Staatlich geprüfter Techniker – Kosten der Ausbildung im Überblick (2023)

Wie viel kostet der Techniker? Tipps zum Geld sparen und mögliche Förderungen um die Techniker Kosten zu reduzieren.
Was kostet der Techniker?

Eine berechtigte Frage, auf die es viele Antworten gibt.

Fakt ist, dass die Techniker-Ausbildung zwischen 0 € und 10.000 € kosten kann!

Die enormen Unterschiede hängen von Faktoren wie den Studiengebühren, Fördermöglichkeiten oder deinem Einkommen ab.

In diesem Blogbeitrag hinterleuchten wir die Techniker-Kosten.

Außerdem zeige ich dir, wie du durch eine geschickte Kombination von Möglichkeiten, die Kosten für die Technikerschule Richtung 0 € senken kannst.

Bereit? Legen wir los.

Inhaltsverzeichnis:

Die Kosten für den Techniker im Vergleich

Auf dem Weg zum Staatlich geprüften Techniker entstehen eine Reihe von Kosten.

Dazu gehören die Lehrgangsgebühren für die Technikerschule, aber auch viele versteckte Kosten.

Beachte daher, dass du beim Kostenvergleich nicht nur die Schulgebühren vergleichst, sondern auch die sonstigen Kosten.

Wie hoch sind die Kosten für die Technikerschule?

Es gibt zwei Arten von Technikerschulen – private und staatliche Anbieter.

Ich erkläre dir, was das mit den Techniker-Kosten zu tun hat.

  • Staatliche Technikerschulen (Fachschulen für Technik) werden von den Bundesländern gefördert.
  • Private Institute bekommen keine bzw. nur sehr wenig Förderung und arbeiten nach den wirtschaftlichen Prinzipien von Unternehmen.

Du kannst dir bestimmt denken, worauf der Unterschied bei den Kosten für die Techniker-Ausbildung hinausläuft.

Richtig, staatliche Technikerschulen sind in der Lage, die Lehrgänge zum staatliche geprüften Techniker kostenlos anzubieten.

Private Anbieter hingegen verlangen Gebühren, um als Unternehmen wirtschaftlich arbeiten zu können.

Stellen wir Zahlen dahinter – so viel kostet der Techniker:

  • Der Techniker Lehrgang an staatlichen Technikerschulen ist in der Regel kostenlos bzw. sehr günstig. Die Kosten liegen im Bereich von 0 € bis 1500 € für die komplette Techniker-Weiterbildung.
  • Die Kosten für die Techniker-Ausbildung bei privaten Bildungsanbietern liegen im Bereich von rund 4.000 € bis 12.000 €.

Was sind die weiteren Kosten während der Techniker-Weiterbildung?

Jetzt pass auf, zu den Kosten für die Technikerschule kommt noch einiges hinzu!

Wenn du jeden Tag zu Technikerschule pendelst, dann sind das schnell 5.000 € an weiteren Kosten.

Auch ein neuer Laptop, Bücher oder Nachhilfestunden solltest du bei der Planung deines Budgets berücksichtigen.

Hier eine Liste mit Kosten, die on top zu den Lehrgangsgebühren anfallen:

  • Fahrkosten (Sprit, Wertverlust, Steuer, Versicherung)
  • Übernachtungskosten (z.B. bei Blockunterricht)
  • IT-Ausstattung (Laptop, Monitor, Schreibtisch)
  • Fachbücher
  • Ausbildungsmaterial für z.B. Projektarbeiten
  • Schreibmaterialien
  • Nachhilfestunden
  • Prüfungsgebühren

Welche dieser Kosten auf dich zukommen, hängt von der Technikerschule und deiner persönlichen Situation ab.

In der Regel sind die Fahr- und Übernachtungskosten der größte Block neben den Lehrgangsgebühren.

💡 Tipp: Beim Technikerlehrgang handelt es sich in der Regel um eine Zweitausbildung. Daher kannst du sämtliche Kosten, die durch die Techniker-Ausbildung entstehen, als Werbungskosten steuerlich geltend machen.

So reduzierst du die Kosten für die Techniker-Weiterbildung

Wie eben genannt, kannst du die Techniker-Kosten von der Steuer absetzen.

Aber aufgepasst, es gibt nicht nur einen Weg zum Sparen.

Frage nach einem Zuschuss vom Arbeitgeber

Abhängig ob du den Techniker in Teilzeit oder Vollzeit machst, kannst du deinen Arbeitgeber um Unterstützung bitten.

Wie das geht, ist ganz einfach.

Überlege dir ein gutes Argument, warum sich dein Betrieb an den Techniker-Kosten beteiligen soll (z.B. weil du in 3 Jahren eine Führungsposition übernehmen möchtest).

Gehe dann auf deinen Chef zu und frage nach, ob er sich an den Kosten für den Techniker beteiligen möchte.

Wenn du in einem größeren Unternehmen bist, kannst du auch direkt mit dem Betriebsrat sprechen oder im Personalbüro prüfen, ob es Betriebsvereinbarungen zur Mitarbeiterentwicklung gibt. Meist ist darin geregelt, ob und in welchem Umfang die Firma eine berufliche Weiterbildung fördert.

💡 Tipp: Pass auf, wenn dir dein Betrieb einen Verbindungsvertrag anbietet. Dies sind Verträge, welche dich für einige Jahre an das Unternehmen binden sollen (als Gegenleistung für die übernommenen Kosten). Willst du früher gehen, musst du die Kosten zurückzahlen.

Sollte sich dein Arbeitgeber nicht an den Kosten für die Technikerschule beteiligen wollen, bleib hart.

Frage stattdessen nach, ob du wenigstens ein paar Tage zusätzlichen Weiterbildungsurlaub bekommen kannst.

Dies hilft dir z.B. vor wichtigen Prüfungen ungemein weiter.

Wenn sich dein Chef komplett quer stellt, dann geht die Sonne trotzdem wieder auf.

Denn – je höher deine Techniker-Kosten sind, desto mehr kannst du von der Steuer absetzen.

Setzte die Kosten der Techniker-Weiterbildung von der Steuer ab

Beim staatlich geprüften Techniker handelt es sich in der Regel um eine Zweitausbildung.

Dies hat einen enormen Vorteil!

Du kannst damit sämtliche Kosten, die durch die Techniker-Ausbildung entstehen, als Werbungskosten von der Steuer absetzten.

Den größten Hebel hast du, wenn du den Techniker per Fernstudium oder in Teilzeit machst. Denn neben der Technikerschule beziehst du normalen Arbeitslohn und bezahlst einiges an Steuern.

Hier eine Liste mit Techniker-Kosten, welche du als Werbungskosten ansetzen kannst:

  • Lehrgangsgebühren / Prüfungsgebühren
  • Unterrichtsmaterialien, Bücher, Schreibutensilien
  • Laptop, Drucker, Webcam, …
  • Anteilig deinen Internetanschluss (ca. 10-20 %)
  • Übernachtungskosten
  • Verpflegungspauschalen
  • Fahrkosten (Schule, Lerngemeinschaften, PC- und Schreibwarenhändler, Jobmesse, usw.)

💡 Tipp: Je mehr du verdienst, desto höher ist die Steuererstattung. Bei einem normalen Facharbeiterlohn kannst du mit rund 30 % Steuererstattung rechnen. Sprich, wenn der Techniker 10.000 € kostet, dann bekommst du 3.000 € vom Staat erstattet.

Wenn du keine Unterstützung vom Arbeitgeber bekommst und auch keine steuerlichen Möglichkeiten hast, dann bleibt dir noch eine weitere Option.

Beantrage staatliche Förderungen!

Aufgepasst – wenn du alle drei Möglichkeiten kombinierst, lassen sich die Kosten sogar auf 0 € reduzieren.

Förderungen reduzieren die Techniker-Kosten.

Fakt ist, in Deutschland herrscht Fachkräftemangel.

Das Problem ist bekannt und der Staat versucht Lösungen zu finden.

Ein Teil der staatlichen Antwort ist, die Teilnahme an beruflichen Weiterbildungen zu fördern.

Daher gibt es auch für den staatlich geprüften Techniker Zuschüsse in hohem Umfang.

💡 Tipp: Informiere dich unbedingt vor Abschluss eines Studienvertrages über die möglichen Förderungen. Oft können diese nicht rückwirkend beantragt werden.

1. Das Aufstiegs-BAföG

Kennst du das Meister-BAföG?

So hieß das Aufstiegs-BAföG noch vor ein paar Jahren.

Aber keine Angst, trotz der Anpassung im Namen blieben die Inhalte ähnlich.

Das Aufstiegs-BAföG fördert fast jedem Teilnehmer die Kosten für die Techniker-Ausbildung.

Gefördert werden die Prüfungs- und Lehrgangsgebühren bis max. 15.000 €.

Von der Förderung sind 50 Prozent echter Zuschuss und 50 Prozent als Darlehen bei der KfW abrufbar.

Wenn du den Kredit verwendest, dann kannst du bei erfolgreichem Abschluss 50 Prozent des zu diesem Zeitpunkt noch nicht fälligen Darlehens erlassen bekommen.

Oder, sogar 100 % Erlass, wenn du nach erfolgreichem Abschluss ein Unternehmen gründest.

💡 Tipp: Wenn du den Techniker in Vollzeit machst, gibt es eine zusätzliche Förderung für Unterhaltsbedarf.

Hier findest du alles rund ums Aufstiegs-BAföG

2. Ein Weiterbildungsstipendium

Vor einiger Zeit wurde es noch Begabtenförderung genannt, jetzt heißt es Weiterbildungsstipendium.

In diesem Programm werden „begabte“ Personen gefördert, die ihre Berufsausbildung mit einem Notendurchschnitt von 1,9 oder besser abgeschlossen haben.

Das Weiterbildungsstipendium richtet sich an junge Leute, die zum Zeitpunkt der Aufnahme jünger als 25 Jahre sind.

Gefördert werden neben den Kosten für die Technikerschule auch Übernachtungs- und Fahrkosten.

Die Förderung beträgt maximal 8.100 €, verteilt auf drei Jahre. Dabei gilt ein Eigenanteil von 10 % der förderfähigen Kosten.

💡 Tipp: Wenn die genannten Bedingungen auf dich zutreffen, nichts wie los. Informiere dich jetzt auf folgenden Webseiten:

3. Bildungsprämie / Bildungschecks / Bildungsgutschein für Arbeitssuchende

Das Aufstiegs-BAföG und das Weiterbildungsstipendium sind bundesweite Fördermaßnahmen.

In einzelnen Bundesländern gibt es noch weitere Möglichkeiten, um die Techniker-Kosten zu senken. Dies sind z.B.:

  • Bildungsprämie
  • Bildungschecks
  • Bildungsgutschein für Arbeitssuchende

Jedes Bundesland bietet andere Maßnahmen und Bedingungen, welche sich stetig ändern.

💡 Tipp: Informiere dich direkt bei deiner zukünftigen Technikerschule über deinen individuellen Möglichkeiten. Die Schulen sind auf aktuellem Stand und wissen bestens Bescheid.

Hier eine Auswahl bekannter Technikerschulen:

Mit welcher Fördermaßnahme möchtest du deine Techniker-Kosten reduzieren? Schreibe gerne einen kurzen Kommentar.

Mein Fazit zu den Kosten für die Techniker-Ausbildung.

Fakt ist – berufliche Weiterbildung kostet Geld.

In Teilzeit sind die Kosten für die Techniker-Ausbildung recht hoch. Dies wird aber durch deinen Facharbeiterlohn kompensiert.

Wenn du Vollzeit zur Technikerschule gehst, sind die Kosten meist gering. Allerdings hast du keinen Lohn, was die Sache trotzdem zu einem schwierigen Unterfangen macht.

Persönlich bevorzuge ich Weiterbildungen in Teilzeit. Auch den Staatlich geprüften Techniker hatte ich berufsbegleitend absolviert. Die Kosten für den Techniker konnte ich auf diese Weise gut stemmen.

Zudem bekam ich „Meister-BAföG“ (wie das Aufstiegs-BAföG damals noch hieß) und konnte einen großen Teil der Ausgaben von der Steuer absetzen. Durch das resultierende Techniker-Gehalt hatten sich die verbleibenden Kosten innerhalb von zwei Jahren amortisiert.

💡 Beachte: Wenn du die Maßnahmen geschickt kombinierst, dann kannst du die Ausbildung zum Techniker sogar kostenlos machen!

Ob der Techniker wirklich das Richtige für dich ist, erfährst du hier:

Techniker oder Bachelor machen?

Techniker oder Meister machen?

Wenn du Fragen zu den Kosten der Techniker-Weiterbildung hast, schreibe gerne einen Kommentar. Ich beantworte alle Fragen, versprochen.

Alles Gute auf dem Weg zum Techniker und viele Grüße,

Michael

FAQ

Was kostet der Technikerlehrgang?

Der Lehrgang zum staatlich geprüften Techniker kostet bei einer staatlichen Fachschule rund 500 – 2.500 €. Bei privaten Instituten werden für den Techniker Kosten in Höhe von 5.000 – 12.000 € fällig.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Techniker?

Die Techniker-Ausbildung dauert in Vollzeit in der Regel 2 Jahre und in Teilzeit rund 3,5 bis 4 Jahre.

Ist der staatlich geprüfte Techniker schwer?

Ob der staatlich geprüfte Techniker schwer ist, hängt von deiner Vorbildung und deinen persönlichen Voraussetzungen ab. Generell liegt das Ausgangsniveau auf dem der Mittleren Reife. Meist ist es die Doppelbelastung beim Techniker in Teilzeit, was die Ausbildung erschwert.


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Hier bloggt Michael Schmid,

er ist glücklicher Familienvater, Techniker, Fernstudent und Blogger.
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Auf diesem Blog schreibt er über seine Erfahrungen als Staatlich geprüfter Techniker, dem Fernstudium zum Bachelor und der beruflichen Weiterbildung.

Mit seinem Motto „ich mach weiter“, überzeugt er seine Leser vom lebenslangen Lernen und unterstützt Sie auf dieser Reise.