Kultusministerium nach.

      Dass die Bezeichnung nur nach Datum X gilt, wurde mir für Niedersachsen ebenfalls vom dortigen Kultusministerium per E-Mail bestätigt: „Eine rückwirkendes Inkrafttreten der Möglichkeit des Führens der Berufsbezeichnung „Bachelor Professional“ aufgrund vor dem Schuljahr 2020/21 erfolgter Abschlussprüfungen ist derzeit nicht geplant.“

      Solltest du neue Infos zu NRW bekommen, würde ich mich sehr über deine Rückmeldung freuen.

      Liebe Grüße und alles Gute
      Michael

      1. Marco W

        Danke für deine schnelle Rückmeldung.

        Ich habe mal meine alte Schule angeschrieben und mal warten was die zu dem Thema sagen. Danach geht es weiter zum NRW-Kultusministerium.

        lg

  44. Joachim Schroeder

    Info Titel/Berufsbezeichnung „Ingenieur“ (Ing.)
    Schaut bitte in die IngG der Länder. Dort ist neben einem 6 sem.HS-Abschluss auch die Oberklasse Bergschule Betriebsführerausbildung zum Ingenieur (Ing.) berücksichtigt.
    Bei der ca. 12 monatigen Oberklasse Bergschule handelt es sich um eine insgesamt 6 halbjährige Fachschule, die nicht gleichzeitig in den Schulgesetzen verortet ist.
    Anregung:
    Prüfen der Qualifikationen oberhalb des Fachschabschlusses SgTechniker/Betriebswirt und diese mit der Oberklasse Bergschule Betriebsführer vergleichen. Wenn ähnlich, Antrag auf die Führung/Berufsbezeichnung Ingenieur (Ing.) beim zuständigen Wirtschaftsministerium stellen und ggfs. die Landesingenieurkammer über die Titelführung informieren.

    1. Michael

      Hallo Joachim,

      herzlichen Dank für deine, wie immer, sehr hilfreichen Informationen. Für den sehr speziellen Fall der Oberklasse Bergschule ist dies durchaus ein empfehlenswerter Weg!

      Hast du dazu selbst Erfahrungen sammeln können?

      Alles Gute und viele Grüße
      Michael

  45. Frisuren Machen

    Schon wieder was mehr gelernt! Ein guter Beitrag den du veröffentlicht
    hast. Es ist schwierig über das Thema im www was zu
    recherchieren.

  46. Lembken

    In NRW gibt es eine bemerkenswerte Änderung! Alle Interessenten mögen sich bitte den entsprechenden Runderlass des zuständigen Ministeriums mit viel Freude durchlesen. Alle Fachschulbildungsgänge mit mind. 1800 UStd. Dauer werden einen Namenszusatz auf dem Zeugnis aufweisen. Gültig ab 19.03.2021

    siehe http://www.Techniker.nrw

    Alle kommenden Zeugnisse erhalten den Zusatz: Bachelor Professional in Technik

    1. Michael

      Hallo und vielen Dank für diesen hilfreichen Kommentar.

      Schön zu hören, dass die geplante Änderung in NRW bereits umgesetzt wurde. Zu beachten ist wohl, dass dies wirklich nur für künftig ausgestellte Zeugnisse gilt. Für alle bisherigen Zeugnisse gilt die Anpassung nicht.

      Herzlichen Dank und Liebe Grüße
      Michael

  47. Ludger Picker

    Hallo,
    es gibt 3 Formen von Ausrichtungen der Menschen.
    1. Stark praktisch orientiert 1/3
    2. Stark schulisch orientiert 1/3
    3. Mischtypen 1/3
    Das ist die natürliche Verteilung nach Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung.
    Der alte FH Ingenieur war in dem Grundstudium identisch mit den Fachschulabschlüssen. So war ein Wechsel an sich ohne Probleme möglich. Das hat unsinniger Weise zur Ablehnungen an den Fachhochschulen geführt, welche ja eigentlich zur Weiterbildung der Techniker gedacht waren!!! Ein Student mit Abitur als Abbrecher an einer Fachhochschule, konnte aber ohne Probleme nach 2 Jahren Berufserfahrung als Techniker sich anerkennen lassen. Das Fachhochschulstudium wurde mit einer vergleichbaren Ablehnung beim Wechsel zu einer Universität bestraft!!! Man musste also ein Studium komplett von vorne beginnen und das obwohl 3/4 der FH-Ingenieurausbildung mit dem an den damaligen Universitäten identisch gewesen sind. Nur Techniker welche keine zusätzliche Fachhochschulreife hatten, mussten diese nachholen um dann and der FH Studieren zu dürfen. Das führte so automatisch an der Universität zu einen immer längeren Studiengang, mit bis zu 10 Theoriesemestern. Das Praxissemester an einer Uni besteht heute in der Regel aus 6 Wochen „Schnupperpraxis“! Die berufspraktischen Kenntnisse werden also gar nicht berücksichtigt. Ein Titel ist aber ohne berufliche Erfahrung von min. 3 Jahren nichts wert. Also nur ein Stück Papier. Der Begründer der modernen wissenschaftlichen Arbeit, Alexander von Humboldt, hat übrigens als Autodidakt eine sehr gute Schulbildung genossen, welche einem modernen Abitur an Wertigkeit in etwa entspricht. Er gehörte zu den 1/3 Mischtypen, weil er eine etwas stärkere praktische Orientierung und eine andere Vernetzung in seinem, Gehirn herausgebildet hatte. Die Leistung dieses Menschen würde heute keine Anerkennung sondern eher eine Ablehnung finden!!!!!!!! Ein moderner Facharbeiter hat in der Regel, bevor er die Ausbildung beginnt die mittlere Reife und besucht 1 Jahr eine sehr hochwertige Fachschule, sowie eine sehr gute fachliche Ausbildung im Betrieb und wird berechtigter Weise dem Abitur gleichgestellt. Nach einer Technikerausbildung mit 2 Jahren, erreicht er dann zwar einem Kenntnistand eines Bachelor. Das bei dieser Konstellation, bis vor wenigen Jahren ein Techniker nicht allgemein alle Studienfächer an einer Hochschule studieren durfte, wurde nach strenger Prüfung, aber von den Kultusministerien und allen Wirtschaftsverbänden als nicht mehr haltbar, geändert. Es kommt übrigens immer häufiger vor, das Abiturienten bemerken, das Sie eine eher praktische Neigung haben und daher auch keine Hochschulausbildung anstreben. Wenn der Abiturient in 2 1/2 Jahren Facharbeiterausbildung und nach 4 Jahren berufsbegleitend das Technikerstudium besteht, erreicht er da locker den Kenntnisstand des Bachelor und klatscht den Bachelor der Hochschule diesen, auf Grund seiner Berufserfahrung und Allgemeinbildung locker an die Wand. Hinweis: Abiturient mit Techniker und Facharbeiter entsprechen min. 5 Theoriesemester und min. 6 Praxissemester!!! Ein Bachelor kommt auf 5 Theoriesemester und ein müdes Praxissemester. Daher hat ein Bachelor auch erst einmal 1 Jahr wirkliches praktisches Arbeiten zu lernen und 2 Jahre im beruflichen Umfeld zu bewähren um einigermaßen gegen den Abiturienten mit Technikerstudium gleichziehen zu können! Der Verdrängungswettbewerb welcher von der Überpopulation an Akademikern verursacht wird, schadet unsere Volkswirtschaft übrigens jetzt schon extrem. Das bemerken wir gerade ganz drastisch zum Beispiel bei den Pflegeberufen!!! Der DQR/EQR ist übrigens in die Gesetzgebung umzusetzen, wobei Deutschland auch hier inzwischen Schlusslicht in der EU ist und jedes Jahr einen hohe Strafzahlung an die EU zu leisten hat!!! Das sind inzwischen schon mehrere Milliarden, welche verballert wurden! Daher auch der Bachelor Professional und der Master Professional aus dem letzten Jahr 2020!!! Heute kann ich mich in vielen Bereichen unseres Landes dem Eindruck nicht erwehren in den 1970-er Jahren mich zu befinden, vor allem in manchen Köpfen! Heute machen bis zu 70 % eines Jahrganges das Abitur und etwa 66 % beginnen ein Studium. Benötigt werden aber nur maximal 36 %. Also wird die berufspraktischen Tätigkeiten verlagert. In Japan hat man übrigens zu Beginn der 1990-er Jahre die Hochschulabsolventen mindestens für 3 Jahre durch den Betrieb/Unternehmen zu drücken. Wer dort versagt, bleibt für den Rest seines Lebens auf der Sachbearbeiter/Facharbeiterebene, was dort zu einer massiven Selbstmordrate führte, bis die Japanische Regierung das für die Unternehmer dann mit Gefängnis bestrafte. Darum werden die Österreicher, Schweizer und bis vor wenigen Jahren auch Deutschland für die berufspraktische Ausbildung bis heute beneidet. Diese Anerkennung bröckelt aber immer mehr für Deutschland und das Ausland versteht nicht, das wir in die diese erkennbare Bildungsfalle laufen wie „Mondsüchtige“! Da frage ich mich auch was manche rauchen, schlucken oder spritzen. In wenigen Jahren werde ich in die Rente gehen und muss leider feststellen, das meine Rente nicht sicher ist.

  48. Joachim Schroeder

    Moin zusammen,
    letztendlicher Maßstab ist das beamtenbezogene Laufbahnsystem. Hier werden staatliche und kirchliche Qualifikationen gleichgestellt und gegenseitig anerkannt.
    Von Interesse ist der „berufliche“ Diakon ohne Hochschulbesuch.
    In den Diakonengesetzen wird-neben dem 6 sem. HS-Studium- auch anerkannt:
    Ev.Ausbildungsstätte- Anerkennungsjahr-40 tägige Aufbauausbildung-zweite kirchliche Dienstprüfung= Gleichwertigkeit FH= Zugang Masterstudium und gehobener Dienst (D1). Hier erfolgt eine Anrechnung von außerhochschulischen Lerninhalten zu 100%, entgegen der KMK-Absprache mit max.50%.
    Vergesst den DQR, denn dieser ist rechtlich nicht relevant und daher formell wertlos.
    Relevant ist der Bildungswert als Zugang gehobener Dienst und die Zulassung zum Masterstudium. Da hilft dann im Einzelfall nur der Rechtsweg.

    1. Michael

      Hallo Joachim,

      besten Dank für deinen Kommentar und die vielen Infos. Für mich ist es sehr interessant zu lesen, dass im Beamten-System alles so klar geregelt ist. In der freien Wirtschaft ist dies dann noch um einiges flexibler. Dass der DQR in diesem System „wertlos“ ist, kann ich gut verstehen. Diesem wird in der freien wirtschaft auch nicht unbedingt Beachtung geschenkt.

      Schöne Grüße und alles Gute
      Michael

  49. Guten Tag zusammen,

    letztendlicher Bildungsmaßstab ist die beamtenbezogene Laufbahnzuordnung.Hier ist festgelegt:
    – Mittlerer Dienst: SgTechniker/Meister
    – gehobener Dienst: Bachelor/Diplom-Fh

    In der Seeschifffahrt sindlt. internationalen STECW_Übereinkommen patentbezogen die Schulabschlüsse Fachschule (SgNautiker/Schiffstechniker) und HS (Bachelor) gleichwertig.
    Ein länderbezogener Nachvollzug erfolgt beim Hafennautiker in HH und HB:
    – gehobener Dienst: Patent Kapitän
    – höherer Dienst: Vierjährige Tätigkeit, davon zwei Jahre als Kapitän.

    Notwendig ist eine additive/senkrechte materielle Bildungsbewertung unabhängig vom Bildungsträger in Theorie, Praxis und Tätigkeit.

    Beste Grüße
    Joachim Schroeder

    1. Michael

      Guten Tag Joachim,

      vielen Dank für deinen sehr hilfreichen Kommentar. Interessant zu lesen, dass bei der Seeschifffahrt der Techniker und der Bachelor als gleichwertig angesehen werden. Schade nur, dass man selbst als langjähriger Techniker mit ausreichend Erfahrung, nicht in den gehobenen Beamtendienst aufsteigen kann. Hier ist man in der freien wirtschaft dann doch noch ein klein wenig flexibler. Wer weiß, vielleicht gibt es auch hier in den nächsten Jahren mal eine Anpassung im System.

      Herzliche Grüße
      Michael Schmid

  50. Thomas

    Hallo Zusammen,
    das ist ein sehr aufschlußreicher Blog. Ich bin Staatlich geprüfter Hochbautechniker und habe den 1990 abgeschlossen. Nach einigen Jahren als Bauleiter in Architekturbüros arbeite ich seit über 20 (!) Jahren als Angestellter im öffentlichen Dienst in Niedersachsen. Ich nehme Aufgaben des Bauherren bzw. des Gebäudemanagements war. Zu meinem Arbeitsbereich gehört die Überwachung, Projektleitung und Steuerung von Architektenaufgaben ( ext. Architekten) in allen Leistungsphasen (Sanierungen, An- und Neubauten). Für mich wäre die Anerkennung / Gleichstellung mit dem des Bachelors hilfreich um, einerseits die Anerkennung für meine bisher geleistete Tätigkleit zu bekommen und natürlich um in die Gehaltsstufe meiner Kollegen zu kommen, die die gleiche Arbeit ausführen. Meine Ausbildung ist folgende: Handwerkliche Lehre im Baugewerbe, Fachbezogenes Abitur sprich Fachabitur Architektur, anschl. vier Semester Fachhochschule ( Dipl. Ing. Architektur, aber leider damals ohne Abschluss, weil das Bafög gestrichen wurde), dann folgte eine vom Arbeitsamt geförderte . 2 -Jährige Ausbildung zum staatlich gepr. Hochbautechniker (mit Abschluss!) . Der öffentliche Dienst macht bei der Tariflichen Eingruppierung leider diese Unterschiede beim Nachweis der Ausbildung, vergibt aber an seine Mitarbeiter ( bzw. diesen Gehaltsgruppen ) dennoch diese höherwertigen Tätigkeiten. Diese nehme ich natürlich an. Ich kann ja schlecht sagen ‚mache ich nicht‘ wenn ich es KANN 😉
    Ich bin inzwischen nur noch 7 Jahre vom Rentenalter entfernt und überlege dennoch was ich ändern könnte und habe noch die Energie (!) die Gleichstellung mit dem Bachelor zu erreichen. Könnten jemand Möglichkeiten für Niedersachsen aufzeigen , der „Bachelor Professional in Technik“ wäre echt hilfreich für mich – weiß jemand mehr, gibt es das hier auch bald?

    Beste Grüße

    T.

    1. Michael

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für dein Lob und den sehr aufschlussreichen Kommentar. Ja, das mit den Eingruppierungen in öffentlichen Dienst ist wirklich ärgerlich. Schließlich erbringst du ja die gleiche Leistung wie deine „studierten“ Kollegen, nur bei geringerer Vergütung.

      Da ich meinen Technikerabschluss auch nach der Schulordnung von Niedersachsen absolviert habe, hatte ich mich zufällig diese Woche die aktuelle Fachschulordnung angesehen. Leider wurde in Niedersachsen die Änderung „Bachelor Professional“ noch nicht für staatlich geprüfte Techniker übernommen. Ich werde mich direkt mal mit dem zuständigen Ministerium in Verbindung setzten und fragen, bis wann bzw. ob dies geplant ist.

      Was ich jedoch fragelich bleibt, ob du durch die neue Bezeichnung auch eine bessere Eingruppierung erreichen kannst.

      Wenn ich Neuigkeiten haben informiere ich dich an dieser Stelle wieder.

      Herzliche Grüße
      Michael

    2. Michael

      Hallo Thomas,

      aufgrund von deinem Kommentar hatte ich mich direkt mit dem Kultusministerium in Niedersachsen in Verbindung gesetzt und eine sehr schnelle Antwort bekommen.

      Darin steht: „Eine rückwirkendes Inkrafttreten der Möglichkeit des Führens der Berufsbezeichnung „Bachelor Professional“ aufgrund vor dem Schuljahr 2020/21 erfolgter Abschlussprüfungen ist derzeit nicht geplant.“

      Somit besteht für uns „alten“ staatlich geprüften Techniker auch zukünftig nicht die Möglichkeit die zusätzliche Berufsbezeichnung „Bachelor Professional“ zu führen.

      Nichts desto trotz, ist laut DQR die Gleichstellung mit dem Bachelor gegeben. Vielleicht kannst du dies ja als Argumentationsgrundlage bei deinem Arbeitgeber verwenden?

      Weiterhin alles Gute uns schöne Grüße
      Michael

  51. Jürgen

    Hallo Michael,
    Vielen Dank für deine Antwort. Nach meiner Einschätzung gilt dies nur für die künftigen. Die vor der FSO die Prüfung abgelegt haben, für die gilt das nicht, da die Prüfung nach einer alten FSO absolviert wurde, oder?

    1. Michael

      Hallo Jürgen,

      ich werde diesbezüglich mal beim bayerischen Kultusministerium nachfragen, da ich mir auch nicht sicher bin. Wenn ich eine verbindliche Auskunft habe werde ich diese hier vorstellen.

      LG
      Michael

    2. Michael

      Hallo Jürgen,

      jetzt habe ich eine klare und verbindliche Antwort bekommen. Leider noch nicht aus Bayern aber dafür sehr gut beschrieben vom Niedersächsisches Kultusministerium:

      „…mit Erlass vom 11.12.2020 an die Regionalämter für Schule und Bildung, die den Erlass an alle berufsbildenden Schulen Niedersachsens weitergeleitet haben, wurden die in Anlage 1 der FSO Bayern genannten Bachelor-Bezeichnungen auch für Niedersachsen eingeführt. Dies geschah im Vorgriff auf eine zum 01.08.2021 geplante Änderung der Verordnung für die berufsbildenden Schulen (BbS-VO) für Niedersachsen, die dann auch diese Berufsbezeichnungen vorsieht.
      Eine rückwirkendes Inkrafttreten der Möglichkeit des Führens der Berufsbezeichnung „Bachelor Professional“ aufgrund vor dem Schuljahr 2020/21 erfolgter Abschlussprüfungen ist derzeit nicht geplant. Auch die aktuelle Fassung der bayrischen FSO ist erst ab 01.11.2020 gültig.“

      Somit ist der neue Titel, wie du schon ganz richtig vermutet hast, nur für künftige Abschlüsse gültig!

      LG
      Michael

  52. Jürgen

    Hallo,
    In Bayern gibt es seit dem 01.11.2020 eine aktualisierte Fassung der Schulordnung für Fachschulen. Darin ist in der Anlage 1 „Fachrichtungen und zuzuerkennende Berufsbezeichnungen“beschrieben. Darf ich mich somit seit dem 01.11.2020 als Berufsbezeichnung „Staatlich. Gepr. Bautechniker“ mit dem Zusatz in Klammer (Bachelor Professional in Technik) nennen ? Muss ich das irgendwo anerkennen lassen, dass ich die Berufsbezeichnung so führen darf?

    LG Jürgen

    1. Michael

      Hallo Jürgen,

      vielen Dank für deine interessante Frage, ich habe dies gerade in der bayerischen FSO geprüft. In der Anlage 1 – Fachrichtungen und zuzuerkennende Berufsbezeichnungen ist dies jetzt klar gekennzeichnet. Wenn dein Techniker Zeugnis in Bayern ausgestellt wurde, kannst du als staatlich geprüfter Bautechniker jetzt ergänzend auch die Berufsbezeichnung „Bachelor Professional in Technik“ verwenden.

      Eine Anerkennung ist aus meiner Sicht nicht nötig, da es ja gesetzlich geregelt ist.

      Ich werde demnächst mal die anderen FSO´s der jeweiligen Bundesländer prüfen und schauen wo dies nun auch möglich ist.

      Herzliche Grüße
      Michael

  53. Norman

    @ Herr Helge Träm

    ein Bachelorstudiengang entspricht einem Workload von 180 – 240 ECTS und ist damit absolut gleichwertig zu einem ehemaligen Diplomstudiengang einer FH. Ein ECTS ist gleichzusetzen mit 25-30 Stunden Lern-/Arbeitsaufwand.
    Hätten Sie an einer Universität studiert, dann hätten Sie selbstverständlich recht, entspräche Ihr Studium dann ja auch 300 ECTS. HABEN SIE ABER NICHT.
    Ihr Diplomstudiengang an der FH ensprach einem Workload von 240 ECTS, was dem Umfang eines Bachelorstudienganges entspricht. Ich weiß es schmerzt, ist aber leider wahr.
    Dieses Konkurenz- bzw. Neiddenken ist echt der Wahnsinn. Ich hoffe Sie machen auch so einen Unterschied, wenn vor Ihnen ein Dipl. Ing. einer Uni steht, oder ein Kollege mit Masterabschluss, sind doch beide Abschlüsse auch nicht mit Ihrem FH Abschluss zu vergleichen (240 ECTS vs. 300 ECTS)….

    https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.htw-dresden.de%2Fhochschule%2Ffakultaeten%2Felektrotechnik%2Fstudium&psig=AOvVaw3swcLsjqflUCeAM-7Pn5pk&ust=1613812533702000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCODxoajO9e4CFQAAAAAdAAAAABAE

  54. Klaus

    Auch ich möchte gern einen Beitrag zu dieser tollen Seite in Form eines Kommentars leisten. Vorweg muss ich aber festhalten, das die weiteren Ausführungen auch Teil meiner eigenen Ansicht sind.
    Kurz zum Werdegang : Abitur, 2 Semester Studium – danach Lehre in der Metallindustrie, Maschinenbau-Techniker Fachr. Konstruktion (Teilzeit 4 Jahre) Ausbilderschein.
    Das diese drei Abschlüsse auf einer Ebene stehen ist soweit ok. Der Unterschied liegt eben dann doch in der Ausrichtung und in der Form des Abschluss.
    Der Meister ist eher in der Führung von Personal zu sehen, benötigt aber trotzdem auch das technisch-fachliche Wissen. Beim Techniker werden auch die Führungskompetenzen vermittelt, doch hier ist das technische Fachwissen im Vordergrund. Der Bachlor ist Wiederrum, wie auf der Seite schon erwähnt, eine akademische Vermittlung und hier werden z.B. noch mehr Führungswissen und tiefergehendes Fachwissen als beim Techniker vermittelt.
    Ich finde die Einstufung im DQR ok, jedoch würde ich die einzelnen Richtungen mit Credits vergleichen. Da würde dann doch ein der Meister zuerst kommen, etwas höher der Techniker und dann doch mit einen gewissen Abstand der Bachelor.
    Steinigt mich nicht für meine Ansicht, zu der stehe ich, trotzdem bin ich offen für andere Ansichten.
    LG CP

    1. Michael

      Hallo CP,

      ein herzliches Dankeschön für deine ausführliche Darstellung und das Lob zu meinem Blog. Ich finde deine Darstellung hinsichtlich der Einstufung mittels der Credit Points sehr interessant, da diese ja den Zeitaufwand für die jeweilige Ausbildung wiedergeben.

      Und versprochen, auf meinem Blog wird niemand für seine Meinung gesteinigt. Ich finde es nämlich sehr hilfreich, wenn in den Kommentaren sachlich und kontrovers diskutiert wird.

      LG und alles Gute
      Michael

  55. Kay

    Hallo.

    Zu erst einmal ein Dankeschön für diese Seite.
    Ich arbeite seit 2007 als Staatlich geprüfter Techniker (Umwelt- und Verfahrenstechnik) in der chem. Industrie.
    In der tariflichen Entlohnungsstruktur der Industrie macht das schon einen signifikanten Unterschied zum Facharbeiter aus, ebenso in den Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen. Ungünstig aber ist, dass wirklich viele diesen „Zwischenabschluss“ nicht wirklich verstehen.
    Da wäre die Bezeichnung des „Bachelor Professional“ schon eher hilfreich, zur Orientierung von Personalabteilungen, die sich nicht mit den Feinheiten der deutschen Qualifakationsmöglichkeiten auskennen, oder wenn man selbst international tätig ist.
    Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich aber auch sagen, dass sich die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker letztlich nur lohnt, wenn ihr eine artverwandte oder gut kombinierbare, berufliche Ausbildung mit entsprechender Berufspraxis vorausgeht.
    Um bei meinem Beispiel zu bleiben:
    Ausgebildeter Elektriker + Staatlich geprüfter Techniker (Umwelt- und Verfahrenstechnik)
    Gerade im praxisbezogenen Einsatz eines Staatlich geprüften Techikers können sich die Kombinationen ergänzender Fähigkeiten sehr günstig auswirken.
    Wer nun mit einem Abitur ins Bildungs- und Arbeitsleben startet, ist mit einem Bachelor Studiengang sicherlich besser beraten.
    In meinem beruflichen Umfeld arbeiten die Bachelor doch meist im Sales Bereich, während die Techniker im Bereich techn, Administration und Reporting und darüber hinaus eingesetzt werden, je nach Grad der Spezialisierung eben.

    LG Kay

    1. Michael

      Hallo Kay,

      vielen Dank für deinen äußerst hilfreichen und sehr ausführlichen Kommentar. Das Thema ist wirklich sehr komplex und lässt sich wie du sagst, nicht generell betrachten. Wichtig ist auf jeden Fall, die persönlichen Karrierezielen in die Entscheidung mit einfließen zu lassen.

      Weiterhin alles Gute und viel Erfolg

      LG
      Michael

  56. Johann

    Bin über das Thema DQR bzw. EQR gestolpert. Schön, dass sowas endlich gibt. Allerdings wundere ich mich schon sehr, dass der Techniker auf dem gleichen Niveau sein soll als ein FH Diplom. Ich habe beide Abschlüsse und weiß sehr wohl den Unterschied. Ein Bachelor ist aus meiner Sicht auch nicht auf der gleichen Stufe wie ein FH Diplom. Alleine die Dauer des Studiums ist doch schon anders. Was mich auch wundert….warum ist der Betriebswirt…der kein akademischer Abschluss ist höher gestellt als FH Diplom?

    1. Michael

      Hallo Johann,

      danke für deinen interessanten Kommentar. Ich versuche mal auf deine Frage anhand meiner Erfahrung zu antworten.

      Die Beruflichen Weiterbildungen zum Meister, Techniker und Betriebswirt sind in dieser Form fast nur in Deutschland zu finden. Trotzdem mussten diese anhand einem internationalen Vergleich im DQR untergebracht werden. Dies wurde dann unter Berücksichtigung vieler Einflussfaktoren vorgenommen (u.a. auch der Dauer der Ausbildung). Dies ist wohl einer der Gründe, warum der Betriebswirt so hoch angesiedelt ist. Du benötigst bis zum Abschluss als Betriebswirt ja gute 8 Jahre (ca. 3 Jahre Ausbildung, ca. 3 Jahre Fortbildung zum Meister/Techniker sowie ca. 2 Jahre Betriebwirt).

      Und zu Beachten ist wie im DQR beschrieben, dass die Abschlüsse auf einer Stufe zwar gleichartig aber nicht gleichwertig sind 🙂

      Ich wünsche Dir einen guten Rutsch und alles Gute

      LG
      Michael

  57. Christopher

    Hallo,

    es kommt schwer auf die Branche an in der man arbeitet. Ich arbeite als staatlich geprüfter Techniker Elektrotechnik FR Automatisierungstechnik in der chemischen Industrie und dort verdient man als Techniker besser als ein Meister in der selben Gehaltsstufe.

    Ich habe mich damals für die Techniker Weiterbildung entschieden, weil ich später auch weiterhin noch teilweise praktisch arbeiten wollte, die reine Theorie ohne Praxis liegt mir einfach nicht.

    Hier pauschal zu sagen macht den Bachelor anstatt den Techniker, finde ich zu kurz gesprungen.
    Eine Weiterbildung sollte man nach der Berufsbranche und den persönlichen Fähigkeiten und Kompetenzen gut planen zum Glück bietet das deutsche Bildungssystem hier viele Wege und Möglichkeiten.

    Gruß
    Christopher

  58. Doris

    @Helge Träm
    Sie vergleichen mit Ihrem Beitrag,wie viele andere, Äpfel mit Birnen.
    Mit dem von Ihnen so DEUTLICH schwierigerem Niveau eines Dipl.-Ing (FH) solte es doch
    möglich sein, zu verstehen, dass Ingenieure und Techniker unterschiedliche Berufe sind.
    Hört auf Techniker vs. Ingenieure auszuspielen.

    Ist ein Metzger und ein Koch gleichwertig?
    Beide arbeiten im Lebensmittelbereich, beide arbeiten mit dem Produkt Fleisch.
    BEIDE sind aber in unterschiedlichen Berufen unterwegs. Keiner von beiden ist besser als der andere.
    Der Ing. der in der Therorie mehr Wissen besitzt oder der Techniker der viel Erfahrung aus der Praxis mitbringt- beide haben in ihrem Berufsfeld ihren Stellenwert und sollten zusammen arbeiten.
    Das ganze Hickhack um den Techniker soll nur dazu dienen, dass endlicht eine vernünftige
    Entlohnung, gemäß seiner Ausbildung, entsteht.

    1. Rolf

      Das kann ich nur Ihnen nur beipflichten. Im ö.D. wird ein Vermessungstechniker/in oder eine Bürokraft (Verwaltungsangestelter/in) u.v. mehr mit drei Jahren Ausbildung in der gleichen Gehaltstufe eingestellt wie ein FA mit drei Jahren Ausbildung und zusätzlich zwei Jahre Studium
      (s.g. Techniker inkl. Fachabitur).
      Ohne die Ausbildungsberufe zu schmälern, sollte doch ein kleiner Gehaltsunterschied für
      ein zweijähriges Studium herausspringen. Daran sieht man, dass der s.g.T. gegenüber den Ingenieuren und Facharbeiter in Deutschland keine bedeutende Signifikanz besitzt.
      Der geprüfte Techniker ist nur eine Umschulungsmaßnahme des Renten- und Arbeitsamtes
      um die Arbeitslosenstatistik zu schönen. Gebraucht wird er in der deutschen Wirtschaft, trotzt guter
      Ausbildung, nicht.
      Wer im Berufsleben weiterkommen will, dem empfehle ich auf den Bachelor oder auf den Meister zu setzen.

  59. Martin

    Hallo Michael,

    erstmal vielen Dank für deine informative Seite.
    Nach dem neuesten Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.09.2020, wurde nun die Abschlussbezeichnung „Bachelor Professional“ in die Rahmenvereinbarung über die Fachschulen verankert.
    Der Abschnitt 11. „Abschluss und Berufsbezeichnung“,
    wurde durch den Punkt 11.3 ergänzt:
    „11.3 Die Länder können vorsehen, dass die Berufsbezeichnung durch den Klammerzusatz „Bachelor Professional in ‚Bezeichnung des Fachbereiches nach Ziffer 3.1‘“ ergänzt wird.“
    Quelle: Rahmenvereinbahrung für Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.11.2002 i. d. F. vom 10.09.2020)
    Damit ist für alle Fachschulabschlüsse der Weg frei für den „Bachelor Professional“.

    Viele Grüße
    Martin

    1. Michael

      Hallo Martin,

      vielen Dank für deinen sehr hilfreichen Kommentar. Jetzt wäre es wünschenswert, dass auch alle Bundesländer die Regelungen übernehmen, um deutschlandweit einheitliche Berufsbezeichnungen zu bekommen. Auf die ersten Antworten der einzelnen Bundesländer werden wir sicherlich noch ein paar Monate warten müssen.

      Nochmals besten Dank und herzliche Grüße
      Michael

  60. Helge Träm

    Auch wenn das hier keiner lesen will: Dass ein Dipl-Ing. (FH) nun auf einer Stufe mit einem Techniker stehen soll, ist geradezu grotesk. Sorry, aber das ist eine unglaubliche Abwertung dieses Bildungsgrades.
    Ich hab hier bei uns einen jungen Mann, der gerade seinen Techniker macht. Die Anforderungen entsprechen eher denen eines Fachabiturs. Und folgerichtig erlangt man dieses ja auch mit dem Techniker.
    Für den FH-ler war dieser Abschluss erst die Zugangsberechtigung zu seinem Studium. Wie kann man das nur auf eine Stufe stellen?
    Wenn ich sehe, dass der junge Kollege (übrigens ein sehr fähiger, engagierter Mensch) nächste Woche eine Erörterung im Fach Deutsch schreibt (Zeitrahmen: 1,5 h :-))), er also ja noch nichtmal mit seiner allgemeinbildenden Laufbahn fertig ist, und der Abschluss am Ende dem Dipl.-Ing gleilchgestellt sein soll, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll.
    Ich kann jedem mit Abi nur raten an eine Universität zu gehen. Wenn FH-Abschlüsse jetzt mit Technikern gleichgestellt werden, ist der Bachelor (der ja auch nicht das Niveau des alten Dipl.-Ing (FH) erreicht) bald gar nichts mehr wert.
    Ich weiß, das hört sich jetzt an wie das Rumgeheule eines alten Mannes, der ein FH-Diplom hat. Aber Ihr müsst uns auch mal verstehen. Der Abschluss war vom Inhalt her DEUTLICH schwieriger. Und wurde erst entwertet durch die Gleichstellung mit dem de facto nicht gleichwertigen Bachelor und soll nun auf Technikerniveau heruntergerzogen werde. Da kommt man sich schon verarscht vor.
    Stellt Euch mal vor, in 10-15 Jahren, wenn dann die Jungen Leute nachkommen und dann einfach das Fachabi dem Techniker gleichgestellt würde. Das wäre in etwas das Gleiche. Keine angenehme Vorstellung, oder?

    1. Michael

      Hallo Helge,

      vielen Dank für deinen Kommentar und deine offenen Worte. Ich kann dazu nur hinzufügen, dass die meisten Personaler neues Personal nicht nach der DQR Bewertung einstellen, sondern nur auf den Titel fixiert sind.

      Genau aus diesem Grund habe ich mich, als staatlich geprüfter Techniker im Alter von 38 Jahren, für eine Weiterbildung zum Bachelor entschlossen. Aus Sicht der DQR Stufen, wäre dies ja nicht nötig, da Techniker und Bachelor beide laut DQR gleich eingestuft sind.
      Für meine weitere Karriere ist ein Bachelorabschluss jedoch zwingend nötig!

      Somit lässt sich Schlussfolgern, dass hier Theorie und Praxis weit auseinander liegen.

      Alles Gute und herzliche Grüße
      Michael

    2. Georg Schröder

      Sehr geehrter Herr Träm,
      DQR ist gleichzusetzen mit EQR und ist keine Gleichstellung der Qualifikation sondern vielmehr eine Orientierung die dazu dient auch Weiterbildungen und beruflich Praxis anzuerkennen.
      Also alles nicht so schlimm wie Sie das darstellen, der Diplom Ingenieur (FH) bleibt was er ist und der Techniker auch.
      Also immer schön zusammenhalten, in der Praxis arbeiten wir alle (Meister,Techniker,Ingenieur und Geselle) wie ein gut geschmiertes Getriebe zusammen und deshalb ist die deutsche Industrie eine der leistungsfähigsten der Welt.

      https://www.dqr.de/content/60.php

      Liebe Grüße…

      1. Michael

        Lieber Herr Schröder,

        vielen Dank für ihren konstruktiven Kommentar. In letzten Absatz haben Sie es auf den Punkt gebracht. Das deutsche System, mit den unzähligen fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten, hat die Industrie zu dem gemacht was Sie ist. Gerade die Meister und Techniker aus „Bindeglied“ zwischen Facharbeitern und Ingenieuren spielen hier eine große Rolle. Speziell der so wichtige Wissenstransfer zwischen Praxis und Entwicklung wird durch diese Konstellation immens gestärkt.

        Alles Gute und schöne Grüße
        Michael

  61. Daniel

    Ich muss Michael recht geben.
    Der SgT ist leider nicht „mehr“ hoch angesehen.
    Gerade im öD bringt der Anschluß nichts, man tümplet immer noch im mittleren Dienst rum.
    Ein zusätzliches Problem ist auch, dass die Bezeichnung „Techniker“ nicht geschützt ist. Siehe z.b. den Servicetechniker. Ich war schon bei einigen Vorstellungsgespächen wo die Personalentscheider den Unterschied nicht einmal kannten.

    1. Michael

      Hallo Daniel,

      vielen Dank für Deinen Kommentar zur Akzeptanz des Technikers und dem Beispiel aus dem öffentlichen Dienst. Ja, die Karrierechancen als SgT sind leider nicht mehr so gut, wie sie vor ein paar Jahren noch waren. Grundsätzlich sehe ich den staatlich geprüften Techniker weiter als feste Größe in unserem Wirtschaftssystem. Es hängt daher eher von den beruflichen Zielen ab, ob sich der SgT für einen persönlich lohnt oder nicht.

      Herzliche Grüße und alles Gute
      Michael

  62. Thomas

    Hallo Michael,
    „Und dann ist die Frage, ob überhaupt noch jemand an einer Hochschule studieren will um den Bachelor zu machen?“ wieso nicht?
    Um den Technikertitel zu bekommen ist eine drei bis dreieinhalbjährige Ausbildung plus ein Jahr praktisches Arbeitsleben eine Voraussetzung. Dann zwei Jahre Technikerstudium, das sind in Summe mind. sechs Jahre bis man sich Techniker nennen darf.
    Identische Ausbildungszeit mit einem Bachelor!, nur dass der Bachelor bessere Gehalts- und Arbeitsbedingungen vorfindet. Was die Frage der DQR Liste angeht, ist diese m.E. komplett überflüssig. Was soll mir als Unternehmer diese Niveaueinteilung denn sagen?
    Meister, Techniker und Bachelor sind gleichwertig? Worin besteht die Gleichwertigkeit?
    Nur in der Ausbildungszeit. Muss ich als Unternehmer dann allen das gleiche Gehalt zahlen? In der Praxis nicht, also muss ich weiter recherchieren um die Unterschiede in der Kompetenz herauszufinden. Dann brauche ich die DRQ Liste nicht.
    Und ob sich der Techniker nun Bachelor Professional nennen darf oder nicht, macht weder beim Gehalt noch bei der Funktionsausübung einen Unterschied.
    Meine Erfahrungen in der Anstellung als Techniker sind eher bescheiden.
    In freiberuflichen Unternehmen ist der Techniker vorrangig Bauleiter (im Bereich Bautechniker), also der gleichen Tätigkeit wie der Bachelor untergeordnet ist mit dem großen Unterschied, dass die Gehälter sich in SEHR unterschiedlichen Ebenen befinden. In den Behörden soll es wohl noch bescheidener zugehen. Die wissen wohl nicht was eigentlich ein Techniker ist. Praxisbezogene Aufgaben werden von dem Bachelor ausgeführt (ist ja auch die interessantere Aufgabe) und der Techniker ist deren Schreibgehilfe. Diese Erfahrungen stammen u.a. auch von meinen Mitmenschen aus meinem Technikersemester, somit bin ich kein Einzelfall.
    Der Techniker ist eine hervorragende Weiterbildung für einen Selbst aber in der Arbeitswelt leider noch nicht so sehr gewürdigt. Dies mag auch einer kleineren Lobby geschuldet sein, im Gegensatz zur Handwerks- und Ingenieurkammer.
    Meister, Techniker und Bachelor sind unterschiedliche Berufe in der gleichen Branche und sollten auch dementsprechend eigesetzt und honoriert werden. Bis dato empfehle ich jeden Techniker, das Bachelorstudium hintendran zu hängen.
    Aber ich finde es super, dass sich jemand die Mühe macht eine HP für Techniker auf die Beine zu stellen. Weiter so.
    Gruß Thomas aus Niedersachsen

    1. Michael

      Lieber Thomas,
      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, die tolle Darstellung deiner persönlichen Erfahrungen und dein Lob zu meiner Seite.
      Ich selbst bin seit 2007 Staatlich geprüfter Techniker und habe die Erfahrung gemacht, dass die allgemeine Anerkennung des Technikers in Unternehmen seit einigen Jahren mehr und mehr schwindet. Dies hat aus meiner Sicht die Umstellung vom Diplom Studiengang zum Bachelor / Master System sogar noch verstärkt. Leider bin ich auch persönlich von dieser negative Entwicklung beeinflusst worden. Daher bilde ich mich seit 2018 im Fernstudium zum Bachelor weiter. In meinem Beitrag „Techniker und dann? Alle Informationen über eine sinnvolle Weiterbildung nach dem Techniker!“ stelle ich dazu weiterführende Infos dar.
      Somit kann ich deine Empfehlung, nach dem Techniker noch ein Bachelor Studium dran zu hängen nur untermauern! (Mit einer Anrechnung von Vorleistungen durch die Technikerschule ist das Bachelor Studium sogar in verkürzter Form möglich.)
      Alles Gute und herzliche Grüße aus Shanghai
      Michael

  63. St. D.

    Hallo,

    die folgende Information habe ich soeben vom Techniker Verband bvt erhalten:

    Seit dem 01. Januar 2020 ist nun das BBiMoG in Kraft. Damit sind z. B. Handwerksmeister automatisch „Bachelor Professionals“! Leider gilt das BBiMoG nicht für Fachschulabsolventen. Staatlich geprüfte Techniker, Betriebswirte und Gestalter sind landesrechtlich geregelte Aufstiegsfortbildungen.

    Wir haben nun die Bundesländer aufgefordert, die Regelungen des BBiMoG ins jeweilige Landesrecht zu übernehmen. Angesichts der bisherigen Positionierung der Kultusministerien zum BBiMoG wird es keine leichte Aufgabe!

    Auf Grund der derzeitigen Pandemie, ist vorläufig nicht mit der Bearbeitung unserer Aufforderung zu rechnen. Wir können Ihnen zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen, ob und wann Sie diese Berufsbezeichnung verwenden können. Wenn wir nähere Informationen haben, werden wir selbstverständlich in unserer Verbandszeitschrift und auf unserer Homepage darüber informieren.

    Also ist deine Aussage nicht ganz korrekt.
    Aber trotzdem viel Erfolg und danke für die zur Verfügung gestellten Informationen auf dieser Seite.

    Gruß

    1. Michael

      Hallo,

      herzlichen Dank für Deinen sehr konstruktiven Kommentar. Es freut mich immer wieder, wenn Leser weiterführende Informationen zu den Beiträgen in den Kommentaren hinterlassen. So konnte ich mit Hilfe Deiner Meldung und erneuter Recherche den Beitrag bereits anpassen.

      Nochmals Danke und weiterhin alles Gute

      Grüße
      Michael

  64. matthias

    Ich finde nicht das Meister in den gleichen Rang wie staatlich gepr. Techniker gezogen werden sollten immerhin ist die Technikerausbildung
    Aufwendiger länger und teurer.

    1. Michael

      Hallo Matthias,

      herzlichen Dank für deinen Kommentar zum DQR-Niveau. Es ist wirklich schwer zu beurteilen ob Meister und Techniker auf der gleichen Stufe einzuordnen sind. Ich bin bereits staatlich geprüfter Techniker und bilde mich derzeit zum Bachelor weiter. Anhand des DQR-Niveaus macht das ja eigentlich keinen Sinn! Der Bachelor befindet sich nämlich auch auf dem Niveau von Meister und Techniker!?!?

      Viel wichtiger ist doch, was du mit dem jeweiligen Abschluss für berufliche Möglichkeiten hast, denn diese unterscheiden sich dann doch enorm!

      Viel Erfolg und schöne Grüße
      Michael