IU Hausarbeit Integration und Migration
[Bewertetes Beispiel (86/100 Punkten)!]

Bewertetes Beispiel einer IU-Hausarbeit Integration und Migration - als Hilfestellung für das IU Fernstudium
In diesem Blogbeitrag stellen wir dir eine bewertete IU-Hausarbeit Integration und Migration (DLBSAIUM01) vor. Diese Beispiel-Hausarbeit wurde mit 86 von 100 Punkten bewertet, was der Note 1,7 entspricht.

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💡 Hinweis: Die Formatierung der folgenden Arbeit entspricht technisch bedingt nicht dem Original.

Beispiel Hausarbeit – IU Integration und Migration

Studiengang: Soziale Arbeit (IU-Internationale Hochschule)

Modul: Integration und Migration (DLBSAIUM01)

Aufgabe: Aufgabenstellung 2

Inhaltsverzeichnis zur bewerteten IU-Hausarbeit Integration und Migration

2. Einleitung

Am 07.03.2023 hat die Zeitung „Die Welt“ einen Online-Artikel mit der Überschrift „Deutschlands Schulen im Dauer-Krisenmodus – auch wegen der Zuwanderung“ unter der Rubrik Meinung: „Bildungssystem am Limit“ veröffentlicht. (Siems, 2023) In dem Artikel wird u. a. die Meinung vertreten, dass die anhaltende hohe Zahl an Schulabbrechenden nur ein Symptom des überforderten Bildungssystem sei. Vor allem soll die Zuwanderung das Niveau drücken, denn die Lerndefizite sind nicht nur durch die Corona-Pandemie entstanden, sondern auch durch die starken Zuwanderungen seit 2015. Im weiteren Verlauf des Artikels wird ein erfolgreiches Einwanderungsland dargestellt. Bis 2015 waren überwiegend gut ausgebildete und leicht zu integrierende EU-Migrierte das Gros der Menschen mit Migrationshintergrund, danach hat sich die Zusammensetzung der Lernenden gravierend verändert. In vielen Bundesländern soll in den Grundschulen inzwischen jedes zweite Kind ein Migrationshintergrund haben und der Anteil bildungsferner Eltern soll wachsen. Die jüngsten Vergleichstest in den Schulen haben gezeigt, dass der Unterschied zwischen Kindern der 1. und 2. Einwandergeneration und den deutschen Kindern immer größer wird und dass dies eine Absenkung des Bildungsstandards zur Folge hat. Eine Überforderung der Schulen seitens des rasanten Wandels und Mangels an Lehrenden ist vorhanden. Es wird gefordert, dass eine Konzentration auf diejenigen, die bereits in Deutschland leben, erfolgt und deren Integration in den Arbeitsmarkt bzw. in das Bildungssystem dringend notwendig ist. In den erfolgreichen Einwanderungsländern wie Kanada oder Australien weiß man, dass die Schulen eine entscheidende Rolle für den langfristigen Nutzen der Zuwanderungen haben. Das dortige Bildungssystem gewährt jedem ausländischen Kind ein intensives Integrationsprogramm, welches das Prinzip Fordern und Fördern innehat. (Siems, 2023)

Aufgrund dessen ist meine Forschungsfrage: „Integration an Grundschulen: Wie kann die Soziale Arbeit Grundschulkinder mit Migrationshintergrund bei ihrer Integration unterstützen?“

3. Definitionen

3.1 Integration

Integration kann zum einen als ein allgemeines wissenschaftliches und alltagssprachliches Konzept, aber auch als ein allgemein soziologisches Konzept, und zum anderen als ein spezielles Konzept der Migrationssoziologie definiert werden. Im allgemeinen und formalen Konzept wird Integration als ein Zustand der Stabilität von Beziehungen in einem sozialen System verstanden, welches Grenzen bez. der Umwelt setzt. Das bedeutet, dass ein System dazugehören oder die Dazugehörigkeit bedroht sein kann.

„Drei weitere Bedeutungen von Integration als allgemeinen Begriff thematisieren nicht Zustände, sondern Prozesse:

  • aus einzelnen, unverbundenen Elementen eine Struktur und ein System bilden
  • zu einer existierenden Struktur einzelne Elemente hinzufügen und diese mit der existierenden Struktur und dem existierenden System verknüpfen
  • die Beziehungen zwischen den Elementen eines Systems stärken bzw. verbessern“. (Heckmann, 2014, S. 70 f.)

3.2 Migration

Die Suche nach Verbesserung bzw. Sicherung der Lebensbedingungen hat die Menschen gezwungen und/oder motiviert, Orte zu verlassen, um Raum für ein besseres Leben zu finden. Das ist auch das zentrale Motiv der Migration. Wer sich länger als ein Jahr in einem anderen Land als sein Herkunftsland aufhält, wird von den Vereinten Nationen als Migrant angesehen. Migration wird als Oberbegriff verstanden, der einen Wechsel des Lebensmittelpunktes einer Person über internationale Grenzen hinaus bezeichnet, welcher sowohl die Einwanderung als auch die Auswanderung berücksichtigt. (Heckmann, 2014, S. 22)

3.3 Postmigrantische Gesellschaft

Es gibt fünf Kernmerkmale einer postmigrantischen Gesellschaft. Das erste Merkmal ist die Anerkennung, ein Einwanderungsland zu sein, das zweite bezieht sich auf die Aushandlung von Positionen und Rechte der Minderheiten, das dritte betrifft den Spannungszustand (Ambivalenz) in der Positionierung zur Migration. Das vierte Kernmerkmal ist die Gemeinschaft (Allianzen) über die Herkunftsgrenzen hinaus und der letzte Punkt ist der Unterschied (Antagonismen) zwischen den Gegnern und den Befürwortern von Ungleichheit (Heterogenität) und Vielfalt. Postmigrantische Gesellschaften sind mögliche Gemeinschaften, in denen es keinen Rassismus und keine Ungleichheit gibt. Sie verweisen aber eindeutig auf das Ziel, indem sie fordern, eine Herkunft als Trennlinie zu überwinden, was aber die bestehenden Missstände wieder zu Tage fördern.

Postmigrantische Gesellschaften sind geprägt von dem Gegensatz, alle Bürger haben die gleichen Rechte (Demokratie) und gleichzeitig mehr Rechte für die eigene Gruppe. (Foroutan, 2016, S. 239f.)

4. Handlungsfelder der Sozialen Arbeit

4.1 Zentrale Handlungsfelder

Die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit lassen sich in lebensphasenbezogene Handlungsfelder (primär die Lebensphasen Kindheit, Jugend und Familie sowie Alter(n)), in lebenslangbezogene Handlungsfelder (Lebenslagen wie Armut, Behinderung, Delinquenz, Drogen / Sucht, Erwerbsarbeit, Gender und Sexualities, Gesundheit und Krankheit), in lebensraum- und lebenskontextbezogene Handlungsfelder (primär innerhalb der Lebensräume und -kontexte Demokratie, Kultur, Ästhetik und Medien, Migration, Flucht und Rassismus-Kritik, sozialer Raum, Wohnen und Zivilgesellschaft) und in disziplin- und professionsbezogene Handlungsfelder (Entwicklung und Professionalisierung, Forschung, Evaluation und Planung, Politik) einteilen. (van Rießen & Bleck (Hrsg.), 2023, S. 11)

4.2 Jugendhilfesystem

In § 1 Absatz 3 SGB VIII werden die grundlegenden Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe beschrieben:

§ 1 SGB VIII Recht auf Erziehung, Elternverantwortung, Jugendhilfe

(1) Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.

(3) Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz 1 insbesondere

1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen,

2. jungen Menschen ermöglichen oder erleichtern, entsprechend ihrem Alter und ihrer individuellen Fähigkeiten in allen sie betreffenden Lebensbereichen selbstbestimmt zu interagieren und damit gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu können,

3. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen,

4. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen,

5. dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen.

Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sind einerseits durch Jugendämter, andererseits durch Träger der freien Jugendhilfe gedeckt. Das soll eine vielfältige Trägerschaft bilden, die den unterschiedlichen Weltorientierungen, vielfältigen Inhalten, Methoden und Arbeitsformen gerecht werden soll. Neben dem § 1 SGB VIII sind auch im § 4 Absatz 1, § 8 Absatz 1 und § 9 Nummer 2 und 3 Informationen zu finden. Grundsätzlich ist die Kinder- und Jugendhilfe für alle jungen Menschen, die in Deutschland leben, zuständig. Hier ist es nicht von Belang, ob diese eine Behinderung oder einen Migrationshintergrund haben. Ausländerinnen und Ausländer haben allerdings auf Leistungen nach diesem Gesetz nur dann einen einklagbaren Anspruch, wenn sie aufgrund einer ausländerrechtlichen Duldung oder rechtmäßig ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben, was aufgrund des über- und zwischenstaatlichen Rechts nicht ausschließt, dass ihnen auch ohne diese Voraussetzungen Leistungen gewährt werden. Für junge Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung kommen nach den Rechtsgrundlagen des Zwölften Buches SGB die Eingliederungshilfen, die sie zur Überwindung behinderungsbedingter Nachteile erhalten, hinzu. (Bundesministerium für Familie, 2020)

Die Akteure setzen sich aus der öffentlichen Jugendhilfe wie dem Jugendamt (Verwaltung und Jugendhilfeausschuss) und der freien Jugendhilfe wie den Wohlfahrtsverbänden, Selbst-hilfegruppen, Initiativen und anderen Trägern von Einrichtungen und Diensten, Vereinen (verschiedene Institutionen, Organisationen und Gruppen) zusammen. (Bundesministerium für Familie, 2020)

5. Integration an Grundschulen in Bezug auf Migration

Nach Debuschewitz und Bujard wurde unter der Beobachtungsperspektive des Umgangs mit der kulturellen Vielfalt in der Vergangenheit die mit Migration verbundenen Veränderungen in der Schule behandelt. Die unterschiedlichen nationalen oder ethnischen Kulturen der eingewanderten Personen sollen in ein kulturell relativ homoges gedachtes nationales Schulsystem eingebracht werden. Migration wurde somit mit einem herausfordernden Sachverhalt für die unterschiedlichen Institutionen gleichgesetzt, die den Erfahrungshintergrund einer bestimmten Kategorie von Schulkindern bedarf. Seit 2004 werden die Kinder mit einem nicht-deutschen Pass als Kinder „mit Migrationshintergrund“ bezeichnet und fallen somit nicht mehr unter die Sammelkategorie „Ausländer“. (Vgl. Debuschewitz & Bujard, 2014 in Hascher, Idel, & Helsper, 2023, S. 808 ff.)

Mit speziellen zielgruppenspezifischen Fördermaßnahmen soll dem Ziel, das Sichern des Fortbestehens der Institution in ihren Grundstrukturen, die durch die verknüpften Merkmale „Migrationshintergrund“ zur einheitlich gedachten „Mehrheitsgesellschaft“ einen besonderen schulischen Unterstützungsbedarf hervorrufen, begegnet werden.

Migration ist ein für alle insgesamt verändernder Erfahrungshorizont und gerät erst in jüngerer Zeit in den Blick von Forschung und Praxis. (Vgl. Debuschewitz & Bujard, 2014 in Hascher, Idel, & Helsper, 2023, S. 808 ff.)

Auch die Wahrnehmung der Tatsache, dass die Verknüpfung nicht-deutschsprachiger familiärer Sozialisation mit sozioökonomischer Benachteiligung die Ursache von Bildungsbenachteiligung ist, wirkt sich negativ auf Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen im deutschen Bildungssystem aus. (Vgl. Debuschewitz & Bujard, 2014 in Hascher, Idel, & Helsper, 2023, S. 808 ff.)

5.1 Kompetenzen der Fachkraft / der Fachkräfte

Die Lehrerkompetenzen in Deutschland sind im Lehrerkompetenzrahmen für die Lehrererstausbildung von 2017/2018 enthalten. Darunter fallen Aspekte der Diskriminierung und Voreingenommenheit gegenüber Schülern mit einem anderen kulturellen / sprachlichen Hintergrund, Unterricht in heterogenen, multikulturellen Klassen, allgemeine Integration von Schülern mit Migrationshintergrund und der Unterricht von Lehrplanfächern in der Unterrichtssprache für Schüler, für die Deutsch die Zweitsprache ist. Die meisten Bildungssysteme umfassen im Rahmen der Kompetenzen den Bereich der Diversität und/oder Antidiskriminierung. Alle Fachlehrenden benötigen die Kompetenz, die ihnen die Möglichkeit gibt, die Schwierigkeiten auf sprachlicher Ebene den Schulkindern zu nehmen. Schulkinder mit Migrationshintergrund benötigen eine wirkungsvolle und mehrdimensionale Unterstützung, gerade im Hinblick auf Sprach- und Lernförderung sowie psychosoziale Unterstützung. Das ganzheitliche Schulkonzept beinhaltet die Kooperation innerhalb der Schulen und mit allen anderen Akteuren außerhalb der Schulen, die für die schulischen und persönlichen Entwicklungen der Kinder verantwortlich ist. Durch das breite Spektrum, das Kinder mit Migrationshintergrund haben, benötigt man auch verschiedene pädagogische Fachkräfte, deren Kenntnisse koordiniert und angemessen eingesetzt werden können (Stichwort Traumabewältigung). (Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2019, S. 116, 118-120, 122)

Weitere fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenzen der Fachkräfte sind (AGJ, 2016):

5.1.1 Wissen über Flucht und Migration

Ein allgemeines Wissen über die Fluchtgründe, -wege und -erfahrungen der geflüchteten Familien und unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten ist zwingend notwendig. Des Weiteren sollte den Fachkräften die Bindung der jungen Menschen an das Heimatland und den dort verbliebenen Familienmitgliedern und den dadurch eventuellen Verpflichtungen bewusst sein. Grundkenntnisse über sozial- und migrationsrechtliche Rahmenbedingungen von Zuwanderern, z. B. Widerspruchsverfahren, Aufenthalts- und Asylrecht, EU-Recht, Zugang zum Arbeitsmarkt, Asylbewerberleistungsgesetz, Familien- und Vormundschaftsrecht etc. und die entsprechend spezialisierten Beratungsstellen, sind ebenfalls erforderlich. (AGJ, 2016, S. 4)

5.1.2 Kommunikations- und Vermittlungskompetenz

Eine hohe Sensibilität und Geduld für nonverbale Kommunikationsmuster sowie für eine leicht verständliche Sprache sind bei der Kommunikations- und Vermittlungskompetenz wichtig, denn die Verständigung und Vermittlung von wichtigen Informationen sind oft nur mit Hilfe von Sprachmittlern möglich. Da diese nicht immer greifbar sind, gestaltet sich das zeitweise schwierig. Auch sind den geflüchteten Menschen die Funktionen des deutschen Sozialsystems wie z. B. Schule und Polizei fremd, welche zusätzlichen Klärungsbedarf hervorruft. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sind meistens die erste Anlaufstelle der geflüchteten Familien und unbegleiteten Minderjährigen und sollten daher eine Atmosphäre des Willkommenseins vermitteln. Die Fachkräfte werden zudem von Ehrenamtlichen unterstützt, was eine gute Kompetenz in Kommunikation und Vermittlung (Vorbereitung, Abstimmung und Koordination) erfordert. (AGJ, 2016, S. 5)

5.1.3 Kompetenz im Umgang mit Diversität

Bereits seit den 1970er Jahren begleitet das Thema Interkulturalität die Kinder- und Jugendhilfe. Sie umfasst die Fähigkeiten von Einfühlung in fremde Kulturen bzw. soziale Zugehörigkeiten und die Kompetenz, die eigenen kulturellen und sozialen Prägungen zu reflektieren und gegebenenfalls neue Perspektiven einzunehmen. Als „Neue Kernkompetenz“ wird die zentrale Bedeutung in der Arbeit mit geflüchteten Menschen gesehen. Die fachliche Kompetenz im Umgang mit Diversität wird immer wichtiger, da ohne Kernkompetenz keine sozialpädagogische Arbeit adäquat erbracht werden kann. Eine Auseinandersetzung mit religiösen, kulturellen und sozialen Identitäten der geflüchteten Familien ist die Basis zum Einschätzen der Wirksamkeit der sozialpädagogischen Angebote. (AGJ, 2016, S. 6)

5.1.4 Handlungsstrategien gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Menschen, die aus ihrer Heimat nach Deutschland fliehen, flüchten meistens vor Gewalt, Krieg, Armut und/oder Perspektivlosigkeit. Aber auch in Deutschland sind sie vor institutioneller und individueller Ausgrenzung, (Alltags-)Rassismus und teilweise auch tätlichen Angriffen nicht gefeit. Die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe müssen diesen Erfahrungen sensibel und empathisch entgegengehen, indem sie eine kritische Haltung gegenüber Rassismus einnehmen, um so die Zielgruppe vor menschenfeindlichen und rassistischen Übergriffen zu schützen und Handlungsstrategien dagegen entwickeln. Wichtig ist zu beachten, dass auch die Geflüchteten selbst entsprechende Einstellungen – ggf. Radikalisierungstendenzen – vorweisen können, aber auch im Team selbst kann es zu menschenverachtender Grundhaltung kommen, der entgegenzuwirken es gilt. (AGJ, 2016, S. 6)

5.1.5 Gendersensibilität

Die Kinder- und Jugendhilfe muss auf die besonderen Erfahrungshintergründe und Schutzbedürfnisse geflüchteter Mädchen eingehen, da vor allem bei unbegleiteten Mädchen eine sichere Form der Unterbringung gewährleistet sein muss. Besonders bei möglichen geschlechtsbasierten Gewalterfahrungen oder spezifischen Problemlagen, z. B. Vergewaltigung, Genitalverstümmelung etc., ist Sensibilität notwendig, aber auch auf die sexuelle Orientierung bzw. die Geschlechtsidentität von Geflüchteten muss geachtet werden, da sie häufig aufgrund dessen in ihrer Heimat verfolgt wurden. Des Weiteren kann der Umgang mit Zwangsverheiratungen oder Ehen mit Minderjährigen bzw. minderjährigen Eltern unter Gendersensibilität verortet werden. (AGJ, 2016, S. 7)

5.1 6 Kompetenzen für den Umgang mit emotionalen Belastungen und Traumatisierung

Ein Basiswissen über Trauma(-pädagogik) und Methoden zur Stärkung von Resilienz zum Erkennen von speziellen Belastungen und Traumata sowie der professionelle Umgang damit ist zwingend erforderlich. Die Flucht vor dem Krieg, die Erfahrung von Gewalt, das Verlieren von Familienangehörigen oder die lebensgefährlichen Fluchtwege sind emotional belastend und traumatisierend. Der Selbstschutz der Fachkräfte ist hier nicht außer Acht zu lassen. Daher muss diese Fähigkeit zur Selbstreflektion und die Selbstreflektion bez. der eigenen psychisch-emotionalen Belastbarkeit vorhanden sein bzw. erlernt werden. Die Kinder- und Jugendhilfe muss aber auch die Grenzen ihres Handelns erkennen und ggf. spezialisierte Therapeuten einbeziehen. (AGJ, 2016, S. 7)

5.1.7 Netzwerk- und Kooperationskompetenz

Die Arbeit mit jungen Geflüchteten birgt ein dauerhaftes Spannungsfeld von kinder- und sozialrechtlichen Bedingungen und asyl- und aufenthaltsrechtlichen Fragen in sich, das eine gute Koordination und einen richtigen Umgang von Auftrags- und Aufgabenzuschreibungen verlangt. Fachkräfte müssen daher eine große Kompetenz bez. Kooperation, Vernetzung, Kontextualisierung, systemischer Blick, Koordination, Organisations- und Konzeptentwicklung sowie Strukturaufbau aufweisen, um den Geflüchteten die Möglichkeit einer eigenen Interessenvertretung bzw. Artikulationsmöglichkeit zu geben. (AGJ, 2016, S. 8)

5.1.8 Kompetenzen für die Integrationsarbeit

Durch die ungewissen Bleibeperspektiven der Geflüchteten ergeben sich Unsicherheiten. Diese muss die Fachkraft zum einen selbst aushalten können, zum anderen muss sie aber auch eine Unterstützung für die Geflüchteten sein. Gemeinsam mit den Geflüchteten muss sie eine realistische Strategie für das Umgehen dieser Ungewissheit entwickeln (Erkennen von individuellen Integrationschancen bzw. -zielen und Herausarbeiten verschiedener Teilhabeperspektiven). Die Fähigkeit der Ambiguitäts- und Frustrationstoleranz ist hier unbedingt zwingend notwendig. (AGJ, 2016, S. 8)

5.1.9 Innovationsfähigkeit

Nicht nur die rechtliche Verpflichtung zur Rückführung der Kinder und Jugendlichen (Residenzpflicht) in die Gesellschaft sind Aufgaben der Kinder– und Jugendhilfe, sondern auch niedrigschwellige und flexible Angebotsformen zu entwickeln, die verhindern sollen, dass unbegleitete minderjährige Geflüchtete nicht in die Obdachlosigkeit und Illegalität geraten. (AGJ, 2016, S. 8-9)

5.2 Anforderungen der Kinder an die Fachkräfte

Lehrkräfte oder andere pädagogische Fachkräfte besitzen eine tragende Rolle bez. der Eingliederung der Schulkinder mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft. Ohne eine solide Bildung haben die jungen Menschen nicht die Möglichkeit, ein hohes Kompetenzniveau und damit auch eine Beschäftigung zu erlangen, um dadurch ihren positiven Beitrag zum sozialen und wirtschaftlichen Gefüge zu leisten. Um das Potenzial der Schulkinder ausschöpfen zu können, muss der Bedarf an Bildung und psychosozialen Personal gedeckt sein. Die mehrdimensionale Unterstützung kann von an der Schule beschäftigten Fachkräften oder externen Fachkräften geleistet werden. Hierunter fallen spezielle Sprachlehrkräfte, Fachkräfte für Lernförderung und psychosoziales Personal. (Europäische Kommission/EACEA/Eurydice, 2019, S. 115, 125)

6. Handlungsbedarf

Laut Duden.de ist die Bedeutung von Handlungsbedarf, die Notwendigkeit zu handeln. (Dudenredaktion, o.J.) Im pädagogischen Sinn, bezogen auf die Schule, sind alle pädagogischen Professionen in der Ausbildung als auch in den Fort- und Weiterbildungsangeboten oder Beratungen nach Bedarf im diversitätsbewussteren Umgang sowohl in dem entsprechenden Verständnis also auch in der erforderlichen Sensibilität und Empathie zu schulen. (Werner, 23 February 2023)

6.1 Der heutige Stand

Laut dem Bildungsbericht 2022 ist der Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft anhaltend stark ausgeprägt. Dadurch wird die Chance auf eine gleichberechtigte soziale Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen bzw. die Vorbereitung auf eine selbstbestimmte Lebensführung von Schulkindern aus sozial benachteiligten Familien vermindert. Es wird nach der Grundschule deutlich seltener eine höher qualifizierte Schulart bzw. ein Bildungsgang besucht, auch sind die Abschlüsse häufiger am unteren Ende der Skala vertreten. Die Kernfrage der künftigen Schulentwicklung für die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung ist, wie Diversität in der Zusammenstellung der Schulkinder am besten beachtet werden kann. Die Unterschiede in der Diversitätszusammensetzung der Grundschulkinder bez. migrationsbezogener, sozioökonomischer und sonderpädagogischer Gesichtspunkte sind teils erheblich. Positive Zusammenhänge zeigen sich zwischen einer diversen Klassenzusammensetzung und der gegenseitigen Unterstützung bzw. der Zugehörigkeit im Kassenverbund der Schulkinder der 4. Klassen. 2020 wurden bundesweit 582.000 Schulkinder mehr sonderpädagogisch gefördert als vorher. Bundesweit hat die Beschulung von Schulkindern mit und ohne Förderbedarf weiter zugenommen, allerdings hat das nichts mit der Verringerung der Anzahl der eigenständigen Förderschulen zu tun. (Bildungsinformation, 2022, S 8)

6.2 Beispiel Finnland

Dank staatlicher Interventionen gibt es in Finnland den Teufelskreis aus Armut und geringer Aufstiegschancen nicht. Das Leitmotiv der Finnen: Jedes Schulkind soll die gleichen Chancen auf Erfolg und Bildung haben. Daher wird schon im Kindergarten eine multikulturelle, frühkindliche Erziehung praktiziert. Hier haben die Kinder die Möglichkeit, Sitten, Gebräuche und verschiedene Kulturen spielerisch kennenzulernen und zu verstehen. Ein wesentlicher Aspekt ist das Erlernen der finnischen Sprache. Daher ist in vielen finnischen Kindergärten der Sprachplan ein Teil des frühkindlichen Bildungsplans. Kinder, die eine Fremdsprache sprechen, bekommen Unterstützung in Alltagssituationen und geplanten Aktivitäten. Auch wird den Eltern die Bedeutung der ihrer Muttersprache vermittelt. Somit werden sie ermutigt, die Muttersprache zu Hause zu fördern und zu pflegen. Ähnlich ist es in finnischen Schulen. Hier ist die Grundidee, dass jedes Schulkind individuelle Fähigkeiten hat und die Mitschulkinder voneinander lernen können. Daher ist auch die Gruppenarbeit ein wesentlicher Bestandteil im finnischen Schulsystem. Das gemeinsame Unterrichten der Schulkinder bis zur 9. Klasse, bevor die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg getroffen wird, ist unterschiedlich zu Deutschland. Der Grund für den finnischen Bildungsweg ist die Vorbeugung von Benachteiligung. Des Weiteren wird in Finnland auch Unterricht für Schulkinder in ihrer Muttersprache angeboten, die die finnische Sprache noch nicht gut beherrschen. Die einzige Voraussetzung ist, dass mindestens 8 Schulkinder an dem Unterricht in dieser Sprache interessiert sind. So soll der Bezug zur Heimat gewahrt bleiben. Gemeinschaft ist den Finnen wichtig, daher wird in der Grundschule kostenloses Mittagessen ausgegeben, welches zusammen mit den Lehrkräften in der Cafeteria eingenommen wird. „Focus Online“ berichtet, dass 2019 bei einem Besuch in einer finnischen Schule festgestellt wurde, dass es kaum autoritäre Lehrkräfte gibt, da die Schulkinder und die Lehrkräfte, ohne Verlust als Respektperson, sich auf Augenhöhe begegnen, worunter auch das gegenseitige „Duzen“ und das Ermutigen der Schulkinder, sich im Unterricht zu Wort zu melden, fällt. Der Staat steuert hier finanzielle Unterstützung bei, denn in Finnland gilt das Prinzip der „Positiven Diskriminierung“. Je mehr Schulkinder mit anderen Sprachen außer finnisch oder aus ärmeren Haushalten in der Schule sind, desto mehr Geld bekommt die Schule. Auch gibt es in finnischen Schulen das Buddy-Prinzip, in dem ältere Schulkinder „Buddys“ als Vertrauensperson und Vorbild für die jüngeren Schulkindern fungieren. Dadurch wird eine lockere Atmosphäre vermitteln und mit Tipps und Tricks stehen sie zur Seite, wie z. B. das erfolgreiche Kommunizieren mit den Lehrkräften, das Knüpfen von Kontakten etc. Das stärkt das Selbstbewusstsein der jüngeren Schulkinder und verhindert eine Abwehrhaltung gegenüber der Schule. Die „Buddys“ bekommen ein Zertifikat für soziales Engagement, welches bei Bewerbungen eingereicht werden kann. Trotz der ganzen Bemühungen sind die Pisa-Ergebnisse stagnierend bzw. abfallend, jedoch im internationalen Vergleich gut. Die Gründe dafür sind noch nicht hinreichend geklärt. (Werner S., 2023)

7. Fazit

In dieser Hausarbeit soll die Forschungsfrage „Integration an Grundschulen. Wie kann die Soziale Arbeit Grundschulkinder mit Migrationshintergrund in ihrer Integration unterstützen?“ mit Hilfe der genauen Aufgliederung der Kompetenz/-en der Fachkraft / Fachkräften und der Anforderungen der Kinder an die Fachkraft / Fachkräfte beantwortet werden Ebenso sollte mit dem Beispiel Finnland die Antwort auf die Forschungsfrage ergründet werden. Bereits der Artikel der „Welt-Online“, der anfangs beschrieben wurde, lässt erkennen, dass in Deutschland bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund Handlungsbedarf besteht. Schulungen, Weiterbildungen, Fachkräfte, die den Anforderungen gerecht werden und die politische Konzentration, sind nicht in dem Maße vorhanden, in dem sie benötigt werden. Das Beispiel von Finnland lässt die Unterschiede zu Deutschland klar erkennen. Die Pisa-Ergebnisse von Finnland sind zwar stagnierend bzw. abfallend, aber im internationalen Vergleich kann man sie als gut bezeichnen. Daraus lässt sich erkennen, dass Finnland ein Beispiel für gelungene Integration an Schulen darstellt. Es wäre empfehlenswert, wenn Deutschland dies näher in Betracht ziehen würde.

Literaturverzeichnis zur bewerteten IU-Hausarbeit Integration und Migration


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Bewertung zur IU Hausarbeit Integration und Migration

Die vorgestellte Hausarbeit aus dem IU Modul Integration und Migration wurde mit 86 von 100 Punkten bewertet. Laut dem IU Notenschlüssel entspricht dies der Note 1,7.

  • Einführung:  9 von 10 Punkten (Gewichtung 8 %)
  • Struktur:  8 von 10 Punkten (Gewichtung 16 %)
  • Argumentation:  9 von 10 Punkten (Gewichtung 40 %)
  • Abschluss:  8 von 10 Punkten (Gewichtung 16 %)
  • Sprache:  9 von 10 Punkten (Gewichtung 10 %)
  • Sauberkeit:  8 von 10 Punkten (Gewichtung 10 %)
  • Summe: 86 von 100 Punkten

Anmerkung des Korrektors:

„Liebe XXX,

mir hat deine Fragestellung und vor allem der Vergleich zum Schulsystem in Finnland sehr gut gefallen. Den Vergleich und den Handlungsbedarf hast du in deiner Hausarbeit deutlich dargestellt.

An einigen Stellen finden sich jedoch Übereinstimmungen mit Internetquellen.

Viele Grüße, deine Korrektorin XXX“

🙏🙏 Nicht schlecht, oder! Im Namen aller Leser geht ein herzliches Dankeschön an die Korrektorin und die Erstellerin dieser Arbeit. 🙏🙏

Fazit

Nochmals herzlichen Dank an unsere IU-Kommilitonin, nur durch ihre Unterstützung konnte dieser hilfreiche Blogartikel entstehen.

Nutzt diese Informationen für deine wissenschaftlichen Arbeiten an der IU-Internationalen Hochschule. So kommst du schneller und effektiver an dein Ziel.

Was dich auch interessiert, sind diese zwei Beiträge:

✅ Hier erfährst du, was ein gutes Deckblatt für Hausarbeiten ausmacht (inkl. Beispiel).

✅ Und auf folgender Seite findest du weitere IU Beispiel Hausarbeiten.

Mit Hilfe dieser Beispiele sollte es dir gelingen, selbst eine 1,x Arbeit zu schreiben. 😉

Glaube an dich, du schaffst das!

Lass uns jetzt in den Kommentaren wissen, wie es dir beim Ausarbeiten deiner Hausarbeit ergangen ist.

Danke dafür und liebe Grüße

Michael


Hier bloggt Michael Schmid,

Michael Schmid von ich-mach-weiter.de - lachend

er ist glücklicher Familienvater, langjähriger Fernstudent und Blogger … weiterlesen

Um dich zu unterstützen, teilt er hier seine Erfahrungen mit dem wissenschaftlichen Arbeiten im Fernstudium. Durch sein Motto „ich mach weiter“, überzeugt er seine Leser vom lebenslangen Lernen und unterstützt Sie auf dieser Reise.

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